Warten

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Lesemaus

Mitglied
Der Hubert ist nun auch tot. Heute stand’s im Blättle. Und das Essen kommt auch immer später. Gestern gab’s Kartoffelbrei und Leber. Die Zwiebeln waren natürlich latschig. Nicht so kross wie die von der Renate. Was gäb ich drum, wenn ich noch einmal einen richtigen Rostbraten mit viel solchen Zwiebeln essen könnte! Aber wer weiß, ob das meine Verdauung noch mitmachen würde. Ich kann die Winde sowieso schon kaum noch halten in letzter Zeit. Noch nichts zu sehen draußen. Die Siebert blockiert wieder den Behindertenparkplatz. Wenn die Polizei sich doch mal um solche kümmern würde! Muss der Fahrer von “Essen auf Rädern” wieder in der zweiten Reihe parken. Auf das Hupkonzert freue ich mich schon! Ist ja klar, dass die in der Großküche keine knusprigen Zwiebeln hinkriegen. Wer weiß, wann die die vielen Portionen fertig machen und wie lange die in den Warmhaltegeschirren aufbewahrt werden. Na, ja, auch egal, Hauptsache, es kommt bald. Der Hubert, so so. Hat’s ihn auch erwischt! Dabei ist das doch ein Achtunddreißiger, zwei Jahre jünger als ich. Aber ich glaub, der hatte Krebs, als ich ihn vor ein paar Monaten in der Stadt traf, hat er so was erzählt. Den Bauch so dick wie eine Hochschwangere. Dabei war er immer schlank. Aber es ist lauter Flüssigkeit im Bauchraum, die da nicht hingehört. Hat er gesagt. Möchte lieber gar nicht wissen, was da so in mir alles rumwuchert. Ist auch egal, wenn’s mal schnell ginge, wär’s mir schon recht. Wer soll auch ein Interesse daran haben, dass ich noch länger lebe! Siebzig Jahre sind haufeng’nug. Nur mit meinen Katzen wird’s ein Problem geben. Was fangen die dann ohne mich an? Die Meili, die Zierzitzi, der Wotan und der freche Klabautermann. Muss mich mal hinsetzen und mein Testament machen. Damit sie versorgt sind. Obwohl, wer weiß, ob der, der mein Geld dafür kriegt, dass er sie nimmt, ob der nicht Gift in ihr Essen tut. Na, meine liebe Meili, wo hast du dich denn wieder rumgetrieben, hast Hunger gekriegt, was? Ja, du kriegst gleich einen schönen Obstgarten, darfst wieder das Oberste abschlecken. Den Rest ess ich dann. Ich weiß doch, dass du das magst, gell? Mann, waren das Zeiten, als ich noch mit dem Hubert auf Montage war! Wir zwei, das war schon was. Damals in Lagos.

