Szenarium

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Jenno Casali

Mitglied
[ 4]SZENARIUM
[ 4]
[ 4]ein leo-tolstoi-buch liest der traube weinbeeren
[ 4]aus seinem letzten kapitel / die raucherpfeife
[ 4]
[ 4]schlummert schon länger im aschenbecher,
[ 4]ihr nachtquartier neben der mandoline mit saiten-
[ 4]
[ 4]sprung / zwischen schachbrett, gladiolen und
[ 4]dem glas merlot flackert die kerze im rhythmus
[ 4]
[ 4]der stille / und seit irgendwann zehn nach sieben
[ 4]vertagt eine taschenuhr klammheimlich die zeit
[ 4]
[ 4]
[ 4](Jenno Casali)
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Den Einstiegssatz verstehe ich (grammatisch) nicht: Wer liest da wen oder was?
Was ist der Traube (falls er Subjekt des Satzes ist)?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Du meinst nicht "Subjekt", sondern Objekt, wenn irgendjemand es vorliest. Das Buch liest ja nicht selbst, dann wäre es Subjekt, sondern irgendwer liest es vor. Soweit klar.

Aber was ist denn der "Traube"? der "Weinbeerentraube"?
Das habe ich auch vorhin schon gefragt.
 

Jenno Casali

Mitglied
Mir ging es in diesem Still-Leben-Bild darum, einzelne Requisiten zu personifizieren, also selbst aktiv werden zu lassen. Der lyrischen Darstellung wegen. Und so liest dieses Buch (als Subjekt) tatsächlich selbst vor - Frage: wem? Der Traube Weinbeeren (Dativ Objekt).
Ich hoffe, dass mein Szenarium jetzt geklärt ist.
LG
Jenno C.
 



 
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