ein Nutztier

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nananuk

Mitglied
Warnung: Diese Geschichte beinhaltet extreme (psychische) Gewalt!

ein Nutztier

Er zweifelte an sich, ob er es wirklich machen sollte. Aber es war wohl die einzige Möglichkeit, das Tier vor seinem letzten Leiden zu bewahren. Und wenn er es nicht tat, würde es eben ein anderer tun. Außerdem, wenn er schon Fleisch konsumierte, müsste er eben auch konsequenterweise so ehrlich sein, auch mit beim Schlachten zu helfen. Er hatte schon öfters mitgeschlachtet. Das Verarbeiten des Fleisches machte ihm nichts aus: ausbluten lassen, zerlegen, kochen, u.s.w. Das eigentlich Schlimme daran, fand er, war das Hinaustreiben des Tieres und dann das Anlegen des Bolzenschussgerätes. Die Tiere schienen irgendwie zu spüren, dass es ihnen ans Leder gehen sollte. Jedenfalls waren sie nur mit Gewalt aus dem Koben zu treiben und dabei quiekten sie meist entsetzlich, und wenn das Bolzenschussgerät angesetzt wurde, war ihre Todesangst jedes mal deutlich zu spüren: Vergeblich versuchten sie mit allen Kräften, sich vom Strick zu reißen, an dem sie angepflockt waren.

Er ging in den Stall und knipste das Licht an. Das Tier lag in seiner Ecke auf einem Lager Stroh und blinzelte verschlafen. Er war selbst noch ziemlich müde. Ihn überkam Abscheu vor sich selbst. Aber es musste getan werden, auf die eine oder andere Weise, und er wollte es auf die andere Weise machen - das Letzte, was er für das Tier noch tun konnte. Er öffnete langsam die Tür. Dabei überkam ihm wieder Ekel vor sich selbst. Das Tier sah ihn misstrauisch an und erhob sich aus seiner Ecke, aber ansonsten blieb es ruhig. Er ging langsam zu dem Tier hin und hockte sich daneben. Dann fing er an, es zu streicheln. Das Tier schmiegte sich an ihn und genoss die Streicheleinheit - wahrscheinlich seit Langem die letzte Zuneigung, die es in seinem Leben erfahren hatte. Ihn überkam ein Mitleidsgefühl, so heftig, wie er es noch nie erlebt hatte. Das Tier schien seine Trauer zu spüren, und als ob es ihn trösten wolle, schmiegte es sich noch enger an ihn. Da konnte er seine Tränen nicht mehr länger zurück halten.

Aber ihm blieb nur noch wenig Zeit, denn sie waren schon da, luden nur noch das Schlachtwerkzeug aus dem Auto und tranken vielleicht noch ein Gläschen Schnaps. Es war nun soweit. Wenn er noch ein Letztes für das Tier tun wollte, musste er nun seine Gefühle überwinden und endlich handeln. Behutsam legte er den Strick um ein Hinterbein und schob das Tier ganz sachte Richtung Tür. Es ging ganz unbekümmert zum Ausgang, so, als ob es zu einem Spaziergang eingeladen worden wäre, und schnüffelte neugierig an den Utensilien, die an seinem Weg standen, und betrat dann neugierig den Hof. Dort standen schon die Männer bereit. Sie umringten es langsam. Es zögerte, schaute sie misstrauisch an, und dann schaute es wie fragend an Ihm hoch. Ihn schauderte. Aber er zwang sich zur Beherrschung und drückte sanft seine Handfläche an eine Schulterseite des Tieres. Das Tier war jetzt ganz ruhig. Die Männer waren so verblüfft über die Gelassenheit des Tieres, dass sogar das Anpflocken vergessen wurde. Der Metzger lud noch schnell eine Patrone in sein Bolzenschussgerät. Jetzt kam alles auf Ihn an. Er kniete sich neben das Tier und umarmte es liebevoll um Nacken und Hals - die anderen dachten, er würde es einfach nur festhalten. Nun legte der Metzger sein Bolzenschussgerät an die Stirn des Tieres. Da umarmte er das Tier noch inniger und spürte, mit welcher Wonne das Tier seine Umarmung genoss. Und Er hatte es verraten...
 

