Tourist
Ich spüre die Wärme die die alten Backsteingebäude aufgenommen haben und nun dankbar abgeben. Die Oberfläche der Steine, auf denen bröckelnde Reste flüsternd von vergangenen Tagen erzählen, fühlt sich rau an. Zum Teil sogar scharfkantig und spitz. Mit geschlossenen Augen gleiten meine Finger über den groben Stein. Ich atme tief. Atme die Luft. Atme das Wasser. Atme den Staub.
Am Rande meines Bewusstseins spüre ich die Vergangenheit. Spüre die Hände, die eben diesen Stein einst berührt haben. Die ihn geschaffen haben. Die ihn transportiert haben. Die ihn verbaut haben. Die ihn verputzt haben und bemalt haben. All die zahlreichen kurzen Augenblicke von Begegnungen. All die Gefühle. Angst, Freude, Euphorie, Ärger, Trauer und friedliche Ruhe. Meine Finger gleiten weiter vertiefen sich in das Gefühl dieses einen Steins.
Erschrocken und bestürzt zucken sie zurück, so plötzlich rissen sie mich aus diesem Moment, dass ich meine Augen aufreiße und es mir den Atem raubt. Ich betrachte sie und kann diesem einen Backstein ein weiteres Gefühl zuordnen: Schmerz.
Rotes Leben gleitet meinen Finger hinab und tropft auf den Stein welcher sich in unterschiedlich großen Wegplatten unter meinen Füßen erstreckt. Hastig wische ich es weg. Möchte ihren Zorn nicht erwecken.
Schließlich wende ich mich wieder dem Backstein zu. Ich betrachte ihn. Versuche ihn nun mit meinen Augen zu erfassen. Verfolge seine Erhebungen und seine Vertiefungen. Nehme die einzelnen Sandkörner in mir auf. Betrachte die Farbe und die einzelnen feinen Nuancen der Schattierung.
Das Blut beginnt wieder meinen Finger hinab zu laufen. Bedeckt die Kuppe und bildet einen leuchtenden roten Tropfen. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung lasse ich ihn wieder ein Stück zu mir zurückfließen und drücke den Finger gegen den Stein, der mir eben dies zuteilwerden ließ. Ich betrachte den Abdruck, den mein Finger und mein Blut hinterlassen haben. Betrachte das Stück von mir das dort auf der Oberfläche des Backsteins trocknet. Ich schmecke mein Blut, lasse meine Spucke die Wunde reinigen und spüre mit der Zunge den einzelnen Körnchen hinterher, die der Stein mir im Tausch gegeben hatte.
Meine Füße tragen mich weiter. Weiter über den Stein welcher im richtigen Licht fast rosa wirkt. Sie scheinen einander nicht zu gleichen, diese Steine. Zusammen bilden sie einen Weg, eine Einheit. Manche sind groß und manche klein. Manche länger als einen Meter. Manchmal sind die quadratisch und manchmal rechteckig. Ungleich und doch gleich. Sie tragen mich weiter. Immer tiefer. Ich folge den Kanälen. Lausche den Wogen des Wassers. Die schwarzen Gondeln wippen auf und ab. Das Wasser strahlt und spiegelt die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Die hölzernen Pfähle und die schwarzen Gondeln stehen in einem starken Kontrast zu diesem Wunder von Wasser.
Ich wage mich vorwärts und taste mich mit einer unbeholfenen Art, welche man wohl nur bei Menschen sehen kann, die noch nie auf dem Wasser fuhren, in eine dieser schwarzen Kontraste hinein. Vorsichtig und mit größter Mühe behalte die Balance. Behutsam nähere ich mich dem alten Holz. Knie mich, setze mich, lege mich hinein. Genieße das Wasser welches mich bewegt, welches um mich herum plitschert und plätschert. Genieße die letzte Sonne, die mein Gesicht umgarnt.
Ich lasse mich fallen und versinke immer tiefer in das schwarze Holz. Werde eins mit ihm. Die Sonne geht und mit ihr auch ihre Berührung. Ich lächele ihr nach, doch bereue ich nicht ihr verschwinden. Langsam ziehe ich die Decke der Nacht über mich und bedecke mich mit glitzernden und glänzenden Sternen. Der Mond wird heute nicht mehr für mich leuchten. Ich lache, innerlich. Ich freue mich, doch keine Regung ziert mehr mein Gesicht. Das Blut ist lange schon geronnen. Nur der Backstein erinnert sich und bewahrt auf ewig diesen einen Teil für mich.
