Zu jeder Zeit

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Walther

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Zu jeder Zeit


Mag die Sonne sich doch mühen,
Mag die Rose auch noch blühen:
In allem ist Vergeblichkeit.
Lass die Vögel lauthals streiten,
Sich zur Reise vorbereiten:
Das Sterben kommt zu jeder Zeit.

Laß uns in den Strahlen aalen,
Laß vergessen Lebensqualen:
Im Nichts ist mehr Verläßlichkeit.
Mag der Himmel weiter blauen,
Weiter, als die Augen schauen:
Das Ende ist in jeder Zeit.

Mag der Mond die Wolken sicheln,
Mögen Liebende sich sticheln:
Ein Anfang hält sich stets bereit.
Laß die Menschen sich vernichten
Und die Welt zu Grunde richten:
Das Gute ist in jeder Zeit.

Laß die Sterne weiter glänzen
Laß die Nebel sich bekränzen:
In allem Sterben ist Beginn.
Mag die Rose nicht mehr blühen,
Wollen wir uns mehr bemühen:
Auch im Enden ist ein Sinn.
 



 
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