Ilona B

Mitglied
Hallo Nananuk,

Du hast die Situation einfühlsam geschildert, ich konnte die Gefühle gut nachempfinden. Allerdings muss ich zugeben, ich esse Fleisch. Zwar nicht besonders viel, aber darauf verzichten möchte ich nicht. Wären alle der Meinung Deines Protagonisten,
Außerdem, wenn er schon Fleisch konsumierte, müsste er eben [red]auch [/red]konsequenterweise so ehrlich sein, auch mit beim Schlachten zu helfen.
müssten die meisten Menschen, einschließlich mir, Vegetarier werden.

Hier noch ein paar kleine Fehler, die mir aufgefallen sind.
Im obigen Satz würde ich dass rote "auch" weglassen.
Hier bitte klein schreiben.
Es zögerte, schaute sie misstrauisch an, und dann schaute es wie fragend an [red]Ihm[/red] hoch.
Jetzt kam alles auf [red]Ihn[/red] an. Er kniete sich neben das Tier und umarmte es liebevoll um Nacken und Hals
Und [red]Er [/red]hatte es verraten..
Ich würde den zweiten roten Satz weglassen oder umschreiben.
[red]Ihn überkam Abscheu vor sich selbst.[/red] Aber es musste getan werden, auf die eine oder andere Weise, und er wollte es auf die andere Weise machen - das Letzte, was er für das Tier noch tun konnte. Er öffnete langsam die Tür. [red]Dabei überkam ihm wieder Ekel vor sich selbst.[/red]
 

nananuk

Mitglied
Erstmal herzlichen Dank, Ilona, fuer das Durchleuchten meines Textes.

Ich habe den Text mit Hilfe deiner Ratschlaege nochmal ausgebessert.
Die Grossschreibung der von dir angemerkten Personalpronomen sollte eigentlich ein Stilmittel sein, um den Prot deutlicher vom Metzger unterscheiden zu koennen. Aber genauso gut koennte dies auch als Verweis auf eine andere Person missverstanden werden, hab ich deshalb auch mit rueckgaengig gemacht.

Und uebrigens wegen dem Fleischgenuss:
Ich will mit dieser Geschichte keineswegs irgendwem den Apetit verderben oder gar anklagen - ich esse selber Fleisch - sondern nur mal die Vergessenen etwas ins Licht zerren; frei nach Brecht:
Denn die einen sind im Dunkeln Und die andern sind im Licht. Und man siehet die im Lichte Die im Dunkeln sieht man nicht.
LG, nananuk
 

nananuk

Mitglied
Warnung: Diese Geschichte beinhaltet extreme (psychische) Gewalt!

Er zweifelte an sich, ob er es wirklich machen sollte. Aber es war wohl die einzige Möglichkeit, das Tier vor seinem letzten Leiden zu bewahren. Und wenn er es nicht tat, würde es eben ein anderer tun. Außerdem, da er auch selbst Fleisch konsumierte, wollte er eben auch konsequenterweise so ehrlich sein, auch beim Schlachten mit zu helfen. Er hatte schon öfters mitgeschlachtet. Das Verarbeiten des Fleisches machte ihm nichts aus: ausbluten lassen, zerlegen, kochen, u.s.w. Das eigentlich Schlimme daran, fand er, war das Hinaustreiben des Tieres und dann das Anlegen des Bolzenschussgerätes. Die Tiere schienen irgendwie zu spüren, dass es ihnen ans Leder gehen sollte. Jedenfalls waren sie nur mit Gewalt aus dem Koben zu treiben und dabei quiekten sie meist entsetzlich, und wenn das Bolzenschussgerät angesetzt wurde, war ihre Todesangst jedes mal deutlich zu spüren: Vergeblich versuchten sie mit allen Kräften, sich vom Strick zu reißen, an dem sie angepflockt waren.

