Wo kommt nur all die Liebe her?
Die Clubs, die ich normalerweise besuche, geben gar nichts her. Drogen, Bier und gute Musik allemal, aber einfach keine Frauen. Man kann ja schließlich auch echt nicht damit rechnen, dass sich die Mädels ihre Speedpickel aus der Visage wischen, vor dir stehen, den Dirty Dance hoch zehn hinlegen und dich dann an deinem Halbsteifen Richtung Toilette ziehen. Wirklich nicht.
Immerhin kann man hier damit rechnen, dass die Frauen mit einem reden. Aber auch nur, weil ihr mit Federn und Glitzer geschmückter Freund ihren Laberflash auf seinem Ketatrip nicht mehr ertragen konnte. Dann reden sie.
Man sitzt nichts ahnend auf dem Sofa und genießt gerade den Moment, wenn die ersten Wellen der Euphorie die Wirbelsäule emporkriechen, guckt sich um und da sitzt auf einmal eines dieser Mädels neben dir. Stecknadel große Pupillen und dann die typischen Clubgespräche.
„Hey, geht´s dir gut?“
„Ja, aber bin übertrieben drauf! Hab anderthalb Batman drinne`. Schiebt gerade richtig!“
„Haha, das hört sich doch gut an.“
„`fjeden.“
Ihr Unterkiefer macht eine kreisende Bewegung, als ob sie ein Kaugummi kauen würde.
Tut sie aber nicht.
Jetzt fragt sie.
„Willst du ein Kaugummi?“, während sie in ihrer Tasche wühlt.
Du brauchst einen, alter! Denke ich mir dann.
„Nee, ist manchmal gar nicht so gut.“
„Was?“
Zeige auf ihren Mund.
„Ah“
Dann zeigt sie auf ihren Mund.
„Soll ich dir einen blasen?“
„Was??“
„Kannst auch `nen Halben haben!“
„Achso, sorry! Mukke ist so laut. Aber nein danke! Wie gesagt, ist manchmal gar nicht so gut.“
„Was?“
„ Ach, egal. Vergiss es!“
Und ganz genau so läuft das da ab. Ein Haufen Elend wie gestrandete Wale. Dann sitze ich da am Rand der Tanzfläche und all die blinkenden Lichter und die Scheinwerfer suggerieren mir, dass doch alles so toll und spaßig ist. Warum hätte denn sonst der Typ dahinten die ganze Fresse voll mit Glitzer? Als würde er sich das Zeug förmlich reinschaufeln.
Dann realisiere ich erst, dass er genau das macht. Er schiebt sich tonnenweise Glitzer in die Fresse. Erst mit den Fingern und dann reißt er auf einmal seine Feder aus dem Haupthaar und benutzt das Ding als Löffel. Und immer rein in Mund. Mit Augen wie Toffifee. Ab und zu guckt er noch mal ganz steil nach links, denn da hängt die Kaugummitante ab und tanzt. Nee, sie sieht nichts. Und weiter rein mit der Glitzerscheiße.
Seine Freundin ist gerade so am rumhopsen wie eine Elfe und sieht auf einmal, wie sich ihr Lover das Zeug einverleibt, macht einen Hops nach Rechts und nimmt Till oder Max ,oder wie der wohl heißen mag, das Döschen mit dem Glitzer aus der Hand. Dann hat sie irgendwas zu ihm geschrien, durch das Wummern der Boxen hinweg, und er war plötzlich ganz aufgeregt und schnappt sich das erste Glas in Sichtweite und spült sich den Mund aus. Weil er sich den Weg aber noch nie so richtig merken konnte, schluckt er das Gesöff mit samt des Glitzers dann einfach runter, anstatt es auszuspucken. Dann guckt er noch mal blöde und sieht, dass seine Feder durchgebrochen ist. Während er die zwei Teile der Feder mit einer Träne im Augenwinkel aufhebt, beginnt er auch schon zu zuckt, als ob er gleich einen Epileptischen bekommt und kotzt die ganze Tanzfläche voll. Über seine Klamotten, die Schuhe seiner Freundin und die Feder (bzw. die zwei Teile der Feder) und der Schwall fließt dann noch weiter zwischen den Schuhen der anderen Tanzenden hindurch.
