Zaungasts Adventskalender, 17. u. 18. Kläppchen

Zaunkönig

Mitglied
Siebzehntes Kläppchen

Oh ... ein lecker Häppchen hinter dem Kläppchen. Lebkuchen augenscheinlich. In Form eines Herzens.

Das Herz ... Symbol der persönlichen Anteilnahme, der Zuneigung, der Liebe. Doch nach Zaungasts Dafürhalten ist die Liebe weder ein Phänomen des Herzens, noch ist sie ein Phänomen des Geistes. Sie ist vielmehr ein Phänomen des Unterleibes. Die Liebe zwischen den Geschlechtern sowieso. Die Liebe in der Familie ... ebenso, nur kaschiert und versteckt. Und die Liebe zu Gott, die religiöse Hingabe ... fehlgeleitete Brunst.

„Was ist denn das für ein Gestank hier?“ denkt sich Zaungast. Ist das etwa gar kein Lebkuchen? Ist das etwa ... ja, tatsächlich, das ist unzweifelhaft ein Stoffwechselprodukt tierischer oder menschlicher Provenienz. Aus der Krippe. Vom Ochs oder vom Esel? Von Schrank oder von Nase? (siehe 12. Kläppchen) Zaungast vermag es nicht zu entscheiden. Er sucht seine Zuflucht in den Wegen und Mitteln der Diplomatie und definiert die braune, weiche Masse als Mousse au chocolat.
„Scheiß drauf!“ sagt er.



Achtzehntes Kläppchen

Loretta Vendetta, in allen Hexenkünsten bewanderte, rotschopfige Konkubine Joey Rottas. Da steht sie in ihrer typischen spitzbrüstigen Arroganz dem Kommissar en miniature gegenüber. Ebenso spitz und vorlaut noch dazu ist ihre Zunge, die aber leider selten konform geht mit Lorettas Gedanken. Zaungast hat Loretta die Rolle der heiligen Jungfrau Maria zugedacht in seiner diesjährigen Weihnachtskrippe.

Eine Hure und Gangsterbraut als Gottesmutter? Das mag vielen geradezu blasphemisch erscheinen. Dazu erwägt der Kommissar auch noch, seinen Krippenstall als ein Bordell für praktizierende Sodomisten einzurichten. Ist dem Kommissar denn gar nichts heilig? Ist er der Häresiarch, der Erzketzer?

Abwarten. Vielleicht führt bereits das nächste Türchen den Kommissar zu Reue und Bußfertigkeit.
 



 
Oben Unten