nachruf

er war ein maniac
in jeder beziehung
frauen fraß er mit haut und haaren
und wenn er trank, schwebte er irgendwann
schwerelos über dem boden
vorzugsweise soff er bier
und das literweise
mein gott, wenn er ins schwärmen geriet
hob sich vor der kneipe das kopfsteinpflaster
und die theke bekam risse
vor freude
er verausgabte sich total
er presste sich aus wie eine zitrone
restlos
zuhause schlief er ein wie ein toter
oder er wachte ruhelos
mit schwerem herzen
er rang mit seiner angst
wie tarzan mit einem löwen
der tag würde kommen, an dem er unterlag
vielleicht schon morgen
aber lachen konnte er
wie keiner lachte
und weinen
wie ein kind

das liest sich,liebe Margot,wie - geölt.
Klasse geschrieben,ehrlich.
Mal ausser Acht gelassen,was ich über das "arme Schwein" denke.Aber darum gehts ja auch hier nicht, ihn und sein Leben zu analysieren.

Stoffel

Hallo Margot,
ich mochte mich Stoffels Worten anschließen,großes Kompliment...,
nur eines versteh ich nicht ganz " der Tag würde kommen, an dem er unterlag, vielleicht schon morgen". Ist dieser Tag nicht bereits gekommen?

denke mal, er war einer, der genau DIESEM Tag immer wieder zuvor kam..

Stoffel

schlecht geölt, der tag war da, sonst wäre es kein
nachruf. ein nachruf auf mein eigenes leben, obwohl
ich noch am leben bin. das verzeihe mir man bitte.

ralph