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Regenzauber

Mitglied
Alles, was ich hier finde, missfällt mir, lieber Freund: die Kleinschreibung und fehlende Interpunktion, die Zeilenumbrüche, die nicht helfen , sondern verwirren, und schließlich der Umstand, dass man Dir gute Wertungen gibt, ohne einen einzigen Kommentar zu liefern.

Da endet eine Verszeile mit licht und die nächste beginnt mit punkte, da aber schwarz voller licht (ich folge Deiner Rechtschreibung) unvorstellbar ist, weil widersprüchlich, kann es sich nur um Lichtpunkte handeln, die sich zu Spiralen und Nebel verbinden.

So weit das Auge schweift, ist wohl ein wenig abgebraucht, doch selbst wenn es auf zwei Sätze verteilt wird nicht verjüngt. Dann kommt der Mond und er ist nah und be"greifbar", daher wird er herangezogen, um die Liebste (das soll wohl das "Du" sein?) ins Gedicht zu bringen, ein wenig der Pontius Pilatus im Credo, aber hier, für mich, als Abwertung, da gerade das Nächstbeste gegenüber dem Gewaltigen.

Perry, so viele gute Texte kenne ich von Dir, doch dieser? Wie meist, gebe ich Dir keine Benotung, da ich dieses System zu trügerisch finde, manchem jedoch Freude macht, also soll es bleiben, ich aber habe das Recht, es bleiben zu lassen!

Trotzdem liebe Grüße

Regenzauber
 

Perry

Mitglied
Hallo Regenzauber,

erst einmal danke für deine offene und kritische Sicht.
Etwas verwundert siehst du mich doch, nicht weil dir mein Text nicht gefällt, das steht dir jederzeit offen, aber mit welchen Begründungen du arbeitest.
Man könnte meinen du hast noch nie einen Text von mir gelesen, denn Kleinschreibung etc. ist bei mir ein übliches Stilmittel und zeilenübergreifendes Lesen (Enjambements) ebenfalls.
Im einzelnen:

Du schreibst: "Da endet eine Verszeile mit licht und die nächste beginnt mit punkte, da aber schwarz voller licht (ich folge Deiner Rechtschreibung) unvorstellbar ist, weil widersprüchlich, kann es sich nur um Lichtpunkte handeln, die sich zu Spiralen und Nebel verbinden."

Warum ist "schwarz voller licht" unvorstellbar, erst im Dunklen wird Licht eindrucksvoll sichtbar und dass es sich in der weiteren Lesart um "Lichtpunkte" handelt konkretisiert es nur.

Du schreibst:
"So weit das Auge schweift, ist wohl ein wenig abgebraucht, doch selbst wenn es auf zwei Sätze verteilt wird nicht verjüngt. Dann kommt der Mond und er ist nah und be"greifbar", daher wird er herangezogen, um die Liebste (das soll wohl das "Du" sein?) ins Gedicht zu bringen, ein wenig der Pontius Pilatus im Credo, aber hier, für mich, als Abwertung, da gerade das Nächstbeste gegenüber dem Gewaltigen."

Klar ist "das auge schweift" ein geläufiger Ausdruck, aber
es muss ja nicht immer jedes Wort intelektuell verklauselt sein, gerade wo hier doch eher der Gegensatz von unendlich weit und scheinbar greifbar nah die tragende Rolle des Textes darstellt. Ich empfinde deine etwas ins Lächerliche ziehende Lesart wenig innovativ, denn die Aussage des Textes liegt hier in der übertragenen Lesart, dass das LI die Geliebte sucht aber nicht finden kann, weil sie nicht mehr in der realen Welt existiert.

LG
Perry
 

Rhea_Gift

Mitglied
nicht übel nehmen - zuviel vergleichbares gelesen, um es reizvoll zu finden - wenn auch schön sich gedacht - naja, erlebe das auch immer wieder - also - fair ist fair ;)

LG, Rhea
 

Perry

Mitglied
Hallo Rhea,

da ich solche Aussagen für wenig hilfreich halte, reden wir jetzt Klartext.
Bitte gib mir Hinweise, wo du Ähnliches gelesen hast. Das würde mich wirklich brennend interessieren.
LG
Manfred
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Perry,

don't worry. Nicht jeder kennt das Olbers-Paradoxon in der Astronomie, und nicht jeder weiss, dass in der Lyrik Paradoxa erlaubt sind :).

lG

Herbert
 

Perry

Mitglied
Hallo Herbert,

danke für deine Erläuterung zu der "Relativität" des nächtlichen Blicks zum Sternenhimmel. Ich denke aber, dass dieser nicht Grund für die kritischen Anmerkungen war.
LG
Perry
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi Perry,

nachdem ich die Kommentare hier mal mitgelesen habe - der Halt am Mond (der zwar fern ist, aber real existiert) ist für mich nicht vergleichbar (dein "wie") mit einer Geliebten, die nicht real existiert, sondern mit einer, die ebenfalls real fern, vor dem inneren Augenlicht aber nah erscheint. Die Deutung, die du nahe legst, liegt also leider nicht nahe- sie würde bei einem Stern statt Mond nahe liegen, den wir sehen, obwohl er nicht mehr existiert (Paradoxien, die funktionieren, finde ich großartig!).

