klarer als wasser

M

margot

Gast
wie soll ich den geschmack von
gin-tonic beschreiben?
er ist klarer als wasser
ich wünsche mir danny de vito
als freund, und einmal möchte
ich am grab von hemingway
stehen
ich weine über das glück
weil es einfach gestrickt ist
das scheunentor meines herzens
steht weit offen
mit robert de niro eine sause machen
ich mag seine stille art
remarque hätte ich gerne kennen-
gelernt, als er sein herz an marlene
dietrich verlor
in der traumfabrik
heute trinke ich, nicht weil ich durstig
bin – sondern aus einer überirdischen
leichtigkeit heraus
heute wäre der tod eine leichte
angelegenheit
südamerikanische folklore
geisterbeschwörung in einer schäbigen
wellblechbaracke
vor der tür steht der saxophonspieler
im kostüm des todes
und spielt sein einsames solo
karneval mit orpheu negro
sticht die quelle meiner tränen an
ich stelle mir vor, dass inge mich tröstet
und wir hinterher in der „kofferfabrik“
ein bier trinken gehen
aber heute trinke ich die zeit wie einen
gin tonic
unendlich klar
unendlich benebelnd bis zur vergessenheit
tanze durch ein labyrinth, drehe mich
zurück
ich erwarte einen gast aus dem totenreich
ich will ihm ein guter gastgeber sein

ich muß ihm aufmachen
 

nally

Mitglied
wenn ich das so lese, dann entstehen tolle bilder, aber auch viele fragen... aber ich finds wirklich gelungen.
 
M

margot

Gast
von der gelungenheitsstory müssen wir endlich runterkommen

eigentlich muß der autor seine sachen gelungen
finden. denn der leser mag nur sagen, ob es ihm
gefällt oder nicht. dann kommt der literaturkritiker
und maßt sich ein urteil an. das macht er von
berufs wegen. fragen, die beim lesen entstehen
sind immer interessant. diese fragen berühren
den menschen, der liest. es geht um bedeutungen,
die wir unserem leben zuordnen, und die wir immer
wieder hinterfragen. nichts anderes.

margot
 
L

Lyra

Gast
und...

der autor sollte von seinem ross absteigen und den leuten die mit ihm reden ins gesicht schauen (bildlich geschrieben).
auch wenn deine gedichte meistenteils von stars der längst vergangenen tage handeln, schön sind sie und gelungen!
 
S

Sanne Benz

Gast
gefällt mir wieder super..
was hältst davon,wenn wir uns auf nach Key West machen, um dort nen guten Gin Tonic zu schlabbern?
(da wollte ich schon immer mal hin)
"Scheunentor meines Herzen"..genial...:)

lG
Sanne
 
M

margot

Gast
hallo

danke für eure vielseitigen kommentare, als
autor wollte ich noch nie überheblich sein.
daß manche bekannte menschen - ob tod oder
lebendig - in meinem gedicht eine rolle spielen,
ist eigentlich uninteressant und nur als mein
jetziges "gespür" für die übersetzung meiner
gefühle zu deuten. ich sah vor kurzem einen
tollen film mit danny de vito. hemingway bleibt
immer einer meiner lieblingsschriftsteller,
de niro lernte ich durch den film "taxi-driver"
kennen, und seitdem ist er einer meiner favoriten.
remarque ist und bleibt einer meiner deutschsprachigen
lieblingsschriftsteller. das liegt nicht nur an
"am westen nichts neues". marlene dietrich hatte tatsächlich
ein verhältnis mit remarque. wie auch immer: sexuell oder
freundschaftlich. gabin war ihr größter schwarm.
ich mag die dietrich - mehr über ihre songs als über
ihre filme. trotz ihrer arroganz und ihrer maske ...
ist das nicht komisch?
ich habe noch viel mehr lieblinge unter den künstlern
und literaten. ob tod oder lebendig. für mich sind
sie präsent - auch in meinen gedichten.

liebe grüße
margot
 
M

margot

Gast
sanne

eine super idee, aber leider unrealistisch.
ich war schon an key west - oder wie sich das
nennt.
also, mache mir keinen geschmack darauf, sonst
werde ich am ende noch auf deinen vorschlag
einsteigen ...
und das wollen wir doch nicht(?)