Er ging in den Stall und knipste das Licht an. Das Tier lag in seiner Ecke auf einem Lager Stroh und blinzelte verschlafen. Er war selbst noch ziemlich müde. Ihn überkam Abscheu vor sich selbst. Aber es musste getan werden, auf die eine oder andere Weise, und er wollte es auf die andere Weise machen - das Letzte, was er für das Tier noch tun konnte. Er öffnete langsam die Tür. Das Tier sah ihn misstrauisch an und erhob sich aus seiner Ecke, aber ansonsten blieb es ruhig. Er ging langsam zu ihm hin und hockte sich daneben. Dann fing er an, es zu streicheln. Das Tier schmiegte sich an ihn und genoss die Streicheleinheit - wahrscheinlich seit Langem die letzte Zuneigung, die es in seinem Leben erfahren hatte. Ihn überkam ein Mitleidsgefühl, so heftig, wie er es noch nie erlebt hatte. Das Tier schien seine Trauer zu spüren, und als ob es ihn trösten wolle, schmiegte es sich noch enger an ihn. Da konnte er seine Tränen nicht mehr länger zurück halten.

Aber ihm blieb nur noch wenig Zeit, denn sie waren schon da, luden nur noch das Schlachtwerkzeug aus dem Auto und tranken vielleicht noch ein Gläschen Schnaps. Es war nun soweit. Wenn er noch ein Letztes für das Tier tun wollte, musste er nun seine Gefühle überwinden und endlich handeln. Behutsam legte er den Strick um ein Hinterbein und schob das Tier ganz sachte Richtung Tür. Es ging ganz unbekümmert zum Ausgang, so, als ob es zu einem Spaziergang eingeladen worden wäre, und schnüffelte neugierig an den Utensilien, die an seinem Weg standen, und betrat dann neugierig den Hof. Dort standen schon die Männer bereit. Sie umringten es langsam. Es zögerte, schaute sie misstrauisch an, und dann schaute es wie fragend an ihm hoch. Ihn schauderte. Aber er zwang sich zur Beherrschung und drückte sanft seine Handfläche an eine Schulterseite des Tieres. Das Tier war jetzt ganz ruhig. Die Männer waren so verblüfft über die Gelassenheit des Tieres, dass sogar das Anpflocken vergessen wurde. Der Metzger lud noch schnell eine Patrone in sein Bolzenschussgerät. Jetzt kam alles auf ihn an. Er kniete sich neben das Tier und umarmte es liebevoll um Nacken und Hals - die anderen dachten, er würde es einfach nur festhalten. Nun legte der Metzger sein Bolzenschussgerät an die Stirn des Tieres. Da umarmte er das Tier noch inniger und spürte, mit welcher Wonne das Tier seine Umarmung genoss - und er hatte es verraten...
 

nananuk

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Warnung: Diese Geschichte beinhaltet extreme (psychische) Gewalt!

Er zweifelte an sich, ob er es wirklich machen sollte. Aber es war wohl die einzige Möglichkeit, das Tier vor seinem letzten Leiden zu bewahren. Und wenn er es nicht tat, würde es eben ein anderer tun. Außerdem, da er auch selbst Fleisch konsumierte, wollte er eben auch konsequenterweise so ehrlich sein, beim Schlachten mit zu helfen. Er hatte schon öfters mitgeschlachtet. Das Verarbeiten des Fleisches machte ihm nichts aus: ausbluten lassen, zerlegen, kochen, u.s.w. Das eigentlich Schlimme daran, fand er, war das Hinaustreiben des Tieres und dann das Anlegen des Bolzenschussgerätes. Die Tiere schienen irgendwie zu spüren, dass es ihnen ans Leder gehen sollte. Jedenfalls waren sie nur mit Gewalt aus dem Koben zu treiben und dabei quiekten sie meist entsetzlich, und wenn das Bolzenschussgerät angesetzt wurde, war ihre Todesangst jedes mal deutlich zu spüren: Vergeblich versuchten sie mit allen Kräften, sich vom Strick zu reißen, an dem sie angepflockt waren.