Im Bezug auf Paradoxien, die erlaubt sind, stimme ich zu, wenn sie Sinn machen. Interessanter fände ich dein Spiel mit Schwärze, All und Licht, wenn du das angeblich leere Schwarz und scheinbar das bisken Materie im All erhellende Licht kontrapunktierst mit der schwarzen Materie, die kein Licht erhellt - und doch in der schwarzen Leere den Raum überfüllt... (ein Hoch auf diese Entdeckung! Womit das "Augenlicht" ;) an Wert wieder einmal deutlich verliert - man sieht nur mit dem Herzen gut.. damit eher spielen?)

das all so schwarz
lichte punkte
halten den blick
formen
weisen raum zu
im unendlichen.

weite so unfassbar.

das auge schweift
durch schwarze materie
haltlos
bis es halt findet
am funkelnden stern
wie ich an dir.


>> oder Mond beibehalten, wenn die Geliebte fern, aber durchaus noch real existent ist... ;)

LG, Rhea
 

Perry

Mitglied
Hallo Rhea,

ich finde es gut, dass die Flucht nach vorn angetreten hast und nun statt deiner "schon oft gelesen Behauptung" nun konkrete Vorschläge machst. Ich werde sie gern in Erwägung ziehen.
Danke und LG
Perry
 

Rhea_Gift

Mitglied
Nimms mir nicht übel, wenn erst nicht die Zeit genommmen - klang so nach All-Nacht-Mond-und Sterne-Lyrik... da gefällt halt sowas zum bekannten Thema oder nicht - erst dein mir unverständlicher Kommentar hat zu mehr veranlasst als bloße gefallen-nichtgefallen Äußerung... naja, mir gehts so mit meinem Vorhang-Gedicht ("Augenblick"), auch ein altes Bild, aber meine Version gefiel mir... kam nicht so an... so ist das manchmal... ;)

LG, Rhea
 
M

Marlene M.

Gast
mich erinnert es an die vielen Flüge,lieber Manfred, die ich beruflich absolvieren musste.
Punkte, nah und ferner werdend.
Halt finden am nahen Mond.. findet man halt am kalten Mond?

ich denke, man wird an solchem halt untergehen und weiter suchen müssen.
Sicherlich hast du den mond als Bild bewusst gesetzt- das wäre meine Interpretation...lächel.
Dann ist es allerdings ein sehr trauriges Gedicht.
LG von Monika
 
B

Beba

Gast
Manchmal ist es schön, wenn ältere Texte noch mal auftauchen.

Nicht eines der typschen Perry-Gedichten, die ja in dr regel zu gefallen wissen. Dises hier gefällt mir besonders. Gekonnt verdichtet diese Bilder, die den Leser mitnehmen, bis dieser Wirbel wunderbar aufgefangen wird durch
weite so unfassbar.
das auge schweift
bis es halt findet
am nahen mond
wie ich an dir.
Gefällt mir sehr, der etwas andere Perry.

LG
BeBa
 

Rhea_Gift

Mitglied
beim jetzt viel späteren nochmal Lesen - gefällts mir - irgendwie schlicht und schön... tja, so ändert sich Wahrnehmung... vielleicht grad länger nix mehr in der Art gelesen - halt alles subjektiv ;)

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
PS: oft gelesen dennoch - gibts hier schon einiges im Archiv und auch bekannte Dichter haben All-Mond-Geliebte gern verbunden - hab kein konkretes Beispiel grad parat, aber gibbet viel - da isset immer schwer, sich abzusetzen... dennoch mag ich es nun irgendwie, ich deute den Mond jetzt auch anders - er strahlt ja nicht selbst, nur wahrnehmbar, weil angestrahlt, wie die Gedanken/Erinnerungen vielleicht das Bild der geliebten anstrahlen - bzw. wie das Licht den Mond - auch nur einseitig streifen... und das gefällt mir, und setzt es - so gesehen - ab vom Üblichen... allet eben ne nFrage der Perspektive... :D

LG, Rhea
 



 
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