So manches Jahr

So manches Jahr

So manches Jahr
Hab ich geschaut auf Dich,
Du schöner alter Baum.
Hab Dich gesehn in
Frühling, Sommer,
Herbst und Winter.
Sah Deine Blätter
sprießen,
wachsen
und vergehn.
Auch heute
ruht mein Blick auf Dir.
Es ist Herbst geworden.
Ein kalter Wind
raschelt leise durchs Geäst.
Goldene Blätter segeln,
fallschirmgleich, zur Erde.
Wieder ist an der Zeit zu gehen.
Du weißt es,
und bist bereit dazu.
Eines Tages werd auch ich
Abschied nehmen müssen,
so wie Du.
Eins nur ist gewiß:
Wenn das Sichtbare verschwindet,
bleibt uns als Trost,
Liebe und Erinnerung.



8. Oktober 2000 Gis

Inspiriert zu diesem Gedicht wurde ich bei einem Spaziergang über einen alten Friedhof mit wunderschönen Skulpturen und besonders einer Grabinschrift, die da lautete: "Wenn das Sichtbare verschwindet, bleibt uns als Trost Liebe und Erinnerung".
 

Susanne

Mitglied
Etwas ansehen, immer und immer wieder, Veränderungen wahrnehmen, ihnen begegnen mit Gedanken, sie verknüpfen mit
Erkenntnissen... dein Gedicht ist sehr schön geschrieben...

Liebe Grüße
Susanne
 



 
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