Wir durften auf eigene Faust nicht raus. Wenn wir was sehen wollten, mussten wir dem Chauffeur Bescheid sagen, selber fahren war strengstens verboten. Aber was sollten wir uns dort schon ansehen, so was von verkommen und unhygienisch. Dritte Welt halt. Die jüngeren Kollegen waren mal in einer Disco. Wenn man da in das Lokal rein gekommen ist, hatte man gleich vier Weiber an sich hängen gehabt und die, die einem gefallen hat, die hat man dann mitgenommen. Die musste erstmal duschen und dann ins Nest und am anderen Morgen hat man der ein paar Kröten in die Hand gedrückt und ‘ne Schachtel Zigaretten für den Papa und Geld für’s Taxi und das Geld war soviel, wie ihr Papa den ganzen Monat verdient hat. Für mich war das nichts, es wurde ja auch dringend vor Kontakten mit einheimischen Frauen gewarnt, weil, wenn man sich was holt, kann’s hier in Deutschland nicht behandelt werden, weil gegen denen ihre Krankheiten gibt es hier gar keine Medizin. Und dort im Krankenhaus ist es noch schlimmer wie bei uns im Gefängnis. Hubert war mal im Krankenhaus, nach einem Discobesuch, als er über die Straße zu seinem Taxi wollte, es war stockdunkel und zwischen Straße und Haus war ein dunkler Streifen und Hubert dachte, das ist frisch geteert und wollte drüber gehen. Das war aber ein Abwassergraben, da läuft das Abwasser offen in die Gräben, und Hubert fällt da rein und steht bis zu den Knien buchstäblich in der Scheiße. Weil er sich verletzt hatte, hat er in die Klinik müssen. Natürlich von oben bis unten voll mit Scheiße. Da hat er von den Zuständen im Krankenhaus erzählt. Primitiv, dreckig, unhygienisch. Ja, das waren noch Zeiten! Draußen ist immer noch nichts zu sehen. Gegenüber lungern wieder die Halbwüchsigen rum. Rauchen und haben diese Stöpsel im Ohr. Können die sich so überhaupt unterhalten? Haben die nichts Besseres zu tun? Zu unserer Zeit mussten wir in dem Alter schon arbeiten. Mein Vater hätte mir aber was erzählt, wenn ich den ganzen Tag auf der Straße rumgestanden hätte. Im Familiengericht wird heute wieder ein interessanter Fall verhandelt. Mein Gott, wie sieht der denn aus!? Die Haare wie Stacheln von einem Stinktier. Und auch noch blau und lila. Und wie dem seine Freundin angemalt ist. Als ob sie eine schwarze Brille auf hätte. Und dazu grellrosa Haare. Mein Gott… Der Alte hat die Stieftochter missbraucht, die sich dann umgebracht hat. Gerade erzählt er, sie hätte ihn provoziert. Mit kurzen Röckchen und bauchfreien - was? - Tops. Die Sprache ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Man braucht ja grad ein Wörterbuch, wenn man verstehen will, von was die Leut schwätzen. Alles nur Englisch. Wo leben wir denn? Na, ja, wenigstens haben die beiden Paradiesvögel versucht, das Mädchen, die was die Schwester des Stacheligels war, zu schützen. Die andere Schwester soll der Kerl ja auch angefasst haben. Sowas gab’s zu meinen Zeiten nicht. Heut scheint das ja gang und gäbe zu sein. Und die Mutter will natürlich wieder von all dem nichts mitgekriegt haben. Wird wohl froh gewesen sein, dass ihr Alter sie in Ruhe gelassen hat. Jetzt wird’s aber Zeit mit dem Essen. So spät ist es noch nie gekommen. Die sprechen ja schon das Urteil. Acht Jahre, na, hoffentlich sitzt er die auch ab. Letzte Woche haben sie die alte Greiner aus dem zweiten Stock abgeholt. Im Blechsarg. Wie lange die wohl schon in ihrer Wohnung gelegen hatte? Trotzdem. Ins Altersheim bringt mich keiner! Solange ich noch laufen kann und allein aufs Klo, bringen mich keine zehn Pferde hier raus. Dort wird man doch totgepflegt, wird zur Nummer, zum Bittsteller, ausgeliefert den Launen und Zeitplänen unterbezahlter Pfleger. Dann lieber der Putzfrau ein bisschen mehr zahlen, damit sie meinen Dreck wegmacht. Und ein gescheiter Fernseher, bei dem ich mit niemand um das Programm streiten muss. Ja, gibt’s denn so was! Die Siebert kommt schon wieder mit einem Schwarzen daher. Ist das noch derselbe wie letztens oder schon wieder ein Neuer? Für mich sehen die doch alle gleich aus. Als ob’s nicht genug Deutsche gibt hier bei uns! Damals in Afrika, als wir monatelang da unten waren, das war freilich was ganz anderes. Irgendwo musste man ja hin mit seinen Trieben. Und der Hubert der hat auch wirklich nichts anbrennen lassen. Und er hatte auch nicht, wie ich, eine Frau zu Hause sitzen, mit der man bei jedem Urlaub dieselben Diskussionen führen musste. Musst du unbedingt auf Montage gehen? Und so weit! Und so lange! Mein Gott, was dachte sich Renate denn, wo ich sonst so viel Geld in so kurzer Zeit verdienen könnte! Mit dem Ausgeben hatte sie ja auch keine Probleme!

