Verdrängung

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Lisa1

Mitglied
Verdrängung

Wenn Gedanken in unterirdischen Gängen kreisen
Ziellos in der Dunkelheit irren
Schreit die Seele nach Licht

Doch im Geschehen der Alltäglichkeiten
Wird eine lächelnde Maskerade getragen

Wenn bekannte Melodien aus vergangenen Tagen
Wehmut in den Klängen führen
Schreit die Seele nach Frohsinn

Doch im Geschehen der Alltäglichkeiten
Wird ein leichtfüßiger Tanz beschritten

Wenn der Körper in lichtdurchfluteten Räumen
Vor innerer Kälte gefriert
Schreit die Seele nach Wärme

Doch im Geschehen der Alltäglichkeiten
Wird ein Bild zweier Liebenden aufgehängt.

Erst wenn der Vorhang des Schweigens fällt
hat die Seele gesiegt
die Vorstellung "Verdrängung"
hatte ihre letzte Aufführung
 
M

margot

Gast
ein interessanter beitrag, lisa.
"verdrängung" ist dem menschen eigen wie seine
verkleidungen - er hat, meiner meinung, angst
vor seiner nacktheit.

ralph
 
K

Klopfstock

Gast
Verdrängung....

Liebe Lisa,

ich freue mich, daß Du wieder da bist und ganz
toll finde ich, daß Du dieses Gedicht
eingestellt hast.Mir gefällt dieses Werk ganz
besonders, weil wir Menschen doch wahre Meister
in Verdrängung sind und es oft auch sein müssen,
nicht zuletzt um zu überleben -so hat Verdrängung
doch auch eine "Schutzfunktion"....

Sende Dir ganz liebe Grüße
und hoffe noch mehr von Dir lesen
zu dürfen!!!
 

Lisa1

Mitglied
Hallo Ralph,
vielen Dank für dein Vorbeischauen, deinem Kommentar und dem gelungenen
Vergleich.
Liebe Grüße
 

Lisa1

Mitglied
Liebe Klopfstock,
die Idee, Verdrängung auch als "Schutzfunktion" zu sehen finde ich interessant.
Du hast es gut geschrieben - überleben kann der Mensch
vielleicht, aber auf Dauer nicht ohne Schaden.
Ich sende dir ganz liebe Grüße
und freue mich über die Wiedereröffnung der Lupe mit dir.
 

rekitrik

Mitglied
So habe ich mich hier gesehen

Hallo Lisa,

ich glaube, in deinem Gedicht kann sich jeder finden. Ich jedenfalls kenne niemanden, der nicht schon diesen Weg gewählt hat, ob er es nun weiss oder nicht.

Der Inhalt deckt einige formale Schwächen. Sehr gut.

Gruß rekitrik
 

Lisa1

Mitglied
Liebe Nachtigall, lieber rekitrik,
zurückgekehrtvon einer Reise - kann ich euch erst heute für eure lieben Kommentare danken. DANKE
Mit lieben Grüßen
 

herb

Mitglied
Hallo Lisa,

ein schönes gedicht, macht nachdenklich, die kunst des lebens besteht wohl darin, zu entscheiden, was verdrängen wir, was lassen wir zu, und wenn wir uns entschieden haben, sollten wir die schritte auf das seil wagen, smile

herzlich
 

Lisa1

Mitglied
hallo herb,
es gibt viel zu verdrängen - packen wir es an ;-)
danke für deinen interessanten Kommentar
man liest sich...gruß
 

farbe

Mitglied
Liebe Lisa1,
wollte doch mal sehen, was Du so schreibst ...

Und treffe gleich auf ein so gelungenes Werk von Dir,
das gleichzeitig Bezug hat zu dem von Dir kommentierten "Narben2" (die 2 wollten nicht verdrängen).

Ein guter Freund von mir sagte mal "eine GESUNDE Verdrängung ist gut und auch lebensnotwendig". Finde ich einen richtigen Gedanken. Unterscheiden, was zur Seite geschoben werden kann (Kleinigkeiten?) und was lebenswichtig ist, um gesund und froh zu bleiben. UND: Die tatsächlich wichtigen Dinge kommen ja auch von selber in ständiger Wiederholung wieder hoch. Wir bemerken sie, wenn wir wachsam mit uns umgehen.
(oh, ich merk, ich komm ins Psychoplaudern ... hör jetzt lieber auf)

Herzliche Grüße an Dich,
Dein Gedicht werde ich mir ausdrucken.
farbe
 

Lisa1

Mitglied
Gesunde Verdrängung...

hallo farbe,
ich stimme der Aussage deines Freundes zu, dennoch glaube ich, nicht immer gesundes vom ungesunden unterscheiden zu können und harre in verdrängung oft so lange, bis ich mich unangenehm, auch für andere verändere...
ich danke für deinen Kommentar und freue mich, dass du vorbeigeschaut hast.
man liest sich ;-))
liebe grüße
 

Julsch

Mitglied
hallo lisa1

Als wortkarg könnt man mich beschreiben.
Gedankenaustausch zu betreiben
gefällt mir manchmal einfach nicht,
ists "FKK aus andrer Sicht".
Was ich versuche zu verdrängen:
Ich möchte nicht am Galgen hängen.
vielleicht ists ja mein Intelekt,
der anderen so gar nich schmeckt.
"Bleib mir vom Hals", denk ich bei mir.
Und lass die "Zwischentöne" hier!
Zu oft läuft man ins offne Messer;
so denk ich: "Heut weiss ich es besser"
Die "Ironie" bei diesem Streben:
"Früher hats das nicht gegeben".
Egal! Nun weisst du ohnehin,
dass ich dein treuer leser bin!

*lach* in diesem Sinne, man liest sich;)
Gruss Julsch
 



 
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