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Anonym

Gast
im hören reift wissen, nuancen
von ferne, behauptet, der wind,
der atem, erhoben

ein nachbar tritt ins nebenan,
mit ihm, ein weilchen, ein weil,
hörst du zu
wem du bist?

während, ein ort -
gewesen - wo bist du,
im zwischen, gereift?

ungestillt
still?
 

revilo

Mitglied
im hören reift wissen, nuancen
von ferne, behauptet, der wind,
der atem, erhoben

ein nachbar tritt ins nebenan,
mit ihm, ein weilchen, ein weil,
hörst du zu
wem du bist?

während, ein ort -
gewesen - wo bist du,
im zwischen, gereift?

ungestillt
still?

es tut mir leid, aber das ist für mich eines von diesen HURZ-Gedichten: möglichst unverständlich,unnützes Lametta durch seltsame Kommata.....du liest dieses Ding zig-Mal durch, aber du verstehst es einfach nicht...die scheinbare sprachliche Finesse wirkt aufgesetzt....und die erste Strophe hat ausser Binsenweisheiten wenig zu bieten......tut mir leid, aber ich bin nur ehrlich...wird auch bestimmt seinen Grund haben,warum du das Teil hier gepostet hast....LG revilo
 

Anonym

Gast
Erläuterungsversuch

[blue]behauptet[/blue] könnte als Behauptung aufgefasst werden, also im Sinne der im Sprachgebrauch primären Bedeutung dieses Begriffes.
Intention für [blue]behauptet[/blue]: Nuancen der Ferne, hier als Wind, werden ins hörende Haupt hereingenommen - oder - der Wahrnehmungsraum des Hauptes weitet sich.
Windwechsel. Der Atem, hörbar, erhebt sich.

Die Schritte des Nachbarn sind zu hören.
Ein Weilchen hindurch tritt auch ein unterschwellig leises [blue]weil[/blue] (was tut er? warum? aha: weil) ins Wahrnehmen, ins Bewusstsein (mit Vorstellungen gehen feine Kehlkopfbewegungen einher). Dieses [blue]weil[/blue] wird reflektiert, ihm bin ich, ihm hör ich zu. Im Text formuliert als Frage an den Lesenden.

[blue]während[/blue] ist als Wort ein Wahrnehmungsort mit inhaltlicher Aussage. Als solches verbleibt er nicht, wandert aus dem Vorstellungsstrom wieder fort; dies wird "[blue]gehört[/blue]", also reflektiert und führt(e) zu [blue]gewesen[/blue].

Dann ein Moment der Orientierungssuche: [blue]wo bist du?[/blue]
Dieser Moment reflektiert ergibt [blue]im zwischen, gereift?[/blue].
[blue]gereift[/blue] nimmt Bezug auf die erste Zeile. Hat das kontemplative, aufs innere Sprechen hinhörende, formulierende Tasten dazu hingeführt?

Schließlich [blue]still[/blue] als dieser sehr kurze Raum des Innehaltens am Ende des eben Gedachten, vergleichbar mit der Zäsur zwischen Ausatmung/Einatmung.
Aber in dieses Stille "atmet" (belauschbar?) ein unstillbarer Drang: Wille.

Diesen Erläuterungsversuch stelle ich in einen Zusammenhang, der auch für den Text gilt: Das kreativ gestaltende Tun entspringt einer Intention, die dem Feuerelement entspricht (Impuls, Gestaltungswille, Phantasiefreude). Wird das Kind aber in die Öffentlichkeit gestellt, folgt die gesunde Wasserprobe (der abkühlende, prüfend kritische und oft zurechtrückende Denkblick der "Öffentlichkeit").
Die Lesenden können somit mit ihrem Urteilsvermögen (inzwischen mit den Erläuterungen im Gepäck) durch die Zeilen surfen und auf Aussage und Durchführung hin prüfen. Cool.

Durchaus möglich und im Sinne der Wasserprobe legitim, wenn man zum Urteil kommen sollte: HURZ, letztlich bedeutungslose Zeilen, die als bedeutunsschwanger daherkommen und Landschaften zur Sprache bringen, die man als Lyriker besser nicht bereist.
 
T

Trainee

Gast
Hallo anonymus,
aus welcher gottverlassenen Gegend der Republik stammst du denn?
Wenn ich schon wieder (!)
Dieses weil wird reflektiert, ihm bin ich, ihm hör ich zu. Im Text formuliert als Frage an den Lesenden.
lesen muss, setzt bei mir der Herzkasper ein!
Einfach mal die Sache mit dem Dativ überdenken ... ;)

Seufzende Grüße
Trainee
 

Anonym

Gast
Weil ich eine Weilchen dem Wörtlein [blue]weil[/blue] zugetan war, mich ihm geneigt zeigte, bekam ich Hiebe und geriet in den Verdacht, hm, Rätoromane, Pole, Asylsucher, siebenbürgischer Volksschüler ... ? zu sein.
Gute Gesundheit, bitte den Text nicht zu sehr zum Herzen nehmen. Der Grammatikanarchist.
 
T

Trainee

Gast
Deutschlands älteste Anarchistin bin immer noch ich, Anonymus. :D
Gerade dieser Umstand stemmt sich einem "ich bin ihm" (alternativ "ihr" oder sonst wem) hartnäckig entgegen. Egal ob dazu ein "weil" gereicht wird oder nicht. Selbst ein Weilchen ist mir schon zu viel ...

Trotzige Grüße
Trainee
 

revilo

Mitglied
auweia....eine Erläuterung des eigenen Gedichts ...warum tust du dir und uns das an? das sollte ein Autor niemals machen.....es wird dadurch nicht besser....ich hab sofort aufgehört zu lesen....entweder wirkt ein Text oder nicht.....lg revilo
 

Anonym

Gast
@trainee

Weil sich ihm Deutschlands älteste Anarchistin - auch wenns nur der Bruchteil eines Weilchens - mit hartnäckigem Trotz und löwenhaft maulend entgegenstemmte, blieb ihm nichts anderes übrig als ängstlich zu stammeln: Ich tats ja nur, weil ich ihm ... pardon IHR ... :box:
 

Anonym

Gast
@revilo

Stimmt, wird nicht besser (aber vielleicht verständlicher).
Gibt auch mancherlei Beispiele, wo Autoren das gemacht haben.

War auch nicht geplant, aber nachdem ich den Eindruck gewann (beim Lesen Deines Kommentars), hier herrscht Ratlosigkeit, hab ich es halt versucht.
 

Anonym

Gast
Alles klar.
Ein Werkstattbericht kann mitunter aber auch recht interessant sein, siehe Karl Krolow, Ein Gedicht entsteht. Selbstdeutungen und Interpretationen
 



 
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