Waldbeerenbleifasern

Wuselkopp

Mitglied
Dunkelheit, Ruhe, Stillstand rundherum. Alles schläft.

Begleitet durch das leise Ticken der Wanduhr und das Schnurren des Laptops.

Meine Lieblingstasse mit warmem Waldbeeren-Tee und der Schreibblock zu meiner Rechten. Links die Leselampe.

Der Hund – müde von den Abenteuern des Tages – wärmt mir schnarchend die Füße.

Durch das Fenster lächelt der Mond. Die Vorhänge bleiben geöffnet.



Die Gedanken schwirren wie von selbst umher, sammeln wie Bienen ihren kreativen Nektar in der Stille der Nacht. Wenn sie von ihrer Reise zurückkommen, gleitet der Bleistift wohlig kitzelnd über das beige Papier.

Es riecht nach Waldbeerenbleifasern.
 

Homosapiens

Mitglied
Eine Idylle, mit sicherem Rundblick eingesammelt und auf einem in sich stimmigen Bild eingefangen. Was dieses Bild stört, ist nach meinem Gefühl einzig der Titel und seine Wiederholung zur eingängigen Abrundung als letztes Wort. Blei und Fasern im Zusammenhang mit Beeren läßt mich als erstes an Vergiftung denken, so etwas hatte ich beim Anblick des Titels sofort vor Augen. Ich mache keinen Änderungsvorschlag, Du wirst sicher selbst das Wort haben, das diesem schönen Stillleben am gerechtesten wird und es am Ende auch durch die Wiederholung passend abschließt. Gruß Homosapiens
 

Wuselkopp

Mitglied
Danke für dein Feedback Homosapiens.
Der Text hieß vorher "Liebeserklärung an die Nacht."

Erst beim Einstellen habe ich mich für den anderen Titel entschieden. Ich kann deine Assoziationen zu Blei und Fasern nachvollziehen. Vielleicht fand ich den Bruch zwischen Erwartung an den Text und vermitteltem Gefühl spannend. Ich weiß es nicht.
 

rogathe

Mitglied
Bei den "Bleifasern" denke ich hier an die Schnipsel, die beim Anspitzen des Bleistifts neben die Teetasse fallen. Allerdings wird die Mine schon längst aus Graphit hergestellt.

Gruß
rogathe
 



 
Oben Unten