Erläuterungsversuch
[blue]behauptet[/blue] könnte als Behauptung aufgefasst werden, also im Sinne der im Sprachgebrauch primären Bedeutung dieses Begriffes.
Intention für [blue]behauptet[/blue]: Nuancen der Ferne, hier als Wind, werden ins hörende Haupt hereingenommen - oder - der Wahrnehmungsraum des Hauptes weitet sich.
Windwechsel. Der Atem, hörbar, erhebt sich.
Die Schritte des Nachbarn sind zu hören.
Ein Weilchen hindurch tritt auch ein unterschwellig leises [blue]weil[/blue] (was tut er? warum? aha: weil) ins Wahrnehmen, ins Bewusstsein (mit Vorstellungen gehen feine Kehlkopfbewegungen einher). Dieses [blue]weil[/blue] wird reflektiert, ihm bin ich, ihm hör ich zu. Im Text formuliert als Frage an den Lesenden.
[blue]während[/blue] ist als Wort ein Wahrnehmungsort mit inhaltlicher Aussage. Als solches verbleibt er nicht, wandert aus dem Vorstellungsstrom wieder fort; dies wird "[blue]gehört[/blue]", also reflektiert und führt(e) zu [blue]gewesen[/blue].
Dann ein Moment der Orientierungssuche: [blue]wo bist du?[/blue]
Dieser Moment reflektiert ergibt [blue]im zwischen, gereift?[/blue].
[blue]gereift[/blue] nimmt Bezug auf die erste Zeile. Hat das kontemplative, aufs innere Sprechen hinhörende, formulierende Tasten dazu hingeführt?
Schließlich [blue]still[/blue] als dieser sehr kurze Raum des Innehaltens am Ende des eben Gedachten, vergleichbar mit der Zäsur zwischen Ausatmung/Einatmung.
Aber in dieses Stille "atmet" (belauschbar?) ein unstillbarer Drang: Wille.
Diesen Erläuterungsversuch stelle ich in einen Zusammenhang, der auch für den Text gilt: Das kreativ gestaltende Tun entspringt einer Intention, die dem Feuerelement entspricht (Impuls, Gestaltungswille, Phantasiefreude). Wird das Kind aber in die Öffentlichkeit gestellt, folgt die gesunde Wasserprobe (der abkühlende, prüfend kritische und oft zurechtrückende Denkblick der "Öffentlichkeit").
Die Lesenden können somit mit ihrem Urteilsvermögen (inzwischen mit den Erläuterungen im Gepäck) durch die Zeilen surfen und auf Aussage und Durchführung hin prüfen. Cool.
Durchaus möglich und im Sinne der Wasserprobe legitim, wenn man zum Urteil kommen sollte: HURZ, letztlich bedeutungslose Zeilen, die als bedeutunsschwanger daherkommen und Landschaften zur Sprache bringen, die man als Lyriker besser nicht bereist.