Er ging in den Stall und knipste das Licht an. Das Tier lag in seiner Ecke auf einem Lager Stroh und blinzelte verschlafen. Er war selbst noch ziemlich müde. Ihn überkam Abscheu vor sich selbst. Aber es musste getan werden, auf die eine oder andere Weise, und er wollte es auf die andere Weise machen - das Letzte, was er für das Tier noch tun konnte. Er öffnete langsam die Tür. Das Tier sah ihn misstrauisch an und erhob sich aus seiner Ecke, aber ansonsten blieb es ruhig. Er ging langsam zu ihm hin und hockte sich daneben. Dann fing er an, es zu streicheln. Das Tier schmiegte sich an ihn und genoss die Streicheleinheit - wahrscheinlich seit Langem die letzte Zuneigung, die es in seinem Leben erfahren hatte. Ihn überkam ein Mitleidsgefühl, so heftig, wie er es noch nie erlebt hatte. Das Tier schien seine Trauer zu spüren, und als ob es ihn trösten wolle, schmiegte es sich noch enger an ihn. Da konnte er seine Tränen nicht mehr länger zurück halten.

Aber ihm blieb nur noch wenig Zeit, denn sie waren schon da, luden nur noch das Schlachtwerkzeug aus dem Auto und tranken vielleicht noch ein Gläschen Schnaps. Es war nun soweit. Wenn er noch ein Letztes für das Tier tun wollte, musste er nun seine Gefühle überwinden und endlich handeln. Behutsam legte er den Strick um ein Hinterbein und schob das Tier ganz sachte Richtung Tür. Es ging ganz unbekümmert zum Ausgang, so, als ob es zu einem Spaziergang eingeladen worden wäre, und schnüffelte neugierig an den Utensilien, die an seinem Weg standen, und betrat dann neugierig den Hof. Dort standen schon die Männer bereit. Sie umringten es langsam. Es zögerte, schaute sie misstrauisch an, und dann schaute es wie fragend an ihm hoch. Ihn schauderte. Aber er zwang sich zur Beherrschung und drückte sanft seine Handfläche an eine Schulterseite des Tieres. Das Tier war jetzt ganz ruhig. Die Männer waren so verblüfft über die Gelassenheit des Tieres, dass sogar das Anpflocken vergessen wurde. Der Metzger lud noch schnell eine Patrone in sein Bolzenschussgerät. Jetzt kam alles auf ihn an. Er kniete sich neben das Tier und umarmte es liebevoll um Nacken und Hals - die anderen dachten, er würde es einfach nur festhalten. Nun legte der Metzger sein Bolzenschussgerät an die Stirn des Tieres. Da umarmte er das Tier noch inniger und spürte, mit welcher Wonne das Tier seine Umarmung genoss - und er hatte es verraten...
 

nananuk

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Warnung: Diese Geschichte beinhaltet extreme (psychische) Gewalt!

Er zweifelte an sich, ob er es wirklich machen sollte. Aber es war wohl die einzige Möglichkeit, das Tier vor seinem letzten Leiden zu bewahren. Und wenn er es nicht tat, würde es eben ein anderer tun. Außerdem, wenn er schon Fleisch konsumierte, wollte er eben auch konsequenterweise so ehrlich sein, selber mit beim Schlachten zu helfen. Er hatte schon öfters mitgeschlachtet. Das Verarbeiten des Fleisches machte ihm nichts aus: ausbluten lassen, zerlegen, kochen, u.s.w. Das eigentlich Schlimme daran, fand er, war das Hinaustreiben des Tieres und dann das Anlegen des Bolzenschussgerätes. Die Tiere schienen irgendwie zu spüren, dass es ihnen ans Leder gehen sollte. Jedenfalls waren sie nur mit Gewalt aus dem Koben zu treiben und dabei quiekten sie meist entsetzlich, und wenn das Bolzenschussgerät angesetzt wurde, war ihre Todesangst jedes mal deutlich zu spüren: Vergeblich versuchten sie mit allen Kräften, sich vom Strick zu reißen, an dem sie angepflockt waren.

