Weltensprünge (gelöscht)

FrankK

Mitglied
Hallo Walther

Willkommen zurück bei Deinen ersten Schritten im SF-Millieu.

Ich war schon im Vorfeld auf den zugehörigen anderen Teil (Der Einbruch) gestoßen und habe ihn gerne gelesen. Ich dachte bei mir: „Aha, jetzt kommt es zur Erklärung, wieso Frank W. ins Krankenhaus kommt.“
Dem war dann nicht so, als ich diese Geschichte las. Kurzweilig, nett, aber leider für mich nicht schlüssig.

Als „Zeitsprünge“ mag ich die Ereignisse nicht bezeichnen, bestenfalls als Dimensionssprünge. Der zeitliche Rahmen (das Umfeld) bleibt immer gleich (Es ist 4:37, Morgengrauen, in einer Lagerhalle). Daran ändert sich nichts. Frank W. bleibt in dieser Halle, zu dieser Uhrzeit, er springt nicht durch die Zeit, etwa auf 4:05, damit er schon eine halbe Stunde, bevor etwas geschieht, die Polizei alarmieren kann. Oder auf 4:52, um zu erkennen, was die bösen Buben da eigentlich vorhaben.
Frank W. wird ersetzt, durch eine Person, die eher aus einer alternativen Quantenrealität zu stammen scheint.
So schreibst Du auch selbst:
Übergangslos überblenden sich schlagartig zwei Wirklichkeiten.
Während des Kampfes kommt es zu einem Austausch der beiden, Frank W. die Couchpotatoe ( ;) ) und Frank W. der Hightechkämpfer. Zwei verschiedene Personen mit unterschiedlicher Ausrüstung, die die Plätze tauschen. Ich vermisse eine gewisse Desorientiertheit, zumindest bei Frank W. Couchpotatoe. So, wie Du es schreibst, wirkt es eher, als würde sich lediglich die Ausrüstung, aber nicht das Bewusstsein der Person(en) austauschen. Dann erscheint der Erinnerungsverlust an die Geschehnisse am Ende der Story als unglaubwürdig.

Ich erwarte nicht unbedingt große Effekte beim Austausch der Persönlichkeiten, keine Blitze oder imaginäre Wirbel, ein kurzes „Zapp“ reicht durchaus. Der Austausch der Persönlichkeiten an sich ist zu unspektakulär. Die Couchpotatoe ist zu „unüberrascht“ (grausames Wort) als er von seinem Versteck plötzlich mitten in der Halle ist. Der Hightechkämpfer wirkt zu selbstsicher, als er plötzlich in einer völlig veränderten Gefahrensituation auftaucht.

Mit einem Mal hat er kein Sichtfeld mehr, die Brille ist wieder Brille, der Hammer wieder Hammer und Frank W. wieder Couchpotatoe, weil ein Rücksprung in die Istzeit geschehen war.
An dieser Stelle klemmt es gewaltig. Der „Rücksprung in die Istzeit“ liegt mir schwer im Magen.
Warum überhaupt der Ansatz einer Erklärung? Aus Frank W`s sicht ist es sowieso nicht schlüssig erklärbar.
Vorschlag:
„Mit einem Mal hat er kein Sichtfeld mehr, die Brille ist wieder Brille, der Hammer wieder Hammer und Frank W. wieder die alte Couchpotatoe.“


Der Hammer kracht mit einem hörbaren „Klank!“ auf den Betonboden.
Vorschlag: „Der Hammer fällt mit einem deutlich hörbaren „Klank!“ auf den Betonboden.“
Harmoniert besser mit dem nächsten Satz, in dem auch von „Krach“ die Rede ist.

Frank W, reißt sich zusammen und stützt sich schweratmend auf.
Korrektur: „Frank W.“

Dem auf ihn niedersausenden Fuß auszuweichen und dem Attackierenden glücklicherweise greifbaren den Schreibtischstuhl in den Schritt zu stoßen, war eines.
Korrektur: „... dem Attackierenden den glücklicherweise greifbaren Schreibtischstuhl ...“

Anschließend holstert er die Waffe und scannt er ruhig die gesamte Halle ab.
Korrektur: „... und scannt ruhig die gesamte ...“

Als er durch das Tor geht, springt die Zeit wieder.
Auch hier gerate ich wieder ins Grübeln, wie soll das mit der „Zeit“ funktionieren?

An einzelnen Stellen bin ich auch über die verwendeten Zeitformen gestolpert, das solltest Du Dir vielleicht auch noch einmal anschauen:
Frank W. denkt an die drei Personen, die nach vorne gegangen waren, Von ihnen drohte erst richtige Gefahr, wenn sie sich Zugang zum Bürotrakt des Gebäudes verschafft hatten.
...
Der Krach zeigt den beiden Verbrechern an, wo sich ihr Gegner befand.
...
Sein Gehörsinn schien immer noch auf Höchstleistung gepolt, so dass er die Männer rasch näherkommen hört.
...
Diese Aktion löste bei diesem ein dumpfes Stöhnen aus.

Insgesamt fügt sich diese Geschichte gut in den Reigen der anderen Geschichten rund um Frank W. ein, Du bist Deinem Erzählstil treu geblieben und hast nicht versucht, dich in der Ausdrucksweise dem SF-Genre anzupassen. Das hat mir gefallen.

Viele Grüße
Frank
 

Walther

Mitglied
Hallo FrankK,

vielen Dank für Deine ausführliche Bearbeitung meines Textes. Ich werde mich in den nächsten Tagen melden.

Gruß W.
 

Walther

Mitglied
Hallo Frank,

danke für Deine vielen ausführlichen Tipps, die ich beinahe komplett übernommen habe. SF ist für mich Neuland. Daher ist zu erwarten, daß ich viele weniger gute Kritiken bekomme. Das ist in Ordnung und gewollt.

In der Tat experimentiere ich damit, wie ich die beiden "Welten" hinbekomme. Logisch ist die Vermutung, daß sich Universen / Dimensionen mit Wurmlöchern verbinden lassen, bereits anerkannt. Ebenso halte ich es für wahrscheinlich, daß in Raum- und Zeitdimensionen gleiche DNA Sequenzen bestehen, also Persionen auch biologisch verschwimmen können. Das ist die Idee hinter diesen Versuchen.

Im Laufe der Geschichten werde ich Frank W. forschen lassen, weil er versuchen will zu verstehen, was mit ihm geschieht. Dann wird das Konstrukt, so hoffe ich klarer.

Natürlich habe ich absichtlich die Sprache nicht verändert. Schließlich soll Frank W. sich aus dieser Zeit heraus verstehen und entwickeln lernen. Die Diktion ist daher so wie bei den anderen Frank W. Geschichten: Sachlich, unaufgeregt, eher lakonisch. Es sollen äußere und innere Umstände beschrieben werden, in denen sich Normalos bewähren müssen und können.

Vielen Dank für Deine Mühen. Ich hoffe, die jetzige Fassung ist besser geworden.

An den "Nachstschichten" arbeite ich noch. Wenn eine Version fertig ist, die den Hinweisen von Jon und Dir gerecht wird, werde ich es mit einem erneuten (dritten) Einstellen hier versuchen. Nur so kann man schließlich vorankommen.

Lieber Gruß W.
 



 
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