Splitting Thoughts

Codenius

Mitglied
Frühlingserwachen
Sommertod


Auf der Wiese da liegst Du,
und der Wind weht durch dein Haar wie eine Sommerbriese
durch das Blumenfeld.
Deine Augen sind geschlossen,
du hast ein lächeln auf deinen wunderschönen Lippen.
Ich sitze daneben schau Dich an.
so ruhig und lieb siehst Du jetzt aus.
Dein Körper
ist kalt
deine Hände ganz steif
dein Hemd vom Blut durchtränkt.
Ich sitze daneben.
seh Dich an
und
halte dein Herz in Meiner Hand.
Dieses Gefühl
wenn das Messer sich durch deine Haut
deine Muskeln
deine Rippen bohrt.
Immer und
immer wieder.
einmal, zweimal
dreimal.
Pause.
Du liegst da ganz ruhig wie noch nie.
dein Blut auf
meinem Händen
auf meinem Hemd
auf meinem Gesicht,
Es
riecht so gut.
Die sonne scheint,
mein Radio läuft
schenke mir dein Herz.
Tränen tropfen auf dein Gesicht.
meine Lippen
sie berühren die Deinen.
alles dreht sich,
ein Hieb
nicht schreien,
der Schmerz,
als Preis
Dich
wieder zu sehen
Ich zahl ihn gern.
Nur Für Dich , mein kalter Engel.
Ob ich zu dem Ochsen komme oder zu dem Schwein
ist mir egal.
Ich will nur eins,
Ich will bei DIR sein.
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Ob Lebensmüde oder Todesangst nichts davon wird liebe aufhalten weiter zu töten, nichts wird anders. Alles bleibt.
 
???

Ein düsteres, leidenschaftliches und sehr bildhaftes Gedicht, genau wie ich es mag. Nur die beiden Sätze zum Schluss, mit denen komm ich nicht klar, denn ich glaube,
das wir für niemand verantwortlich sind, nur für uns selbst, auch wenn uns jemand vertraut ist! Denn die Liebe ist flüchtig, und sie bietet weder Schutz noch Garantie, das kannst du nur in dir selber finden.
Und die Liebe tötet nicht, sie befruchtet, nicht mehr und nicht weniger. Nur der Versuch, sie auf einen Partner zu projizieren, sie festhalten und zähmen zu wollen, verwandelt sie in ihr Gegenteil.
Wenn du dich selbst annimmst und liebst, dann wirst du die Liebe als Geschenk und nicht als Bedrohung ansehen, und mach nicht den Fehler der meisten, die Liebe zu benutzen, um vor sich selbst zu flüchten, oder Menschen zu lieben, die dir nichts zurückgeben können ( wie anscheinend die Person, über die du schreibst). Wie gesagt, mir ist nicht ganz klar, was du mit den beiden Sätzen sagen möchtest.
Das Gedicht steht jedenfalls für sich, ein kleines Meisterwerk ...
black sparrow
 

Renee Hawk

Mitglied
Hi Codenius,

insgesamt ein sehr bedrohliches Gedicht, das meinen Ansprüchen an Lyrik fast genügte.
Gerne schreibe ich "abgrundtief böse" und aus meinem Gefühl heraus, und in deinem Gedicht habe ich sowas auch gelesen, weshalb mir das Gefühl der Hilflosigkeit und der tiefen Liebe bekannt ist und ich das Gedicht auch beinahe vollständig nachvollziehen kann.

Mich irritierte die manghafte Groß- und Kleinschreibung, ich bin selbst kein Verfechter von strengen Regeln, aber es hat mich etwas beim lesen gestört.
Diesen einen Satz mit dem Schwein finde ich völlig unnötig, mir hat das nichts gebracht und ich fand keine Aussage darin.

liebe Grüße
Reneè

@ Black,
was immer der Antrieb zum töten ist, in der Selbstreflexion benutzen wir das Wort Liebe als Alibi und fühlen uns sicher dabei.
Liebe kann frei machen, aber auch dich festumschlingen und dir die Luft zum atmen nehmen.
Was es auch immer sein mag, Liebe kann hemmen oder fördern, entscheiden musst du allein.

liebe Grüße
Reneè
 



 
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