Wolkenfrot

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Anonym

Gast
Wolkenfront

in wolken
von maschendraht umzingelt
strickten wir
unsere Geschicke
und erstickten
an seifenblasen
die wie träume
im glassplittermeer
unseres spiegels
zu schweben schienen
und an den scharfen kanten
der mauer wie
poröse keramik zerprangen.
 

Esah

Mitglied
Ich glaub, ich hab ein Problem mit deinen Bildern...

in wolken
von maschendraht umzingelt
find ich, passt so gar nicht zusammen...es sei denn, es wären ein "in den Wolken hängen" - also ein verträumtes "sich gehen lassen"

strickten wir
unsere Geschicke
und erstickten
sie stricken und ersticken - ok, das reimt sich, aber passt das auch zusammen, zumindest in der Unmittelbarkeit, wie sie hier geschildert wird?

an seifenblasen
die wie träume
Was sind das für Seifenblasen, an denen wir ersticken? Träume sind es ja nicht...

im glassplittermeer
unseres spiegels
zu schweben schienen
Auch dieses Bild fordert mich sehr stark. Ein zerschlagener Spiegel, der viele Faccetten zeigt - und da schweben die Seifenblasen wie träume drin?

und an den scharfen kanten
der mauer wie
poröse keramik zerprangen.
Ich denke du meinst eine Mauer um den Spiegel. Vielleicht kann man das noch deutlicher ("Rahmen") herausstellen.

Leider erschließt sich mir der Sinn des Gedichts nicht ganz. Mir ist nicht klar, welcher Natur die Seifenblasen sind, und warum die Strickenden daran ersticken.

Vielleicht kannst du mich ja noch aufklären. Ich würde dein Gedicht schon gerne verstehen, da ich die Wortwahl an sich ansprechend empfinde.

Lieben Gruß
Esah
 

Carlo Ihde

Mitglied
Die Überschrift im Forum weist noch immer den Schreibfehler "Wolken[blue]frot[/blue]" auf. Das ist zwar nicht so schlimm, ich wollte es aber erwähnt haben.

Die Bilder? Nunja, das haben viele ähnlich, identisch, mal auch mit mehr Logik und Konsequenz gemacht. Mir ist dieser kurze Text mit zu viel Symbolik vollgestopft. Dadurch kann er die Intention nicht komprimieren, sondern höchstens formell ersticken.

Trotzdem danke.
 



 
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