Für NANZ sind wir damals auch durch ganz Deutschland gereist. Als sie überall von ihrer Verkaufsfläche einen Raum abgezweigt haben, um dort Spielautomaten aufzustellen. Spielautomaten! Wir mussten die Wände dunkelblau streichen und überall Sternenhimmel hinmalen. Der Besucher sollte das Gefühl haben, er schwebt durchs Weltall. Und dann bei meiner Heimkehr, zwei Tage früher als angekündigt, die Überraschung: die liebe Renate in unserem Ehebett mit dem Nachbarn! Da flogen die Fetzen! Von da an war die Sache natürlich gegessen. War wenigstens niemand mehr da, der ständig gemeckert hat. Und ein schlechtes Gewissen musste ich dann auch nicht mehr haben, wenn ich mit einer schönen Fremden im Bett war.

Als ich dann Karin kennen gelernt hatte, habe ich mal bei meinem Chef vorgefühlt, von wegen, nicht mehr so oft auf Montage und so. Hat der gesagt, ich solle mir keine Schwachheiten einbilden, Maler, die in Deutschland Wände anstreichen wollen, gäbe es wie Sand am Meer. Was sollte ich also machen? Bin ich halt weiter mit Hubert auf Montage gefahren.

Auf die Beerdigung werde ich wohl gehen. Mal sehen, ob jemand von der Firma da ist. Aber für die Chefs ist man nur solange interessant, wie man schaffen kann. Der Hubert, der hat ja die Firma so sehr als sein Eigenes angesehen, dass er sogar, als einmal das Gerücht aufkam, die Firma ginge bankrott, bei einer Betriebsversammlung den Vorschlag gemacht hat, jeder Kollege könnte mal eine Woche umsonst arbeiten, damit sich die Firma wieder erholen kann irgendwann. Dann ist man dahinter gekommen, dass der Seniorchef das Gerücht selbst in die Welt gesetzt hatte, damit die Arbeiter noch einen Zahn zulegen.

Ja, der Hubert war getrieben von der Angst, die Firma könnte bankrott gehen, wenn er nicht tut wie ein Verrückter. Ich würde mich nicht wundern, wenn er sich jeden Abend, bevor er eingeschlafen ist, überlegt hat, hab ich heute wirklich genug für das Wohl der Firma getan? Für dieses Ziel ist er auch über Leichen gegangen. Der hat seine Mitarbeiter behandelt wie die Sklaven. Er ist durch die Gegend gerast wie ein Verrückter und hat das von allen anderen auch erwartet. Und wer das nicht gemacht hat, hat mit dem Hubert Probleme gekriegt.

Ja, ja, der Hubert. Aber jetzt könnt’ das Essen schon langsam kommen. Ob die mich vergessen haben? Die Vera ist schon dran, heute hat sie das Thema “Ihr wollt heiraten, ich bin dagegen!” Ich versteh das nicht, warum die Leut ins Fernsehen gehen und dort ihre Probleme bereden müssen. Können sie doch genauso gut auch zu Hause machen. Und wie die sich manchmal anschreien! Sowas hätt’s zu meinen Zeiten nicht gegeben. Aber das ist wahrscheinlich wieder alles aus Amerika rübergekommen. Komm her, Meili, darfst auf meinen Schoß liegen, musst nur runter, wenn ich ans Fenster will, nach dem Essen schauen. Ich versteh das nicht. Mit uns Alten kann man’s ja machen!
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

liest sich flüssig. du solltest aber dennoch vieeeeel mehr absätze machen. oder es als stilmittel nutzen und bis zum ende durchziehen.
lg
 

Lesemaus

Mitglied
Hallo Flammarion, schön, dass dir die Geschichte gefallen hat. Normalerweise mache ich viele Absätze, aber hier, um den monotonen inneren Monolog auch in der Form wiederkehren zu lassen, habe ich mich für diese fast absatzlose Form entschieden. An STellen, wo ich es für besser hielt und auch dem Inhalt angemessen, habe ich einen Absatz gemacht. Mal sehen, was die anderen dazu sagen, notfalls, werde ich es vollkommen als absatzlosen Fliestext schreiben.

