bohne in kolkatta (rubaiyat)

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]bohne in kolkatta


spott zerspritzt vor deinem schnalzer schmatz wie matsch
wenn der wäscher saris auf die steine patscht
wisch ohn fleiß kein schweiß mir von der stirne gleißt
schleuder wurf fängt schon die jauchzer hand die klatscht

unter eisen brücken sitzen fraun zur rast
bahnen beben schwanken ein und schweben fast
endlos grollt der güter zug der zittert leicht
wenn er hildes felsen schmelzt vulkan verglast

von kohl kater fiel der pater noster ab
wer wird dem noch glauben was der selbst ins grab
heimlich nahm bis behna riß bis bohne kam
von neu köln bis alt berlin buddh-amitabh

denn der wird ein weiser mann in zukunft sein
ava loki tesch war gregor auf dem stein
steht als body satt wahr dem zur seite dort
klatscht mit einer hand die fünf all ein allein
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es ist ein mystisches Gedicht, bei dem die Schreibweise in Kontrast zu gelesenem Text steht. Kräftige Bilder, ungewöhnliche Wortwahl und die (in Deutschland) eher seltene Reimform aaba sorgen für exotischen Klang.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ich vermute, mit "mystisch" meinst Du, Bernd, die Wortspiele, die an die Traumgrenze des Verstehens reichen und sie hier und da überschreiten.
In der dritten und vierten Strophe schieben sich geographische Namen und religiöse Begriffe koffer-eng übereinander, eine Art von "synthetischem Kubismus". Ziemlich verrückt.
 



 
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