die geschichte vom mann, der alles falsch betonte

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justblue

Mitglied
die geschichte vom mann, der alles falsch betonte

es war dereinst und irgendwann
einmal ein mann, genannt johann,
der war beliebt, mal hier mal da
er hatte flair und charisma

doch gab es einen schlimmen spleen
und der war, falsch zu betonen
manch seiner sätze klang famos
mitunter aber auch sinnlos

es konnte kaum jemand versteh'n
all seine worte und silben
er klang mal witzig, mal pervers
doch insgesamt immer anders

da half kein klagen, ach und weh,
so sehr er sich auch bemühte
stand mit betonung stets im krieg
und klang immer eigenartig

es hieß, er sei nicht bei verstand
so kam's, dass sein haus bald leer stand
und er zog weg, vor jahren schon
in eine ferne stadt: london

das alles ist schon lange her
ich hoffe, jetzt geht's ihm besser
mit diesem tristen resumee
ist die geschichte zu ende​
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo justblue,

eigentlich wollte ich dir gar nichts zu deinem Gedicht schreiben, weil eine schlechte Wertung und der passende Kommentar ja doppelt "kränken" können.

Für mich ist das Gedicht misslungen, weil in keiner Weise daraus hervorgeht, dass es sich bei den diversen Schnitzern um Absicht handelt.

Vielmehr entsteht bei mir der deutliche Eindruck von Unvermögen bzgl. Reim, Versmaß, Rhythmus. - Ich bedaure das, denn die Idee ist ja recht kurzweilig ...

Nach gründlicher Überarbeitung könntest du noch etwas daraus machen, denke ich (Textwerkstatt?).

Nicht böse sein und
liebe Grüße
Heidrun
 

Thylda

Mitglied
Das Problem gleicht hier dem Witz, den man jemandem erklären muß. Er ist nicht mehr witzig. Was entnimmst Du denn dem Titel, liebe Heidrun? Vielleicht sollte man bei der Technik anregen, für Satire einen Extrablinkknopf einzurichten, vielleicht reicht auch ein besonderes Smiley? Na, was denkst Du?

Thylda

P.S.: Finne :D
 

justblue

Mitglied
Die Idee dahinter war, dass das Vermaß stimmt, wenn man jeweils das letzte Wort (bzw. die letzte Wortgruppe) in jeder zweiten Zeile falsch betont - und dass die Reime nicht funktionieren, wenn man alles richtig betont. Ich finde es schade, dass die Idee in deinen Augen nicht funktioniert hat, aber ich kann damit leben. :)

Ich war der Meinung, dass durch den Titel und den Inhalt genügend Hinweise gegeben sind, dass man falsch betonen muss, um ein richtiges Ergebnis zu erhalten. Es war gar nicht so leicht, den natürlichen "Reiminstinkt" auszuschalten.
 
H

Heidrun D.

Gast
Na ja,

"richtige" Augenreime finde ich sehr nett, aber "lange her", auf "geht`s ihm besser" zu reimen, finde ich nicht der witzigen Idee angemessen,; dann hätte auch was mit "ang" korrespondieren müssen. Ebenso bei "schlimmen spleen - falsch zu betonen" oder gar bei jemand verstehn - und Silben"

Bei "hier mal da - und Charisma" klappt es jedoch klanglich gut.

Mich überzeugt das Gedicht insgesamt nicht, obwohl die Idee zweifellos originell ist. - Deshalb bin ich auch schon gespannt, was dir noch so einfallen wird ... :)

Liebe Grüße
Heidrun
 
Hallo justblue,
ich finde deine Idee witzig, und ich glaube dir, dass es nicht ganz einfach war, die passenden ''Unreime'' zu finden.
Vielleicht wäre es gut, die Endungen fett zu schreiben.

Viele Grüße
Marie-Luise
 

JeanJeudi

Mitglied
Es gefiele mir sehr zu wissen, wohin ich Dir denn folgen soll. Einstweilen stehe ich - dumm herum. Kasper heissen Kasper und Könige König. Nur: Du musst Dich auch trauen.

Versuch es einfach weiter. Es ist ein Anfang und der richtige Weg.

Jean
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo justblue,

ich finde es sehr originell und ganz gut gelungen; man muss es nur entsprechend vortragen, dann ist z.B. ei-gen-ar-tig ein ziemlicher Brüller.

Allerdings ist die Logik des Textes bei spleen/betonen durchbrochen, weil es nur funktioniert, wenn "spleen" rein deutsch ausgesprochen wird. Das erscheint mir eine Schwachstelle des Gedichtes zu sein.

Gerne gelesen und ich werde bei Gelegenheit testen, ob die Komik bei einem unvoreingenommenen Publikum wirkt.

Grüße von Elke
 

presque_rien

Mitglied
Lieber justblue,

ich find's supergut, genauso wie schon "das zimmer, die blitze und du", und natürlich "unvollstän" - letzteres ist sowieso eins meiner Lieblings-Lupengedichte aller Zeiten! Du hast sooooo gute Ideen! Natürlich könnte man bei diesem Gedicht noch an vielen Stellen drehen und schleifen, aber ich geb dir schon mal ne 10, als Zeichen. Für mehr Mut, Innovation und Formspiel im Gereimten! So!

Lg presque
 

HerbertH

Mitglied
alles klingt ungarisch wenn auf erste silbe betont

naja, richtig überzeugend finde die geschichte ich nicht

muss sie mir gefallen?

;)
 



 
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