Windspiel

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Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Maren!

Danke für deinen positiven Kommentar.
Freut mich besonders, weil dies mein erster Versuch mit dieser 5-7-5-Geschichte ist.

Liebe Grüße
Manfred
 
B

bluefin

Gast
eine kühne behauptung, mein lieber franke!

wir wissen nicht, wovon bäume wohl träumen, den ganzen tag und den langen winter über. sie können leicht stinken mit voller hose: es wachsen ihnen ja gleich wieder neue blätter aus den knospen - wobei sich aber letztendlich alles aus dem vorherigen generiert.

ob's bei uns auch nur teil eines größeren ganzen ist, wenn uns die haare ausfallen, wissen wir nicht. manche berechnen es und erzählen uns etwas von der entropie des universums, in dem rein gar nichts verloren ginge; andere glauben und wieder andere lesen nicht mal gedichte.

das "wie" sollte in die zweite zeile hinunter, sonst wirkt es wie ein bremsklotz beim lesen, hai-kuh hin oder her.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo bluefin!

Danke für deinen Kommentar (ich hoffe, er wird nicht gleich wieder gelöscht!?)
Der Haiku ist eher zufällig entstanden, der Text war zuerst da und nachdem ich die Silben gezählt habe, fiel mir auf, dass es passt.
Vielleicht eine kühne Behauptung, aber wenn nicht Lyrik, wo sonst sollte man solche Behauptungen aufstellen?

Liebe Grüße
Manfred
 
B

bluefin

Gast
in der mathematik zum beispiel und wo immer du sonst willst, lieber @franke. nur in der literatur nicht. da muss nicht behauptet, sondern da darf fantasiert werden.

kennzeichen aller behauptungen ist, dass immer einer kommt und das gegenteil weiß - bis man sich endlich hinsetzt und nachrechnet. mit einigem geschick und ein bisschen glück kann man u. u. beweisen, dass eine behauptung richtig oder falsch war.

deine behauptung ist aus naturwissenschsftlicher sicht falsch: kämmte der wind alle gefallenen nadeln und blätter aus dem mischwald, gäb's bald keinen mehr. es gehört daher zur aufgabe der bäume, ihr gefallenes laub bei sich zu behalten.

leider bin ich kein dendrologe, sondern nur ein popeliger walfisch. für mich funktioniert ein wald wie ein korallenriff: ohne die ausscheidungen seiner bewohner gäb's keines.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo bluefin!

Ich gebe mich geschlagen und behaupte jetzt mal, dass ich fantasiert habe.
Irgendwie liebe ich deine geniale Wortklauberei, echt!

Liebe Grüße
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Maren!

...aber nur wenn er wüsste, dass er sie für immer verloren hat.

Liebe grüße
Manfred
 
I

Ivor Joseph

Gast
[ 4]Vom Winde gerissen
[ 4]blickt das Birkenblatt
[ 4]zu seinem Baum.
 

llceres

Mitglied
Der Wind weht, wohin er will.

Lieber Manfred,

ich mag diese Zeilen sehr.
Die Natur zeigt mit ihrer
Verletzlichkeit Demut, die
für einige menschliche Wesen
nicht begreifbar ist.
Ein Baum kann sich nicht wehren,
er gibt sich dem hin, was ist;
und alles hat seine Zeit ;)

Herzlichst

Ceres
 
B

bluefin

Gast
auch da, liebe @ceres, gäb's eine ganz andere sicht: ein baum schaut, dass er alles andere unter und neben sich in den schatten stellt; er will hoch hinaus, um sich zu behaupten. für einen angehenden baum sind wiesenschaumkräuter und klatschmohn kroppzeug, das es zu unterdrücken gilt - er möchte die nährstoffe des bodens, das licht und das wasser mit niemandem teilen. er gibt sich nicht hin, sondern macht aus den umständen das möglichste.

pech für das gänseblümchen...

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
@Ivor
Danke für deine schöne Variante

@Ceres
Schöne Interpretation, gefällt mir, danke dafür!

@bluefin
:D

Liebe grüße
Manfred
 

llceres

Mitglied
Lieber Bluefin,

es wird einen Sinn geben, warum sich Gänseblümchen
(mein Lieblingsblümchen) viel lieber mitten im Rasen
unter freiem Himmel im Sternenhaufen spiegeln sehen,
während wilde Veilchen Schutz und ein wenig Schatten
suchen.

Und ja, Du hast Recht, das ist die eine Seite. Die andere
ist nun mal, dass ein Baum nicht fliehen kann bei Sturm,
Hagel, Feuer oder sogar vor einer Axt. Er bleibt da, wo er
ist, und muss sich dem hingeben, was geschieht.
Genauso aber auch braucht er nichts zu vermissen, die
Natur liebt all ihre Kinder und sorgt für sie.


Schön, mit Dir darüber geschrieben zu haben… ;)
guats Nächtle

herzlichst

Ceres
 
B

bluefin

Gast
bäume brauchen nicht fliehen, liebe @ceres. ganz besonders standfest sind sie in form der alleebäume: die gehn wirklich keinen zentimeter aus dem weg. das wurde schon manchem raser schmerzhaft offenbart. und die im frühjahr blühenden veilchen stellen sie spätestens mitte mai ungerührt in den schatten - aus die maus.

ich glaube, die buchen und ahörner zögen wie wir den schnellen tod langem siechtum vor. aber es fragt sie ja keiner nach einer verfügung...

...*bubbles*...

bluefin
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hoppla!
Erstaunt und erfreut verfolge ich die Diskussion, die meine paar Wörter ausgelöst haben. Dann hats ja funktioniert.

Liebe Grüße
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Franke,
ich würde deine Frage spontan mit Nein beantworten
Wir halten dem Wind in der Regel stand und wenn wir fallen, dann ins Grab.
Soweit ich weiß, ist es bei Haikus eher unüblich übertragene Bedeutungen hineinzulegen. Aus diesem Grund ist mir Ivors Version näher.
LG
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Perry!

Danke für deinen Kommentar!
Wie ich schon einmal bemerkt habe, war es gar nicht als Haiku gedacht. Es viel mir nur nach der Fertigstellung auf, dass zufällig die Silbenzahl passt.
Ich selbst würde mich nie hinsetzen mit der Absicht, ein Haiku zu schreiben, da sind mir Form und Inhalt zu sehr vorgegeben.

Liebe Grüße
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Oder wir als Blätter vermissen unsere Wurzeln...

Danke für deinen schönen Kommentar.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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