Er ging in den Stall und knipste das Licht an. Das Tier lag in seiner Ecke auf einem Lager Stroh und blinzelte verschlafen. Er war selbst noch ziemlich müde. Ihn überkam Abscheu vor sich selbst. Aber es musste getan werden, auf die eine oder andere Weise, und er wollte es auf die andere Weise machen - das Letzte, was er für das Tier noch tun konnte. Er öffnete langsam die Tür. Das Tier sah ihn misstrauisch an und erhob sich aus seiner Ecke, aber ansonsten blieb es ruhig. Er ging langsam zu ihm hin und hockte sich daneben. Dann fing er an, es zu streicheln. Das Tier schmiegte sich an ihn und genoss die Streicheleinheit - wahrscheinlich seit Langem die letzte Zuneigung, die es in seinem Leben erfahren hatte. Ihn überkam ein Mitleidsgefühl, so heftig, wie er es noch nie erlebt hatte. Das Tier schien seine Trauer zu spüren, und als ob es ihn trösten wolle, schmiegte es sich noch enger an ihn. Da konnte er seine Tränen nicht mehr länger zurück halten.

Aber ihm blieb nur noch wenig Zeit, denn sie waren schon da, luden nur noch das Schlachtwerkzeug aus dem Auto und tranken vielleicht noch ein Gläschen Schnaps. Es war nun soweit. Wenn er noch ein Letztes für das Tier tun wollte, musste er nun seine Gefühle überwinden und endlich handeln. Behutsam legte er den Strick um ein Hinterbein und schob das Tier ganz sachte Richtung Tür. Es ging ganz unbekümmert zum Ausgang, so, als ob es zu einem Spaziergang eingeladen worden wäre, und schnüffelte neugierig an den Utensilien, die an seinem Weg standen, und betrat dann neugierig den Hof. Dort standen schon die Männer bereit. Sie umringten es langsam. Es zögerte, schaute sie misstrauisch an, und dann schaute es wie fragend an ihm hoch. Ihn schauderte. Aber er zwang sich zur Beherrschung und drückte sanft seine Handfläche an eine Schulterseite des Tieres. Das Tier war jetzt ganz ruhig. Die Männer waren so verblüfft über die Gelassenheit des Tieres, dass sogar das Anpflocken vergessen wurde. Der Metzger lud noch schnell eine Patrone in sein Bolzenschussgerät. Jetzt kam alles auf ihn an. Er kniete sich neben das Tier und umarmte es liebevoll um Nacken und Hals - die anderen dachten, er würde es einfach nur festhalten. Nun legte der Metzger sein Bolzenschussgerät an die Stirn des Tieres. Da umarmte er das Tier noch inniger und spürte, mit welcher Wonne das Tier seine Umarmung genoss - und er hatte es verraten...
 

nananuk

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Warnung: Diese Geschichte beinhaltet extreme (psychische) Gewalt!

Er ging noch mal in sich und dachte darüber nach, er es wirklich machen sollte. Aber es war wohl die einzige Möglichkeit, das Tier vor seinem letzten Leiden zu bewahren. Und wenn er es nicht tat, würde es eben ein anderer tun. Außerdem, da er auch selbst Fleisch konsumierte, wollte er eben auch konsequenterweise so ehrlich sein, auch beim Schlachten mit zu helfen. Er hatte schon öfters mitgeschlachtet. Das Verarbeiten des Fleisches machte ihm nichts aus: ausbluten lassen, zerlegen, kochen, u.s.w. Das eigentlich Schlimme daran, fand er, war das Hinaustreiben des Tieres und dann das Anlegen des Bolzenschussgerätes. Die Tiere schienen irgendwie zu spüren, dass es ihnen ans Leder gehen sollte. Jedenfalls waren sie nur mit Gewalt aus dem Koben zu treiben und dabei quiekten sie meist entsetzlich. Und wenn das Bolzenschussgerät angesetzt wurde, war ihre Todesangst jedes mal deutlich zu spüren: Vergeblich versuchten sie mit allen Kräften, sich vom Strick zu reißen, an dem sie angepflockt waren.