ralph
 
S

Sanne Benz

Gast
Grüß Dich Margottle..
echt?
also..Sean Connery..in jungen Jahren..nö!
Mog i net..
aber der Neue..
kann sein,das es ist,weil er meinem ersten Freund ähnelt..
ein smarter Typ..
Ich hab da ja auch so meine Favoriten, ich denke drüber nach..mal so wie Du..etwas über sie zu schreiben, sie mit einzubauen..
Dazu gehört auch Campino von den "toten Hosen", ein für mich..äusserst erotischer Typ..
oder aber Chrissie Hynde von den "Pretenders". Die Frau ist klasse..
stand ihr einen Meter entfernt damals..und da ich äusserliche Ähnlichkeiten hatte..(Frisur,Gesicht)hat sie mich auserwählt..naja,ich war wohl auch die einzige,die da im Takt voll mit ging..:)
etc..etc..
Mir gefällt Dein text..
oft bringen Deine Texte mich zum Schmunzeln..
die Art, die Wortwahl..Deine Fantasie..
klasse!
So..nun aber genug..
schönen Tag
lG
Sanne
 
M

margot

Gast
was wir sehen, ist nicht das, was wir sehen

danke für die lorbeeren. es gibt eine menge
leute, die mich durch ihr äußeres positiv
anregen. letzlich ist es aber der geist, der
mich bei einem menschen interessiert. leider
lernte ich schon frauen kennen, die einen tollen
geist hatten, aber die ich nicht erotisch finden
konnte. andersherum auch. verdammte zwickmühle!
darum plädiere ich für die vielweiberei - da
sollte dann für jedes bedürfnis was dabei sein.
meine spitzenreiterinnen bleiben natürlich
frauen mit viel geist. klaro.
aber den körperlichen genüssen will ich auch nicht
entsagen.
sag mal, bist du nicht ein wenig eitel? das frage
ich dich zum wiederholten male. es fällt einfach
auf, wie du dein aussehen immer wieder stolz in
den vordergrund rückst. du weißt doch, schönheit
ist verflucht vergänglich. drum würde ich meine
von gott gegebene schönheit nur mit höchster
bescheidenheit besetzen.
davon abgesehen, muß ich mich am eigenen arsch kratzen.

bis dann
margot
 
S

Sanne Benz

Gast
pf..
na aber hallo..
ICH und eitel..??
nee du..
WER hat denn behauptet, das Chrissie Hynde eine Schönheit ist??
SIE..hat das gewisse ETWAS..welches mit Äusserlichkeiten rein NIX zu tun hat..
es gibt "schönere" Frauen..aber für MICH ist SIE schön..
sie hat Ausstrahlung..das kommt echt von innen..
und ich denke mal, ihre Erlebtes..was sich auch nach aussen spiegelt und ich ihr ansehe..gleicht meinem..
darum fühle ich mich ihr sehr verbunden..
He!
Sie und ich..wir sehen beide gleich durchschnittlich aus..
Aber wir haben beide etwas besonderes..
denke ICH mal..*smile*

Bis bald
lG
Sanne
 
M

margot

Gast
subjektiv - objektiv

du kannst es nicht lassen. ich kenne diese dame
nicht, auf die du dich beziehst - weder ihr
aussehen noch ihre ausstrahlung, noch ihre durch-
schnittlichkeit. wer will nicht etwas besonderes
darstellen? du redest davon, daß es von innen
kommt. als psychologisch angehauchter sage ich:
berühmtheit sowie macht überflügelt das, was wir
gemeinhin ausstrahlung nennen bei weitem. als
beispiel: ein und dieselbe person berühmt und
nicht berühmt - mit dem vorwissen der berühmtheit
wird die person allgemein als attraktiver empfunden.
ein ganz simples psychologisches phänomen.
darum schätzen wir beispielsweise (meistens) unsere
eltern mehr als andere. ich verstehe dein begehren,
weil ich es auch habe (am arsch sozusagen).
allerdings bin ich geistig so weit fortgeschritten,
daß ich zumindest von kopf wegen diesem selbstbe-
trug entgehen will. wenn ich eitel bin, sage ich:
ich bin eitel. damit entkräfte ich schon mal einen
guten teil der selbstbeweihräucherung.
arroganz kann aber auch in geistiger hinsicht zum
faux pas werden. schau dir manche intellektuelle an,
wie sie in der öffentlichkeit mit ihren weisheiten
hausieren gehen. etc.
schon aus diesem grund werde ich nie minderwertigkeits-
komplexe kriegen. diese wichser stecke ich allesamt in
die tasche. siehst du - das beste beispiel für arroganz.
bin ich etwas besonderes? schlicht: nein. objektiv.
subjektiv bin ich der tollste hirsch, der auf dem
erdball balzt. so ist das.

beste grüße
margot
 



 
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