Als "z(w)eitgrößten Mist in der LL" (HFleiss) erlebe ich den Text nun wirklich nicht, vielleicht trifft er bei HFleiss aber irgendeinen wunden Punkt, und dies erzeugt dann die auffallende Allergie?
Der Text ist recht einfach gestrickt und recht vordergründig freudig/ fröhlich - sowas ist aber nicht verboten, auch argloses Frohsein ist durchaus erlaubt.
Als "esoterisch" lese ich den Text auch nicht. Dazu bleibt er zu sehr im Realen, Nachvollziehbaren.
Meine Interpretation:
[Im Band zwischen den Sternen
Liegt meiner Sehnsucht hellster Ort]
Es handelt sich (wieder einmal) um jemanden mit dem bekannten Lebensgefühl "hier" nicht hinzugehören, und daher wartet er auf das bekannte UFO, welches ihn abholt und wieder nach dorthin zurückbringt, wo er eigentlich beheimatet ist. Na ja, und dies ist sogar astrophysikalisch im Prinzip schlüssig, denn wir alle sind lediglich Sternenasche, nicht metaphorisch, sondern tatsächlich, eine Tatsache, die -richtig bedacht- gerade zu Weihnachten sehr zur Feststimmung beitragen kann..
[Am Ende aller Tage
Trägt mich die Hoffnung fort]
Eine sehr begründete Hoffnung, denn auch nach dem Absterben eines Menschen geht es natürlich weiter, alles wird recycliert, weil im Rahmen der natürlichen Evolution des Weltalls alles "Wertstoff" ist und wiederverwendet wird. Dies war schon einem Abraham Abulafia im mittelalterlichen Zaragossa durchaus bekannt.
Dass einen am Ende durchaus ganz reale Bestatter forttragen (müssen), die dabei meist hoffnungslos traurig dreinschauen (müssen), weil sie für "Bahres" Bares bekommen, spielt lyrisch keine Rolle.
[Hinauf auf kahle Gipfel
Hinein ins kalte All]
Dass man, um von seinem Mutterschiff wieder mitgenommen zu werden, erst auf Berge steigen muss, halte ich für einen Mythos. Ein einfacher Funkspruch sollte genügen, zB "Hallo Scotty, meine Arbeit hier ist erledigt, kommt mich abholen". Wahrscheinlich wird Scotty sowieso aber nur ein Beiboot schicken, man denke da bzgl. der schieren Größe eines Mutterschiffes zB an "Independance Day". Was das an Treibstoff kostet!, und wie schwierig die Navigation erst.
[Und wenn ich erst mal da bin
Dann gibt es einen Knall
Und alles steht auf Anfang
Als wär’ ich nie gewesen...]
Na ja, der Autor übertreibt hier einerseits ein wenig, Effekthascherei. Denn warum sollte "Scotty" nach dem Abholen des Autors aus der zugegebener Maßen unwirtlichen Weltgegend hier diese dann zerstören? Größer ist die Strafe doch, wenn man uns im doppelten Wortsinn Zurückgebliebene weiterhin hier in unserem eigenen und selbstverursachten Ungemach schmoren lässt. Und anders herum: Falls das Mutterschiff danach wirklich zuschlagen sollte, dann würde es wesentlich mehr als nur einen einfachen Knall geben, man denke wiederum an Independance Day.
[Im Band zwischen den Sternen
Kann ich die Zukunft lesen. ]
Dieses Argument ist wiederum nicht von der Hand zu weisen, denn man glaubt ja auch daran, dass man aus dem eigenen Hirn ganz authentisch die Vergangenheit lesen könne. Die Zukunft (alle Zukünfte) ist natürlich aber auch viel einfacher -viele Leute besitzen ja nichtmal ein Fernrohr- aus Schweinedärmen, aus Kaugummiflecken im Hemd, oder nach der Schrotschussmethode aus Fliegenschmutz an weißen Wänden und Glasscheiben zweifelsfrei und leichtest ablesbar.