Er ging in den Stall und knipste das Licht an. Das Tier lag in seiner Ecke auf einem Lager Stroh und blinzelte verschlafen. Er war selbst noch ziemlich müde. Ihn überkam Abscheu vor sich selbst. Aber es musste getan werden, auf die eine oder andere Weise, und er wollte es auf die andere Weise machen - das Letzte, was er für das Tier noch tun konnte. Er öffnete langsam die Tür. Das Tier sah ihn misstrauisch an und erhob sich aus seiner Ecke, aber ansonsten blieb es ruhig. Er ging langsam zu ihm hin und hockte sich daneben. Dann fing er an, es zu streicheln. Das Tier schmiegte sich an ihn und genoss die Streicheleinheit - wahrscheinlich seit Langem die letzte Zuneigung, die es in seinem Leben erfahren hatte. Da übermannte ihn das Mitleid, so heftig, wie er es vorher noch nie erlebt hatte. Das Tier schien seine Trauer zu spüren, und als ob es ihn trösten wolle, schmiegte es sich noch enger an ihn. Da konnte er seine Tränen nicht mehr länger zurück halten.

Aber ihm blieb nur noch wenig Zeit, denn sie waren schon da, luden nur noch das Schlachtwerkzeug aus dem Auto und tranken vielleicht noch ein Gläschen Schnaps. Es war nun soweit. Wenn er noch ein Letztes für das Tier tun wollte, musste er nun seine Gefühle überwinden und endlich handeln. Behutsam legte er den Strick um ein Hinterbein des Tieres und schob es behutsam Richtung Tür. Es war zwar noch etwas verschlafen, bewegte sich aber ganz unbekümmert langsam richtung Ausgang, schnüffelte dabei interessiert an den Utensilien, die überall herumstanden, und betrat dann neugierig den Hof.

Dort standen schon die Männer bereit.
"Drei Zentner. Mehr wirds wohl diesmal nicht sein." Ein anderer nickte zustimmend. "Tja, hat eben schlecht gefressen."

Sie umringten es langsam. Es zögerte, beäugte sie misstrauisch, und schaute dann zu ihm hoch. Ihn schauderte. Aber er zwang sich zur Beherrschung und drückte sanft seine freie Hand auf eine Schulterseite des Tieres. Er bemühte sich, innerlich ruhig zu bleiben und hoffte, dass diese Ruhe auf das Tier abstrahlen würde. Es funktionierte. Das Tier rückte noch näher an ihn heran, so, als vertraue es auf seinen Schutz. Die Männer waren so verblüfft über die Ruhe des Tieres, dass sogar das Anpflocken vergessen wurde. Der Metzger lud noch schnell eine Patrone in sein Bolzenschussgerät. Jetzt kam alles auf ihn an. Er kniete sich neben das Tier und umarmte es liebevoll um Nacken und Hals - die anderen dachten, er würde es einfach nur festhalten. Nun legte der Metzger sein Bolzenschussgerät an die Stirn des Tieres. Da umarmte er das Tier noch inniger und spürte, mit welcher Wonne das Tier die Umarmung genoss - und er hatte es verraten...
 