LG Lesemaus
 
S

suzah

Gast
hallo lesemaus,
ganz witzig dieses selbstgespräch. nur zum schluß sagst du:

"...meinen Schoß liegen, musst nur runter, wenn ich ans Fenster will, nach dem Essen schauen. "

vorher sieht er aber offensichtlich doch vom fenster aus die halbwüchsigen auf der straße.
ich nahm an, er hat vom fenster aus straße und auch den fernseher im blick?

lieben gruß suzah
 

Lesemaus

Mitglied
Hallo Suzah, er steht nicht die ganze Zeit am Fenster, sondern wandert vom Sessel bzw. Stuhl zum Fenster hin und her. Dieses Wandern kann ich natürlich nicht in den Monolog einbauen, ich dachte, sein Standpunkt wird aus dem ersichtlich, worüber er gerade spricht. Falls nicht, habe ich ein Problem, andererseits finde ich seinen "Standpunkt" auch nicht so wichtig für die Geschichte.

Danke für deine Meinung.

LG Lesemaus
 

Ofterdingen

Mitglied
Der innere Monolog wirkt ziemlich echt, doch hat man bei genauerem Hinhören doch ein wenig den Eindruck von Zurechtgedrechseltem, einen Eindruck, der wohl auch dadurch zustande kommt, dass der/die VerfasserIN offenbar denkt, er/sie dürfe - KURZgeschichte hin oder her - nichts auslassen, was zu einem vollständigen Bild des Protagonisten gehört, und deswegen möglichst viel auf möglichst wenig Raum zusammendrängt.

Auf den ersten Blick wirkt auch die sprachliche Verortung stimmig durch Wörter wie "Blättle", "Nest"(für Bett), "haufeng’nug", doch stößt man dann auf andere wie "Kartoffelbrei" und "kross", die nicht recht passen (klingen norddeutsch); da würde man eher "knusprig" und "Kartoffelpüree" erwarten. Was das Püree betrifft: Schwaben - zumal ältere - kennen keine Angst vor französischen Wörtern, man benutzt gern "retour" statt `rückwärts´, "Schässloh" (Chaiselongue) statt `Sofa´, "bussiera" statt `flirten´ usf.

Noch etwas: Der Protagonist/Erzähler soll offenbar als etwas primitive, vorurteilsbehaftete Person auf Bildzeitungsleser-Niveau erscheinen, doch gerät bei solchem Bemühen der Text selber immer wieder in Gefahr, in Klischees abzurutschen, platt zu werden.

Insgesamt aber doch eine positive, anregende Lese-Erfahrung.
 

Lesemaus

Mitglied
Hallo Ofterdingen, (kommt dein Name von dem Dichter oder dem Ort in meiner Nähe?)

Vielen Dank für dein Statement. Die Entstehung der Geschichte beantwortet vielleicht die Kritik, dass etwas zuviel hineingepackt wurde. Es gab mal einen Würth-Titel "Wenn einer siebzig Jahre ist, dann hat er fünfzig Jahre Montage hinter sich" oder so ähnlich. Und dafür habe ich einen alten Maler erzählen lassen, dessen Geschichten ich dann eingebaut habe. Normalerweise (und das wirst du merken, wenn du andere Geschichten von mir liest) bin ich ein Freund der sehr verknappten Story (manchmal zu knapp für einige, siehe "Schwarze Seen").

Zu deinen nicht-schwäbischen Ausdrücken. Ich lebe zwar seit 1984 im Schwabenland, gebe aber gern zu, dass ich des Schwäbischen nicht 100%-ig mächtig bin. Ich werde einen Schwaben fragen, ob der Prot manches anders bezeichnet hätte, um höchstmögliche Authentizität zu erreichen. Danke für den Hinweis.

Was das Absinken aufs Klischee-Niveau anbetrifft, so ist es, wenn man einen solchen Prot sprechen lässt, nicht zu vermeiden. Er lebt und denkt in Klischees, das spiegelt sich dann natürlich im Text.

Ich hoffe, ich bin jetzt auf alle deine Kritikpunkte eingegangen und sage noch einmal danke für deine positive Resonanz.

