Tropengewitter

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Tropengewitter

Schwer fiel Regen durch ruhlose Wälder,
Dankbar auf schwülwarme Tagesreste.
Der Himmel schwarzgelb verfärbt.

Donner rollte Worte heran aus den Wolken,
Im Chor mit den Wellen der Brandung.

Damals, als der Nachtvogel schrie
Wie von Sinnen
Zu seinem eigenen Totengeleit,
Hörte ich sommertrunken ihm zu,
Weil ich nicht anders konnte,
Und das Land atmete schwer
Vom Duft der Mangrovenbäume.

Blitze jagten
Durch Blätter und Stämme
Der Erde entgegen.
 

Sunny Rose

Mitglied
Hallo Algernon Moncrief,

der Teil-

Donner rollte Worte heran aus den Wolken,
im Chor mit den Wellen der Brandung.

hat es mir besonders angetan.

Viele liebe Grüße Sunny Rose:)
 

Regenzauber

Mitglied
ich bin kein extremer Feind der schmückenden Eigenschaftswörter, doch finde ich es rhythmushemmend, wenn du schreibst

Schwer fiel Regen durch ruhlose Wälder,
Dankbar in die schwülwarmen Tagesreste.
Der Himmel schwarzgelb verfärbt.

auch verstehe ich nicht in diesem Beispiel, wer oder was dankbar sein soll. Der Regen vielleicht, weil er durch Wälder fallen darf?

Die letzten drei Zeilen sind ohne Bezug auf das lyrische Ich und man erwartet noch etwas, das aber nicht folgt.
 
Hallo Regenzauber,

1.
Das mit dem rhythmushemmend vor allem im zweiten Vers der ersten Strophe stimmt, das holperte wirklich ein wenig, was aber meiner Ansicht nach weniger an an den Adjektiven liegt, sondern, daß ich mit in dieden Satz einfach zu lange gebaut habe. Ich finde daß es jetz nach der Änderung sprachrhythmisch passt.

2.
Mit dem Bild des dankbar fallenden Regens war beabsichtigt, daß dieser in der schwülen Hitze die erwartete Abkühlung bringt.

3.
Stimmt die vierte Strophe ist wieder eine reine Naturbeschreibung und braucht meiner Meinung nach auch keinen Rückbezug auf das lyrische Ich mehr, denn für das lyrische Ich ist hier nur in der dritten Strophe wichtig zu sagen, daß es berauscht ist vom Sommer und der Natur. Deshalb fand ich eigentlich die Blitze einen recht guten Abschluß für den Text, quasi Gesamtbild für Gewitter. Ich wede noch einmal in mich gehen und überlegen, ob das lyrische Ich noch einmal sprechen darf, und es ansonstem dem Leser als (Mit-)Konstrukteur der (lyrischen) Wirklichkeit überlassen, sich eigene Gedanken zu machen.

Gruß

AM
 



 
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