Verlorenheit

Anonym

Gast
Immerzu suchte er wie automatisch, unfreiwillig zuerst nach der Regel, nach der seine nächste Aktion gerechtfertigt sein würde. Er lag da und wußte um den Reichtum der Seele und daß er von ihm getrennt war. In Träumen berührte er nur ganz flüchtig diese Weite, im Wachsein war er wie gelähmt und wie geblendet.
Was war mit ihm los, wo befand er sich und wo konnte der Weg liegen? Wollte er dauernd etwas, was es gar nicht gab? Unruhe war es, was seine seele dauernd berührte, denn unruhe führt dazu, daß die gedanken durcheinanderdrängen. Was zerrte dauernd an ihm, was verstimmte ihn dauernd, was ließ ihn dauernd sehnen? Mit dem träumen entzog er sich zwar ein bißchen der unruhe, spürte eine gewisse Weitung und Befreiung , aber er war in dieser freiheit nicht als Ich vorhanden, denn jeder bewußte gedanke zerstörte die glatte meeresoberfläche der ruhe wieder. Und dann kamen kopflastige, krakelige wesen auf den plan, und ebensolche gefühle der zerrissenheit stellten sich wieder ein .
 

Schakim

Mitglied
Diese innere Unruhe, die Dein Text hier widerspiegelt, zeigt, dass der Betreffende auf der Suche ist, aber noch nicht gefunden hat, was er sucht. Ob ihm dabei bewusst ist, nach was er sucht, das denke ich nicht. Er ist selber dieses Meer, in dem es brodelt und Wellen schlägt und wieder Ruhe einzieht, in dem diese Wesen auf der Suche sind ... Ob sie finden werden, nach was er sucht? Vermutlich ergibt sich die Lösung nach und nach, im Laufe der Zeit. Dann findet diese ruhelose Seele Frieden. Es gibt aber auch Seelen, die ein Leben lang ruhelos umherwandern, die immer wieder von Zweifel geplagt werden ...

VG
Schakim
 



 
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