Wie in einem Ameisenhaufen rennen alle durcheinander. „Bäh! Ist das eklig!“ und auch seine Freundin ist glaube ich, nach dem sie das erste Mal seinen Peppschwanz gelutscht hat, so richtig angeekelt. Sie macht zwei Schritte zurück und guckt an sich runter, dann wieder zu ihm und auf einmal verändert sich der Ausdruck in ihrem Gesicht, von der Zitrone hin zum zu Tränen gerührten Mangagirl. Gerade, als ich aufstehen wollte um einen Schritt auf die beiden zuzugehen, weil ich wissen wollte, was auf einmal in sie gefahren ist, da hören auch die anderen auf wild umherzulaufen und gucken auf ihre Füße. Die eine geht sogar in die Hocke, zieht ihren Zeigefinger über den Boden dieses Schuppens und betrachtet dann das Ergebnis im roten Licht des Scheinwerfers. Auch sie fängt an zu grinsen. Das wird mir dann echt zu heikel und ich lehne mich wieder zurück in das Sofa, welches da schon seit circa fünf Jahren steht und mindestens genauso widerlich ist, wie das was sich da auf der Tanzfläche abspielt.
Plötzlich stürmt ein Typ im Tanktop und schwarzem Jutebeutel auf den Glitzertypen zu und schrei ihn an: „Wie krass bist du denn Digga?“, packt ihn am Hinterkopf und drückt ihm seine Zunge in den Hals und auch der im Tanktop hat jetzt überall Glitzer um den Mund.
Jetzt erst wird bewusst, was genau passiert war, denn der ganze Haufen fängt wieder an zu tanzen, und zwar in der über und über glitzernden Kotze von Jasper oder Lennart, oder wie der heißt und findet das ganz großartig mit der feierfreundlichen Kotze. Als sich die beiden Typen dann wieder voneinander lösen und der im Tanktop in Richtung seiner Freunde torkelt, fühle ich mich ein bisschen an „The walking dead“ erinnert, nur dass hier statt Blut eben Glitzer sein Kinn herunter rinnt. Sonst passt echt alles. Unkontrolliert kreisender Kiefer der auf eine sehr pittoreske Art und Weise versucht seine ursprüngliche Stellung wieder einzunehmen, der schwankende Gang, die von Schleim glänzende verfaulte Haut und die fast durchgehend schwarzen Augen, glänzend vor Gier und Geilheit.
Manch Außenstehender könnte vielleicht vermuten, dass die Party durch all das irgendwie aus dem Ruder geriet. Das tat sie auch, aber die Tanzfläche klebte erst mal nicht mehr, man konnte gut tanzen, und selbst als die Kotze irgendwann getrocknet war, war da ja immer noch der Glitzer.
Die Clubs, die ich normalerweise besuche, geben gar nichts her. Drogen, Bier und gute Musik allemal, aber einfach keine Frauen. Man kann ja schließlich auch echt nicht damit rechnen, dass sich die Mädels ihre Speedpickel aus der Visage wischen, vor dir stehen, den Dirty Dance hoch zehn hinlegen und dich dann an deinem Halbsteifen Richtung Toilette ziehen. Wirklich nicht.
Immerhin kann man hier damit rechnen, dass die Frauen mit einem reden. Aber auch nur, weil ihr mit Federn und Glitzer geschmückter Freund ihren Laberflash auf seinem Ketatrip nicht mehr ertragen konnte. Dann reden sie.
Man sitzt nichts ahnend auf dem Sofa und genießt gerade den Moment, wenn die ersten Wellen der Euphorie die Wirbelsäule emporkriechen, guckt sich um und da sitzt auf einmal eines dieser Mädels neben dir. Stecknadel große Pupillen und dann die typischen Clubgespräche.
„Hey, geht´s dir gut?“
„Ja, aber bin übertrieben drauf! Hab anderthalb Batman drinne`. Schiebt gerade richtig!“
„Haha, das hört sich doch gut an.“
„`fjeden.“
Ihr Unterkiefer macht eine kreisende Bewegung, als ob sie ein Kaugummi kauen würde.
Tut sie aber nicht.
Jetzt fragt sie.
„Willst du ein Kaugummi?“, während sie in ihrer Tasche wühlt.
Du brauchst einen, alter! Denke ich mir dann.
„Nee, ist manchmal gar nicht so gut.“
„Was?“
Zeige auf ihren Mund.
„Ah“
Dann zeigt sie auf ihren Mund.
„Soll ich dir einen blasen?“
„Was??“
„Kannst auch `nen Halben haben!“
„Achso, sorry! Mukke ist so laut. Aber nein danke! Wie gesagt, ist manchmal gar nicht so gut.“
„Was?“
„ Ach, egal. Vergiss es!“
Und ganz genau so läuft das da ab. Ein Haufen Elend wie gestrandete Wale. Dann sitze ich da am Rand der Tanzfläche und all die blinkenden Lichter und die Scheinwerfer suggerieren mir, dass doch alles so toll und spaßig ist. Warum hätte denn sonst der Typ dahinten die ganze Fresse voll mit Glitzer? Als würde er sich das Zeug förmlich reinschaufeln.