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Er ging noch mal in sich und dachte darüber nach, er es wirklich machen sollte. Aber es war wohl die einzige Möglichkeit, das Tier vor seinem letzten Leiden zu bewahren. Und wenn er es nicht tat, würde es eben ein anderer tun. Außerdem, da er selbst Fleisch konsumierte, wollte er eben auch konsequenterweise so ehrlich sein, beim Schlachten mit zu helfen. Er hatte schon öfters mitgeschlachtet. Das Verarbeiten des Fleisches machte ihm nichts aus: ausbluten lassen, zerlegen, kochen, u.s.w. Das eigentlich Schlimme daran, fand er, war das Hinaustreiben des Tieres und dann das Anlegen des Bolzenschussgerätes. Die Tiere schienen irgendwie zu spüren, dass es ihnen ans Leder gehen sollte. Jedenfalls waren sie nur mit Gewalt aus dem Koben zu treiben und dabei quiekten sie meist entsetzlich. Und wenn das Bolzenschussgerät angesetzt wurde, war ihre Todesangst jedes mal deutlich zu spüren: Vergeblich versuchten sie mit aller Kraft, sich vom Strick zu reißen.

Er ging in den Stall und knipste das Licht an. Das Tier lag in seiner Ecke auf einem Lager Stroh und blinzelte verschlafen. Er war selbst noch ziemlich müde. Ihn überkam Abscheu vor sich selbst. Aber es musste getan werden, auf die eine oder andere Weise, und er wollte es auf die andere Weise machen - das Letzte, was er für das Tier noch tun konnte. Er öffnete langsam die Tür. Das Tier sah ihn misstrauisch an und erhob sich aus seiner Ecke, aber ansonsten blieb es ruhig. Er ging langsam zu ihm hin und hockte sich daneben. Dann fing er an, es zu streicheln. Das Tier schmiegte sich an ihn und genoss die Streicheleinheit - wahrscheinlich seit Langem die letzte Zuneigung, die es in seinem Leben erfahren hatte. Nun übermannte ihn das Mitleid und er konnte seine Tränen nicht länger zurück halten. Das Tier schien seine Trauer zu spüren, und als ob es ihn trösten wolle, schmiegte es sich noch enger an ihn.

Aber ihm blieb nur noch wenig Zeit, denn sie waren schon da, luden nur noch das Schlachtwerkzeug aus dem Auto und tranken vielleicht noch ein Gläschen Schnaps. Es war nun soweit. Wenn er noch ein Letztes für das Tier tun wollte, musste er nun seine Gefühle überwinden und endlich handeln. Behutsam legte er den Strick um ein Hinterbein des Tieres und schob es behutsam Richtung Tür. Es war zwar noch etwas verschlafen, bewegte sich aber ganz unbekümmert langsam richtung Ausgang, schnüffelte dabei interessiert an den Utensilien, die überall herumstanden, und betrat dann neugierig den Hof.

Dort standen schon die Männer bereit.
"Drei Zentner. Mehr wirds wohl diesmal nicht sein." Ein anderer nickte zustimmend. "Tja, hat eben schlecht gefressen."

Sie umringten es langsam. Es zögerte, beäugte sie misstrauisch, und schaute dann zu ihm hoch. Ihn schauderte. Aber er zwang sich zur Beherrschung und drückte sanft seine freie Hand auf die Schultern des Tieres. Er bemühte sich, innerlich ruhig zu bleiben und hoffte, dass diese Ruhe auf das Tier abstrahlen würde. Es funktionierte. Das Tier rückte noch näher an ihn heran, so, als vertraue es auf seinen Schutz.

Die Männer waren so verblüfft über die Ruhe des Tieres, dass sogar das Anpflocken vergessen wurde. Der Metzger lud noch schnell eine Patrone in sein Bolzenschussgerät. Jetzt kam alles auf ihn an. Er kniete sich neben das Tier und umarmte es liebevoll um Nacken und Hals - die anderen dachten, er würde es einfach nur festhalten. Nun legte der Metzger sein Bolzenschussgerät an die Stirn des Tieres. Da umarmte er es noch inniger und spürte, mit welcher Wonne das Tier die Umarmung genoss - und er hatte es verraten...
 

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Warnung: Diese Geschichte beinhaltet extreme (psychische) Gewalt.

