Vision I

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JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo NDK

Auch wenn ich weder für Esotherik noch für Astrologie etwas übrighabe, hat mir Dein Gedicht gefallen (liest sich ungeheuer flott!). Dies sogar, obwohl ich mir unter diesem Band nichts vorstellen kann. Die Milchstrasse kanns nicht sein, denn sie ist ein Band aus Sternen. Ich bitte um Aufklärung des Sachverhalts.

Gruss

Jürgen
 

NewDawnK

Mitglied
Siehst Du ein Band zwischen den Sternen? Siehst Du, genau das isses!
Man sieht's nicht, aber man weiß, da muss irgendeine Art von Verbindung sein, denn sonst würden sie ja nicht zusammenhalten, die Sterne... und wenn man das erst denkt, dann fängt man nach einer Weile an zu "sehen", aber diesmal mehr von innen heraus, mit den Augen hinter den Augen. Verstehst Du?
Ich denke, so in etwa funktioniert das mit der Esoterik.

Danke für Deine Bewertung! :)

Schöne Grüße, NDK
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe von Anfang an verstanden. ;)

Ich wollte es nur nochmal bestätigt haben.

Hihi, Kosmologen würden hier ihre blödsinnige String-Theorie wiederfinden und Gläubige vielleicht die Strapse von Maria...:D

Nee, ernsthaft: Die Metapher kann man gelten lassen! :)

Gruss

J.
 
H

HFleiss

Gast
Leider habe ich so gar nichts für das esoterische Gebimmel übrig. Dieses Gedicht erschließt sich wohl nur Leuten, die sich von sich selbst verabschiedet haben und nun eine zweite Ebene suchen. Ich halte dieses Gedicht für den zweitgrößten Mist in der Leselupe.

Gruß
Hanna
 

NewDawnK

Mitglied
"Ich halte dieses Gedicht für den zweitgrößten Mist in der Leselupe."

... und ich halte Humorlosigkeit für das mit Abstand größte aller Übel auf diesem Planeten. ;-)

Danke Dir, HFleiss, für Deinen Kommentar.

Schöne Grüße, NDK
 

strolch

Mitglied
[blue]Leider habe ich so gar nichts für das esoterische Gebimmel übrig. Dieses Gedicht erschließt sich wohl nur Leuten, die sich von sich selbst verabschiedet haben und nun eine zweite Ebene suchen. Ich halte dieses Gedicht für den zweitgrößten Mist in der Leselupe.[/blue]
Gruß
Hanna

also hanna,
das du nichts am hut hast, mit esoterische texte, ist deine sache. es ist auch nicht mein ding.
aber ich denke: literaten sollten soviel tolleranz haben, andere zu akzeptieren.
du hast nicht das recht, deshalb jemanden zubeleidigen und einen text so zu bezeichnen.

außerdem, sehe ich es nicht so, dass leute sich von sich verabschiedet haben müssen, um so einen text zuverstehen.

er hat eine aussage. eine außeinandersetzung mit dem eigenem tod, gut literarisch umgesetzt. vorallem er macht nicht trübsinnig, keine angst.

lg brigitte
 
Als "z(w)eitgrößten Mist in der LL" (HFleiss) erlebe ich den Text nun wirklich nicht, vielleicht trifft er bei HFleiss aber irgendeinen wunden Punkt, und dies erzeugt dann die auffallende Allergie?

Der Text ist recht einfach gestrickt und recht vordergründig freudig/ fröhlich - sowas ist aber nicht verboten, auch argloses Frohsein ist durchaus erlaubt.

Als "esoterisch" lese ich den Text auch nicht. Dazu bleibt er zu sehr im Realen, Nachvollziehbaren.

Meine Interpretation:

[Im Band zwischen den Sternen
Liegt meiner Sehnsucht hellster Ort]

Es handelt sich (wieder einmal) um jemanden mit dem bekannten Lebensgefühl "hier" nicht hinzugehören, und daher wartet er auf das bekannte UFO, welches ihn abholt und wieder nach dorthin zurückbringt, wo er eigentlich beheimatet ist. Na ja, und dies ist sogar astrophysikalisch im Prinzip schlüssig, denn wir alle sind lediglich Sternenasche, nicht metaphorisch, sondern tatsächlich, eine Tatsache, die -richtig bedacht- gerade zu Weihnachten sehr zur Feststimmung beitragen kann..

[Am Ende aller Tage
Trägt mich die Hoffnung fort]

Eine sehr begründete Hoffnung, denn auch nach dem Absterben eines Menschen geht es natürlich weiter, alles wird recycliert, weil im Rahmen der natürlichen Evolution des Weltalls alles "Wertstoff" ist und wiederverwendet wird. Dies war schon einem Abraham Abulafia im mittelalterlichen Zaragossa durchaus bekannt.
Dass einen am Ende durchaus ganz reale Bestatter forttragen (müssen), die dabei meist hoffnungslos traurig dreinschauen (müssen), weil sie für "Bahres" Bares bekommen, spielt lyrisch keine Rolle.