Dann realisiere ich erst, dass er genau das macht. Er schiebt sich tonnenweise Glitzer in die Fresse. Erst mit den Fingern und dann reißt er auf einmal seine Feder aus dem Haupthaar und benutzt das Ding als Löffel. Und immer rein in Mund. Mit Augen wie Toffifee. Ab und zu guckt er noch mal ganz steil nach links, denn da hängt die Kaugummitante ab und tanzt. Nee, sie sieht nichts. Und weiter rein mit der Glitzerscheiße.
Seine Freundin ist gerade so am rumhopsen wie eine Elfe und sieht auf einmal, wie sich ihr Lover das Zeug einverleibt, macht einen Hops nach Rechts und nimmt Till oder Max ,oder wie der wohl heißen mag, das Döschen mit dem Glitzer aus der Hand. Dann hat sie irgendwas zu ihm geschrien, durch das Wummern der Boxen hinweg, und er war plötzlich ganz aufgeregt und schnappt sich das erste Glas in Sichtweite und spült sich den Mund aus. Weil er sich den Weg aber noch nie so richtig merken konnte, schluckt er das Gesöff mit samt des Glitzers dann einfach runter, anstatt es auszuspucken. Dann guckt er noch mal blöde und sieht, dass seine Feder durchgebrochen ist. Während er die zwei Teile der Feder mit einer Träne im Augenwinkel aufhebt, beginnt er auch schon zu zuckt, als ob er gleich einen Epileptischen bekommt und kotzt die ganze Tanzfläche voll. Über seine Klamotten, die Schuhe seiner Freundin und die Feder (bzw. die zwei Teile der Feder) und der Schwall fließt dann noch weiter zwischen den Schuhen der anderen Tanzenden hindurch.
Wie in einem Ameisenhaufen rennen alle durcheinander. „Bäh! Ist das eklig!“ und auch seine Freundin ist glaube ich, nach dem sie das erste Mal seinen Peppschwanz gelutscht hat, so richtig angeekelt. Sie macht zwei Schritte zurück und guckt an sich runter, dann wieder zu ihm und auf einmal verändert sich der Ausdruck in ihrem Gesicht, von der Zitrone hin zum zu Tränen gerührten Mangagirl. Gerade, als ich aufstehen wollte um einen Schritt auf die beiden zuzugehen, weil ich wissen wollte, was auf einmal in sie gefahren ist, da hören auch die anderen auf wild umherzulaufen und gucken auf ihre Füße. Die eine geht sogar in die Hocke, zieht ihren Zeigefinger über den Boden dieses Schuppens und betrachtet dann das Ergebnis im roten Licht des Scheinwerfers. Auch sie fängt an zu grinsen. Das wird mir dann echt zu heikel und ich lehne mich wieder zurück in das Sofa, welches da schon seit circa fünf Jahren steht und mindestens genauso widerlich ist, wie das was sich da auf der Tanzfläche abspielt.
Plötzlich stürmt ein Typ im Tanktop und schwarzem Jutebeutel auf den Glitzertypen zu und schrei ihn an: „Wie krass bist du denn Digga?“, packt ihn am Hinterkopf und drückt ihm seine Zunge in den Hals und auch der im Tanktop hat jetzt überall Glitzer um den Mund.
Jetzt erst wird bewusst, was genau passiert war, denn der ganze Haufen fängt wieder an zu tanzen, und zwar in der über und über glitzernden Kotze von Jasper oder Lennart, oder wie der heißt und findet das ganz großartig mit der feierfreundlichen Kotze. Als sich die beiden Typen dann wieder voneinander lösen und der im Tanktop in Richtung seiner Freunde torkelt, fühle ich mich ein bisschen an „The walking dead“ erinnert, nur dass hier statt Blut eben Glitzer sein Kinn herunter rinnt. Sonst passt echt alles. Unkontrolliert kreisender Kiefer der auf eine sehr pittoreske Art und Weise versucht seine ursprüngliche Stellung wieder einzunehmen, der schwankende Gang, die von Schleim glänzende verfaulte Haut und die fast durchgehend schwarzen Augen, glänzend vor Gier und Geilheit.
Manch Außenstehender könnte vielleicht vermuten, dass die Party durch all das irgendwie aus dem Ruder geriet. Das tat sie auch, aber die Tanzfläche klebte erst mal nicht mehr, man konnte gut tanzen, und selbst als die Kotze irgendwann getrocknet war, war da ja immer noch der Glitzer.