Winter-Fanale

4,00 Stern(e) 3 Bewertungen

Sidgrani

Mitglied
Der frische Wind trägt einen wundersamen Hauch,
die braunen Blätter wundern sich und raunen.
Vom dunklen Wasser hebt sich schemenhafter Rauch,
der Spätherbst gähnt, er ahnt des Winters Launen.

Im Überschwang, von Rot zu Gelb, malt die Natur,
die möglichst lang versucht, uns zu gefallen,
das Himmelszelt erstrahlt in kräftigem Azur,
verstummt ist längst der Ruf der Nachtigallen.

Die Zaubernuss wird bald aufs Neue blühn,
der Morgentau perlt in den Spinnennetzen.
Die Sonne flammt und lässt die Wolken glühn,
sie lassen sich vom Wind wie Schafe hetzen.

Der erste Kranichzug macht sich zum Start bereit,
am alten Sammelplatz herrscht reges Treiben.
Die Amsel trägt bereits ihr braunes Winterkleid,
sie wird mit andren Vögeln bei uns bleiben.

Die unbeschwerten Sommerbilder sind verblasst,
die frohen Sonnenstunden lang vorbei und schnell vergessen.
Der Schnee fällt leise, immer dichter, ohne Hast,
und wieder werden Kindernasen sich an Scheiben pressen.

Die Welt ist weiß, was wiederkommt, schläft ein und schweigt,
und lässt sich brav vom Winter modellieren.
Doch seid gewiss, sobald ein Krokustrieb sich zeigt,
hört ihr die ersten Vögel jubilieren.
 
Guten Abend, Sidgrani!

Schöne, klare Verse sind das - mit unprätentiösen Bildern, wie ich finde! Die Reime fügen sich mühelos und mit ruhigen Atemzügen erzählt das lyrische Ich vom Wandel der Natur.

Sehr gerne gelesen!

Gruß,
Artbeck
 

Sidgrani

Mitglied
Guten Morgen Artbeck,

die Natur ist nicht nur einmalig und faszinierend, sie inspiriert auch immer wieder neu. Wer beobachten und in sie hinein lauschen kann, findet immer wieder neue Bilder und Eindrücke für ein lyrisches Loblied.

Danke für die Blumen und einen schönen Tag. :)

Gruß
Sidgrani
 



 
Oben Unten