[Hinauf auf kahle Gipfel
Hinein ins kalte All]

Dass man, um von seinem Mutterschiff wieder mitgenommen zu werden, erst auf Berge steigen muss, halte ich für einen Mythos. Ein einfacher Funkspruch sollte genügen, zB "Hallo Scotty, meine Arbeit hier ist erledigt, kommt mich abholen". Wahrscheinlich wird Scotty sowieso aber nur ein Beiboot schicken, man denke da bzgl. der schieren Größe eines Mutterschiffes zB an "Independance Day". Was das an Treibstoff kostet!, und wie schwierig die Navigation erst.

[Und wenn ich erst mal da bin
Dann gibt es einen Knall
Und alles steht auf Anfang
Als wär’ ich nie gewesen...]

Na ja, der Autor übertreibt hier einerseits ein wenig, Effekthascherei. Denn warum sollte "Scotty" nach dem Abholen des Autors aus der zugegebener Maßen unwirtlichen Weltgegend hier diese dann zerstören? Größer ist die Strafe doch, wenn man uns im doppelten Wortsinn Zurückgebliebene weiterhin hier in unserem eigenen und selbstverursachten Ungemach schmoren lässt. Und anders herum: Falls das Mutterschiff danach wirklich zuschlagen sollte, dann würde es wesentlich mehr als nur einen einfachen Knall geben, man denke wiederum an Independance Day.

[Im Band zwischen den Sternen
Kann ich die Zukunft lesen. ]

Dieses Argument ist wiederum nicht von der Hand zu weisen, denn man glaubt ja auch daran, dass man aus dem eigenen Hirn ganz authentisch die Vergangenheit lesen könne. Die Zukunft (alle Zukünfte) ist natürlich aber auch viel einfacher -viele Leute besitzen ja nichtmal ein Fernrohr- aus Schweinedärmen, aus Kaugummiflecken im Hemd, oder nach der Schrotschussmethode aus Fliegenschmutz an weißen Wänden und Glasscheiben zweifelsfrei und leichtest ablesbar.
 
Wenn NDK im Kommentar schreibt,

es müsse ein Band geben, welches die Sterne zusammenhält, so stimmt das natürlich völlig. Das Band heißt "Allgemeines Gravitationsfeld", sichtbar ist dieses allerdings nur Eingeweihten und Dichtern, und für die sieht es aus wie ineinander verknäuelte Spaghettis, und es nutzt einem eigentlich nichts, es zu sehen.
 

NewDawnK

Mitglied
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Für mich kommen Esoterik, Astrologie und solche Dinge nicht in Betracht, aber ich bin offen und neugierig genug, mich für die Ursachen und Wirkmechanismen zu interessieren.

Ich denke, es gibt immer nur zwei Möglichkeiten: entweder man reimt sich die Welt aus seinen Wissensfragmenten selbst zusammen und nimmt alles Ungewisse mit Humor - so wie in diesem Gedicht - oder man läuft Gefahr irgendwelchen weltlichen oder spirituellen Heilsbotschaften auf den Leim zu gehen, die einem dann allumfassend und todernst auf die Sprünge helfen.
Ich habe mich für ersteres entschieden. Dieses Gedicht ist sozusagen ein Zeugnis meiner ganz persönlichen Lebensstrategie. Es gibt nicht meinen Glauben wieder, aber es ist ein Beispiel dafür, wie ich mit Fragen, die mir in diesem Leben niemand beantworten wird, umgehen würde.

Das Gedicht ist nichts Besonderes, es ist in der Tat einfach gestrickt, das weiß ich selbst. Es muss Euch auch nicht gefallen, Ihr könnt gerne darüber lachen, so wie ich selbst es getan habe.

Danke für Euer Verstehen.

Gruß, NDK

P.S. Das bekannte Lebensgefühl "hier" nicht hinzugehören, hat "der" Autor in diesem Forum übrigens schon eine ganze Weile, daran braucht ihn niemand zu erinnern.
 

strolch

Mitglied
einfach gestrickt - finde ich ok, denn es muß nicht alles kompliziert sein, das man einen dosenöffner braucht. jede art hat seine daseinsberechtigung.
lg brigitte
 

NewDawnK

Mitglied
Danke Dir, Brigitte, aber ich sehe keinen Grund, warum ich mich bezüglich der Daseinsberechtigung meiner Texte rechtfertigen sollte. Texte im intellektuellen Tarnmäntelchen sind manchmal noch viel simpler gestrickt - nur da fällt's nicht jedem gleich auf.

Ich danke fürs Lesen und wünsche Euch allen eine schöne Weihnachtszeit, mit oder ohne Weihnacht.

Liebe Grüße, NDK
 
Vielleicht hat NDK

(sie) mich nicht richtig verstanden?, ich wollte den arglos-fröhlichen Text weder ernsthaft bemängeln noch kritisieren, handelt es sich doch einfach um eine durchaus legitime (kleine) "Meditation" zum Thema: Das Leben - woher und wohin?.
 



 
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