Von der elterlichen Museumsheimat

Beatifikat

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An diesem Ort der Harmonielosigkeit
Verdunstet die Fantasie unwillkürlich.
Sie kondensiert an den Gitterstäben vor
Den Fenstern des bronzenen Museums.

Jeder Gegenstand in diesem Gebäude
Ist ein Symbol des Status für die Leute,
die ihr Leben in Vitrinen verbringen-
darin ihre Bedürfnisse bezwingen.

Unterdrückung des Verlangens, der Wahrheit
Über das Dasein des Anderen, für ein
Leben im Kunstlicht. Außerordentlichkeit
Ist ihr Motiv- ihr geregeltes Dasein.

Die Gefühle der Leute im Museum
Sind konserviert, restauriert, ästhetisiert.
Selbst das familiäre Privatissimum
Wird täglich ordentlich katalogisiert.

Es gibt nichts Halbes, Schiefes oder Krummes-
Man wird gestanzt und gebogen, um hinein
Zu passen, in ein Leben der Verpflichtung.
Individualitätsdemontage.
 



 
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