Zaungasts Adventskalender, 13. u. 14. Kläppchen

Zaunkönig

Mitglied
Dreizehntes Kläppchen

„Nanu, schon wieder ein Zettel“, wundert sich der Kommissar. „Diesmal ein Wunschzettel von ... äh ... Eva. Mal sehen, was sich das Kind so alles wünscht.“

Ein Pferdchen zum Reiten und Reiben für mein juckendes Geschlecht. Eine Vogelspinne für mein Ego, um damit meinen Freundinnen zu imponieren und ihnen vielleicht Angst zu machen. Eine Schmusekatze zum Streicheln und einen Goldesel zum Kacken. Und einen leckeren Festtagsbraten.

„Und eine Rute zum Stäupen, du Satansbraten“, fügt Zaungast grimmig hinzu.

Fröhliche Weihnacht überall. Im Pferdestall, im Terrarium, im Kochtopf. Tierische Weihnacht. Denn zum Fest der Liebe sollen schließlich auch unsere tierischen Mitgeschöpfe deren Wohltaten genießen können.




Vierzehntes Kläppchen

Es beinhaltet eine Reliquie, eine Rabenschwinge, geheiligte Insignie des weltabgeschiedenen Klosters der rabenschwarzen Büßerinnen, innerhalb dessen düsterer Mauern einst ein geheimnisvoller Mönch des Terpentiner Ordens den Nonnen den Teufel austrieb, indem er mit seinem heiligsten Organ hechelnd in sie eindrang. Die Ordensinsignien der rabenschwarzen Büßerinnen waren wohl ursprünglich zwei immergrüne Palmzweige gewesen, die sich aber dank eines von der Kirchenleitung offiziell beglaubigten Wunders über Nacht in Rabenschwingen verwandelt hatten, was die ehrwürdige Mutter Rabea, Äbtissin besagten Klosters, dazu veranlaßte, die exorbitant strengen Bußübungen und Selbstkasteiungen ihrer Schutzbefohlenen noch einmal zu verschärfen. Und doch konnten auch diese drastischen Maßnahmen nicht verhindern, daß eine ihrer Novizinnen – Furzilla Stinker alias die heilige Pistazie – auf dunkle Abwege geriet, indem sie mit jenem geheimnisvollen Terpentiner Mönch ein Verbrecherduo gründete, das als „Bonnie und Clyde im Ordenskleid“ beziehungsweise als „Die Klerikiller“ Stadt und Land terrorisierte. Zaungast hatte damals in diesem äußerst verwickelten Fall (Zaungast und der heilige Strohsack) die Ermittlungen geleitet, die Rabenschwinge war für den Kommissar also Reliquie und Erinnerungsstück zugleich und von daher verdient sie sich auch einen Platz in seinem Adventskalender.
 
N

nobody

Gast
Dezember 1946:
Um Mitternacht schlichen mein Bruder und ich in die Küche, um das neue Türchen im Adventskalender vorsichtig aufzumachen - wenn ich mich richtig erinnere.

Dezember 2006:
Ich muss mich sehr zurückhalten, den Wecker auf 0.00 Uhr zu stellen, damit ich Zaungasts nächstes Adventskalenderkläppchen fallen sehe.

Dies als Zwischenapplaus - eine spontanfreie Leseeindrucksassoziation sozusagen.
Gruß Franz
 

Zaunkönig

Mitglied
13. u. 14. Kläppchen

Hallo Franz

Vielen Dank für Deine lobenden Worte. Ich hatte zwischenzeitlich schon erwogen, das ganze Projekt mangels Interesse der Leser einzustellen. Du hast mich aber ermutigt, weitere Kläppchen von Zaungasts Adventskalender zu öffnen.
Einen schönen Gruß
Werner
 
N

nobody

Gast
Ja, unbedingt weiter machen!
Die Serie (wenn man sie so nennen will) erscheint mir geeignet, später daraus etwas homogenes zu machen - mit einer Art Handlungsfaden, einem Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Kläppchen, das Leitmotiv und die Themen wie in der Musik irgendwie "komponiert" und am Schluss der große Knall - jetzt geht die Fantasie mit mir durch...

Solche Sachen gehen mir durch den Kopf bei solchen Geschichten.

Also dann, bis zum nächsten Fenster
Gruß Franz
 



 
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