Liebe Meral und all Ihr lieben Kommentierer!
Gerne möchte ich mal meine Leseversion hier zum Besten geben, weil ich es eindrucksvoll finde, welche Vielfalt ein Text eröffnen kann, allein durch die eine Schlusszeile:
"Und alles wegen dir" könnte auch bedeuten, dass der Mann nicht sehr wortgewandt ist, ist man ja normalerweise auch nicht, wenn man verliebt ist, und eigentlich sagen wollte: Keine andere bringt dieses Gefühl in mir hervor, nur du.
Dann bietet er ihr an, wozu ihn sein Gefühl antreibt.
Interessant finde ich, dass die Schlusszeile nun ins Perfekt wechselt. "hat geschwiegen".
Deswegen lese ich das so, dass die Sicht der Frau in eine ferne Vergangenheit geht. Sie schwieg, weil sie sich vielleicht erinnert hat an einen anderen Mann, den es nicht mehr gibt und von dem sie diese Worte lieber gehört hätte.
Vielleicht erinnert sie sich auch an ein anderes Land und dessen Türme und Wälder und Bäche, wo sie viel lieber wäre.
Was soll sie jetzt antworten? Alles Geliebte ist verschwunden. Auf etwas Neues kann sie sich vielleicht noch nicht einstellen, möchte es aber gerne und so lauscht sie in sich hinein und wartet auf ihre eigene Antwort.
In dieser Weise eröffnet sich mir dieser Text.
Liebe Grüße
Vera-Lena