Er ging noch mal in sich und dachte darüber nach, ob er es wirklich machen sollte. Aber es war wohl die einzige Möglichkeit, das Tier vor seinem letzten Leiden zu bewahren. Und wenn er es nicht tat, würde es eben ein anderer tun. Außerdem, da er selbst Fleisch konsumierte, wollte er eben auch konsequenterweise so ehrlich sein, beim Schlachten mit zu helfen. Er hatte schon öfters mitgeschlachtet. Das Verarbeiten des Fleisches machte ihm nichts aus: ausbluten lassen, zerlegen, kochen, u.s.w. Das eigentlich Schlimme daran, fand er, war das Hinaustreiben des Tieres und dann das Anlegen des Bolzenschussgerätes. Die Tiere schienen irgendwie zu spüren, dass es ihnen ans Leder gehen sollte. Jedenfalls waren sie nur mit Gewalt aus dem Koben zu treiben und dabei quiekten sie meist entsetzlich. Und wenn das Bolzenschussgerät angesetzt wurde, war ihre Todesangst jedes mal deutlich zu spüren: Vergeblich versuchten sie mit aller Kraft, sich vom Strick zu reißen.

Er ging in den Stall und knipste das Licht an. Das Tier lag in seiner Ecke auf einem Lager Stroh und blinzelte verschlafen. Er war selbst noch ziemlich müde. Ihn überkam Abscheu vor sich selbst. Aber es musste getan werden, auf die eine oder andere Weise, und er wollte es auf die andere Weise machen - das Letzte, was er für das Tier noch tun konnte. Er öffnete langsam die Tür. Das Tier sah ihn misstrauisch an und erhob sich aus seiner Ecke, aber ansonsten blieb es ruhig. Er ging langsam zu ihm hin und hockte sich daneben. Dann fing er an, es zu streicheln. Das Tier schmiegte sich an ihn und genoss die Streicheleinheit - wahrscheinlich seit Langem die letzte Zuneigung, die es in seinem Leben erfahren hatte. Nun übermannte ihn das Mitleid und er konnte seine Tränen nicht länger zurück halten. Das Tier schien seine Trauer zu spüren, und als ob es ihn trösten wolle, schmiegte es sich noch enger an ihn.

Aber ihm blieb nur noch wenig Zeit, denn sie waren schon da, luden nur noch das Schlachtwerkzeug aus dem Auto und tranken vielleicht noch ein Gläschen Schnaps. Es war nun soweit. Wenn er noch ein Letztes für das Tier tun wollte, musste er nun seine Gefühle überwinden und endlich handeln. Behutsam legte er den Strick um ein Hinterbein des Tieres und schob es behutsam Richtung Tür. Es war zwar noch etwas verschlafen, bewegte sich aber ganz unbekümmert langsam richtung Ausgang, schnüffelte dabei interessiert an den Utensilien, die überall herumstanden, und betrat dann neugierig den Hof.

Dort standen schon die Männer bereit.
"Drei Zentner. Mehr wirds wohl diesmal nicht sein." Ein anderer nickte zustimmend. "Tja, hat eben schlecht gefressen."

Sie umringten es langsam. Es zögerte, beäugte sie misstrauisch, und schaute dann zu ihm hoch. Ihn schauderte. Aber er zwang sich zur Beherrschung und drückte sanft seine freie Hand auf die Schultern des Tieres. Er bemühte sich, innerlich ruhig zu bleiben und hoffte, dass diese Ruhe auf das Tier abstrahlen würde. Es funktionierte. Das Tier rückte noch näher an ihn heran, so, als vertraue es auf seinen Schutz.

Die Männer waren so verblüfft über die Ruhe des Tieres, dass sogar das Anpflocken vergessen wurde. Der Metzger lud noch schnell eine Patrone in sein Bolzenschussgerät. Jetzt kam alles auf ihn an. Er kniete sich neben das Tier und umarmte es liebevoll um Nacken und Hals - die anderen dachten, er würde es einfach nur festhalten. Nun legte der Metzger sein Bolzenschussgerät an die Stirn des Tieres. Da umarmte er es noch inniger und spürte, mit welcher Wonne das Tier die Umarmung genoss - und er hatte es verraten...
 



 
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