verbannt

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geh halt los zwischen himmel erde hölle
durch arm mut gehemmt schämen haft bar
wieder unerreicht uneindeutig hinter
der maske ist immer auch vor der maske

verlegen gelacht hast du im peinlicht mit
einer durch gedrehten schreck schraube
ohne mutter ein fall tiefe unabseh bar
geh wald marsch es bleiben noch übrige
hinter dir versteckt ein niemand oder
eine niefraud end deckt das weib lichte
birken wälder auf dem ritt nach sibirien
bereitzen letzte husaren die flucht

und im rheinland warten sie
nur auf hoch wasser
 

Charmaine

Mitglied
Durch das Auseinanderziehen und Verschmelzen von Worten entstehen Spannungsverhältnisse, wie bei Synkopen in der Musik. Dadurch entsteht eine interessante Mehrsinnigkeit. Der lakonische Schlussvers verweist auf das Reale. Sehr gerne gelesen.

LG
Charmaine
 
Hallo Charmaine,
über das unerwartete Lob habe ich mich sehr gefreut. Sonst erfahre ich hier bei "unverständlichen" Texten zumeist eher Skepsis.
Vielen Dank und herzliche Grüße
Karl
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Karl,

ich schleiche auch schon seit Tagen um dieses Gedicht und bin fast der Meinung, dass du hier etwas zuviel des Guten getan hast. Ich beschäftige mich nun schon seit weit über 30 Jahren mit Lyrik, aber ich muss offen zugeben, dass mich dieses Gedicht in seiner Geballtheit doch etwas überfordert.

Das ist sehr schade und so bleiben mir nur einzelne geniale Stellen wie z.B.

durch arm mut gehemmt
Liebe Grüße
Manfred
 
Lieber Manfred,
zugegeben, der Text ist reichlich geballt. Aber stehen wir heute nicht ständig einer geballten Ladung an Halb-Informationen und kurzzeitigen Gefühlen gegenüber, die uns permanent überfordert.
Daher am Schluss auch die Angst vor dem natürlichen Hochwasser als Gegegewicht...
Gruß
Karl
 



 
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