Ich spüre die Wärme die die alten Backsteingebäude aufgenommen haben und nun dankbar abgeben. Die Oberfläche der Steine, auf denen bröckelnde Reste flüsternd von vergangenen Tagen erzählen, fühlt sich rau an. Zum Teil sogar scharfkantig und spitz. Mit geschlossenen Augen gleiten meine Finger über den groben Stein. Ich atme tief. Atme die Luft. Atme das Wasser. Atme den Staub.
Am Rande meines Bewusstseins spüre ich die Vergangenheit. Spüre die Hände, die eben diesen Stein einst berührt haben. Die ihn geschaffen haben. Die ihn transportiert haben. Die ihn verbaut haben. Die ihn verputzt haben und bemalt haben. All die zahlreichen kurzen Augenblicke von Begegnungen. All die Gefühle. Angst, Freude, Euphorie, Ärger, Trauer und friedliche Ruhe. Meine Finger gleiten weiter vertiefen sich in das Gefühl dieses einen Steins.
Erschrocken und bestürzt zucken sie zurück, so plötzlich rissen sie mich aus diesem Moment, dass ich meine Augen aufreiße und es mir den Atem raubt. Ich betrachte sie und kann diesem einen Backstein ein weiteres Gefühl zuordnen: Schmerz.
Rotes Leben gleitet meinen Finger hinab und tropft auf den Stein welcher sich in unterschiedlich großen Wegplatten unter meinen Füßen erstreckt. Hastig wische ich es weg. Möchte ihren Zorn nicht erwecken.
Schließlich wende ich mich wieder dem Backstein zu. Ich betrachte ihn. Versuche ihn nun mit meinen Augen zu erfassen. Verfolge seine Erhebungen und seine Vertiefungen. Nehme die einzelnen Sandkörner in mir auf. Betrachte die Farbe und die einzelnen feinen Nuancen der Schattierung.
Das Blut beginnt wieder meinen Finger hinab zu laufen. Bedeckt die Kuppe und bildet einen leuchtenden roten Tropfen. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung lasse ich ihn wieder ein Stück zu mir zurückfließen und drücke den Finger gegen den Stein, der mir eben dies zuteilwerden ließ. Ich betrachte den Abdruck, den mein Finger und mein Blut hinterlassen haben. Betrachte das Stück von mir das dort auf der Oberfläche des Backsteins trocknet. Ich schmecke mein Blut, lasse meine Spucke die Wunde reinigen und spüre mit der Zunge den einzelnen Körnchen hinterher, die der Stein mir im Tausch gegeben hatte.
Meine Füße tragen mich weiter. Weiter über den Stein welcher im richtigen Licht fast rosa wirkt. Sie scheinen einander nicht zu gleichen, diese Steine. Zusammen bilden sie einen Weg, eine Einheit. Manche sind groß und manche klein. Manche länger als einen Meter. Manchmal sind die quadratisch und manchmal rechteckig. Ungleich und doch gleich. Sie tragen mich weiter. Immer tiefer. Ich folge den Kanälen. Lausche den Wogen des Wassers. Die schwarzen Gondeln wippen auf und ab. Das Wasser strahlt und spiegelt die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Die hölzernen Pfähle und die schwarzen Gondeln stehen in einem starken Kontrast zu diesem Wunder von Wasser.
Ich wage mich vorwärts und taste mich mit einer unbeholfenen Art, welche man wohl nur bei Menschen sehen kann, die noch nie auf dem Wasser fuhren, in eine dieser schwarzen Kontraste hinein. Vorsichtig und mit größter Mühe behalte die Balance. Behutsam nähere ich mich dem alten Holz. Knie mich, setze mich, lege mich hinein. Genieße das Wasser welches mich bewegt, welches um mich herum plitschert und plätschert. Genieße die letzte Sonne, die mein Gesicht umgarnt.
Ich lasse mich fallen und versinke immer tiefer in das schwarze Holz. Werde eins mit ihm. Die Sonne geht und mit ihr auch ihre Berührung. Ich lächele ihr nach, doch bereue ich nicht ihr verschwinden. Langsam ziehe ich die Decke der Nacht über mich und bedecke mich mit glitzernden und glänzenden Sternen. Der Mond wird heute nicht mehr für mich leuchten. Ich lache, innerlich. Ich freue mich, doch keine Regung ziert mehr mein Gesicht. Das Blut ist lange schon geronnen. Nur der Backstein erinnert sich und bewahrt auf ewig diesen einen Teil für mich.