Zum Advent

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Raina

Mitglied
Stern der Sehnsucht

Stern der Sehnsucht,
hoch am Himmel,
leuchte hell durch dunkle Nacht.
Bringe allen Menschen Hoffnung,
die dein sanftes Licht bewacht.

Weck die Hoffnung in den Herzen,
Derer, die vom Hass zerstört,
dass ein jeder von uns Menschen,
noch das Lied der Liebe hört.

Hass und Liebe sind die beiden
Pole der Unendlichkeit
und wir Menschen wandern alle,
durch die Zeit zur Ewigkeit.

Lass uns mit dem Herzen sehen,
unsern Weg durch Raum und Zeit,
lass uns nicht verloren gehen
in der kalten Dunkelheit.


Nur die Liebe kann verhindern, dass wir für immer in der Unendlichkeit des Seins verloren gehen.
 
A

Ava Casal

Gast
Hallo Raina,

welch schönes Gedicht.

Ich wünschte, ich könnte auch so mit Worten umgehen.


LG Ava
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Auffallend bei diesem Gedicht ist die innovative Form, die man schon fast als experimentell bezeichnen könnte. Ich meine hiermit die Deklarierung und den Abschluss-Satz. Natürlich wird hier die Bedeutung, die auf den Inhalt dieser Stellen liegt, stark erhöht. Es war eine gute Idee, nicht den Titel ins Themenfeld zu schreiben, sondern einen Hinweis auf den Rahmen des Gedichtes zu geben. Ohne diese geschickte Ausführung würde man das Gedicht gar nicht als Weihnachtsgedicht erkennen. Ich finde aber grade die Symbiose der Darstellung des Sternes von Bethlehem als Stern der Sehnsucht besonders gelungen, denn sie stellt die Sehnsucht nach Liebe in unserer modernen Ellenbogengesellschaft dar.
Das Gedicht beginnt mit einem Stilbruch und endet mit einem Stilbruch. Auch der Schluss-Satz wird durch die Form erhöht. Es wird so zu sagen eine Moral gepredigt. Allerdings finde ich diese Moral in diesem Zusammenhang sehr diskutabel. Ganz grob wird hier ausgesagt, dass wir ewig Leben und dass der Schlüssel zum Glück die Liebe ist. Wenn man etwas überzieht, könnte man sogar sagen: Wenn du die Liebe lebst, dann kommst du in den Himmel, wenn nicht, dann kommst du in die Hölle. Aber ist denn die Liebe nicht selbstlos? Bedeutet die Liebe denn nicht, dass wir ein Geschenk machen ohne eine Gegenleistung zu erwarten? Die Liebe ist doch an sich schon das Glück. Und der Glaube ist schon die Liebe. Wenn wir die Existenz von Gott beweisen könnten, dann würden alle Menschen nach den Idealen von Jesus Christus leben. Es wäre jedoch nicht selbstlos, sondern es wäre ein Streben nach Vorteil. Es widerspräche der Botschaft von Jesus Christus.







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http://www.youtube.com/watch?v=eAxrF43DJvA
 

Raina

Mitglied
Hallo, ihr Lieben,
danke für die so positiven Kommentare.
@Tigerauge
Deine Interpretation ist so genau meine eigene, dass ich fast erschrocken bin.
Das Gedicht war ursprünglich auch nicht als Weihnachtsgedicht gedacht, sondern es entstand in einer warmen Sommernacht, als ich mit einem mir sehr nahe stehenden Menschen die Sterne betrachtete. Der Stern, als Symbol für Licht und Leben inmitten der Dunkelheit des Universums - Dieses Bild weckt die Sehnsucht nach einer Welt ohne Hass und Leid, die aber nicht Wirklichkeit wird, weil Viele nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und verlernt haben, mit dem Herzen zu sehen. Das Licht steht für Hoffnung auf eine bessere Wirklichkeit und die "kalte Dunkelheit" für die Hoffnungslosigkeit in einer Welt, in der die Liebe nicht mehr zählt.
Erst später kam mir dann die Idee, das Gedicht als Weihnachtsgedicht einzusetzen, denn irgendwie passt es auch zur Botschaft von Weihnachten.

Ich wünsche euch Allen ein besinnliches und friedliches Weihnachtfest.

LG
Raina
 



 
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