LG Lesemaus
 

Ofterdingen

Mitglied
Es ist nicht so ganz einfach, zu präzisieren, was deinen Text in Gefahr bringt, ins Banale abzurutschen. Vielleicht so viel: Ich sah beim Lesen deiner Geschichte quasi als Messlatte den "Leutnant Gustl" vor mir (Unfair, ja, ich weiß, aber warum solltest du nicht versuchen, dich zu einem Vorbild hochzuhangeln?). In Schnitzlers Innerem Monolog präsentiert sich ein recht beschränkter Militär, aber man hat als Leser an keiner Stelle den Eindruck, dass der Text selber beschränkt ist. Lies doch mal Schnitzlers Werk und dann noch einmal deines! Vielleicht kommt so rüber, was ich meine.

"(kommt dein Name von dem Dichter oder dem Ort in meiner Nähe?)"
Der Dichter nennt sich Novalis, also ist es der schon mal nicht, sondern höchstens der Titel eines seiner Werke, der mich zu meinem Nick verführt hat, und, ja, trifft zu. Außerdem passen auch der Vorname Ofterdingens, der auf ein männliches Wesen deutet, und der Ort, da ich nicht weit davon aufgewachsen bin (deinem Nick hingegen kann man nichts dergleichen entnehmen).

Gruß,
Ofterdingen
 

Lesemaus

Mitglied
Hallo Ofterdingen, ich meinte nicht das Werk von Novalis, sondern eben jenen Sänger/Dichter, der diesem Werk zu Grunde liegt. Aber was auch immer, es hat wohl nichts mit dem Ort in meiner Nähe zu tun, wenn ich dich richtig verstanden habe.

Und was meinen Nick anbetrifft, mit Nicks tue ich mich immer unheimlich schwer. Sie haben für mich auch keinerlei Bedeutung.

LG Lesemaus
 

Ofterdingen

Mitglied
Ich habe deinen Text "Schwarze Seen" in diesem Forum gesucht, aber nicht gefunden. Schickst du ihn mir mal zu?Dein "Eiskalt" habe ich gelesen und genau so überlief es mich dabei.

Abschließend zu meinem Nick: Er hat mit dem Titel zu tun UND mit dem Ort.

Mit deiner `Signatur´ kann ich mich übrigens nicht so recht anfreunden. Sie ist mir etwas zu nassforsch:

"Ein Schriftsteller sollte nicht schreiben wollen, sondern schreiben müssen. (Erwin Strittmatter)"

Ein Schriftsteller ist - so es sich um keinen Texte produzierenden Computer handelt - ein Mensch, und als solcher MUSS er im Prinzip nur sterben. Falls er es damit nicht so eilig hat, sollte er auch atmen, Nahrung zu sich nehmen und selbige ausscheiden. Er muss aber weder seine Augen aufmachen, denken, vögeln, sich anderweitig bewegen oder gar schreiben, sondern dies und alles andere geschieht bloß, wenn er das WILL. Und man/frau unterschätze dieses Wollen nicht, denn es kann Berge versetzen. In romantischer Schreibweise heißt es Sehnsucht und ist der heimliche Quellfluss aller Dichtung.

Gruß,
Ofterdingen
 

Lesemaus

Mitglied
Wieso weißt du von "Schwarze Seen", wenn er hier nicht drin ist? Hab ihn jetzt eingestellt.

Dass es dich eiskalt überlief, heißt das nun, dass du die Geschichte gut findest?

Und dass dein Nick was mit dem Ort zu tun hat, heißt das nun, dass du aus der Nähe hier kommst? (Von mir ist der Ort - falls es nicht noch einen zweiten gleichen Namens gibt - ca. 10 km entfernt)

Was den Satz von Strittmatter betrifft, habe ich dieselbe Erfahrung gemacht. Ein Beispiel: nachdem ich meinen ersten Roman geschrieben hatte - das war vor ca. 9 Jahren - habe ich mir geschworen, erst dann den zweiten anzufangen, wenn ich diesen bei einem Verlag untergebacht hätte. Leider MUSSTE ich aber schreiben und auch die Wiederholung dieses Schwurs nach Beendigung des zweiten hat mich nicht daran hindern können, den nächsten anzufangen und den nächsten und den nächsten.....

Verstehst du, was ich meine? Ich kann nicht anders!

Lesemaus
 



 
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