Warten und warten (im verzauberten Garten)

Einst lebte ein Mädchen im verzauberten Garten.
Dort hatte es nichts zu tun,
außer auf den Geliebten zu warten.
Der kam aber einfach nicht.
Das ärgerte das Mädchen schlicht.

Es beriet sich mit den sprechenden Bäumen.
(Die Bäume konnten – so glaube ich – das Mädchen nicht leiden.)
Die Eiche sprach gar: „Er kommt nicht, nur in deinen Träumen."
Das mißfiel dem Mädchen doch sehr.
Schließlich kommen in Mythen und Märchen die Helden von überall her,

und wollen die Liebste umwerben.
(Manche sind Jahre unterwegs.)
Als Jungfrau wollte das Mädchen nicht sterben.
Heute fasst es flugs den Entschluss,
dass es im Garten nicht bleiben muss.

Es schnürt sein Bündel, knotet es zu,
(viel ist nicht drin),
rafft den Rock und springt in die Schuh`,
läuft aus dem Garten hinaus, fort von Zauberei, von Mythen, Märchen und Sagen.
Ja ich glaub: So hat es sich zugetragen.
 

Tula

Mitglied
Hallo Delfine

eine schöne Idee. Ich würde auch hier noch etwas an der sprachlichen Melodie arbeiten, damit das (angeblich) Mächenhafte noch stärker durchkommt. z.B. die Zeilenanfänge immer nur auf der zweiten Silbe betonen.

LG
Tula
 



 
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