Wanderschaft

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Kai Lorenz

Mitglied
Wanderschaft





Nicht in den Stuben . . .
nah der Menschen Wärme,
auch nicht in den Gedanken von Freunden –

kein Herz, das irgendwo schlägt und mich sucht.
Dort, wo die Stille der Dunkelheit wohnt,
wo kein Blick und kein Wort Ziel findet,
wo Leere und Schatten sich im Nichts vereinen,
da bin ich zuhaus.
Und der Schlag meiner Seele
und die Tiefe meines Seins
lassen mich wandeln – ziellos ...
hinfort, von Ort zu Ort –

ohne Ankunft ...
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Kai,

Du hast die "Wanderschaft" wirklich gut beschrieben.
Gefällt mir sehr.

LG
Stoffel
 

Cassiopeia

Mitglied
Ich finde das ganz gut, vielleicht ein bisschen überschwenglich in folgenden Zeilen, die ich persönlich ändern würde:

"wo Leere und Schatten sich im Nichts vereinen"

"im Nichts" würde ich streichen. Nichts ist Nichts und da kann sich m. E. auch nichts vereinen. Leere ist schon ein trostloses Wort genug oder?

"Und der Schlag meiner Seele
und die Tiefe meines Seins"

Ich störe mich etwas an Seele, was diese Überschwenglichkeit von der ich weiter oben sprach noch fördert. Seele ist ein riesiger, nahezu unfassbarer Begriff und wird einfach schon unzählig abgenutzt, schadet meiner Meinung nach nur deinem Gedicht.

"hinfort, von Ort zu Ort"

Ich glaube, der einzige Reim, wenn vielleicht auch unbewusst gesetzt, in deinem Gedicht. Ich halte das für einen unwürdigen Abschluß, völlig abgestürzt und dazu noch unnötig. Wenn etwas ziellos ist, dann solltest du das nicht definieren mit Orten. Lass den Satz doch einfach weg.

Sonst gefällt es mir wirklich ziemlich gut, sonst hätte ich mich auch nicht mit beschäftigt. Das sind Kleinigkeiten, die ich ändern würde. Vorschläge, die du annehmen oder ablehnen kannst, ganz nach Belieben. :eek:)

~Cassiopeia~
 

Kai Lorenz

Mitglied
Hallo ihr beiden,



vielen Dank für eure Antworten.

Cassiopeia, du hast dir sehr viel Mühe gemacht und ich habe fast schon ein
schlechtes Gewissen dir zu sagen, dass ich auf die von dir bemängelten
Punkte Wert lege. Einzig die „Seele“ werde ich noch einmal überdenken, denn
die ist wirklich schon etwas verbraucht *g*. Den Binnenreim jedoch
„hinfort – Ort“ mag ich persönlich ganz gern. :)





Beste Grüße

Kai
 
S

Stoffel

Gast
ich mag "hinfort" auch gern..
selbst schon verwendet...:)

LG
Stoffel
 

Cassiopeia

Mitglied
Du solltest kein schlechtes Gewissen haben. Kritik ist meine Sache, sie an- oder abzulehnen deine Sache. Ich lerne dabei, du vielleicht auch. :)

@Kai


Ich finde das Wort "hinfort" auch nicht übel, aber der einzige Reim im Gedicht und dann noch in einer Zeile, das ist nicht mein Ding, zumindest nicht in dieser Form.

@Stoffel
 

Renee Hawk

Mitglied
Hallo Kai,

eine Wanderung ist gut. Sie vermag den Menschen an Ort bringen, in denen er selbst zu Hause ist es aber bislang noch nicht wußte.
Als ich dein Werk gelesen hatte, schaute ich auf meinen schlumernden Kater Merlin und dachte so bei mir, der ist viel zu faul um zu wandern, dann blickte ich auf meine Katze Minki und musste grinsen, denn die haut jedes Jahr irgendwie ab und begibt sich auf deine besagte Wanderschaft - ohne Ziel und ohne jemals wirklich anzukommen und doch mit dem vertrauten Wissen irgendwo ein Dosenöffner zu besitzen.

liebe Grüße
Reneè
 

Kai Lorenz

Mitglied
Hallo Renee,

die Duplizität zu deinen Hauskatzen möchte ich hier doch in Frage stellen. Auch wenn wir ähnliche Wege gehen, bevorzuge ich es doch, mir mein Fresserchen in freier Wildbahn zu suchen.
Soviel zu Dosen und Öffnern. :)
Natürlich danke ich dir für dein Augenmerk bezüglich meines bescheidenen Werkes.


Beste Grüße
Kai
 



 
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