wandererseits

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Ralf Langer

Mitglied
Hallo karl,
ein zerklüftetes stück, mit bildern wie einer gebirgslandschft
aus dem die worte herausragen wie die zinnen, die gipfel
aus den gebirgsmassiven:

hier ahnenwege, seelelnwanderungen, traumstrecken...
das alles verpackt und seltsam freigelegt in den todesanzeigen
der tageszeitungen

und umklammert vom lyrich der ahnt, das diese bergketten
sehr nahe sind...

im tod geben die hinterbliebenen dem gegangenen nur einen satz
mit auf dem weg und der liegt wie du trefflich sagst
zwischen rosengärten und lügenmärchen

lg ralf
 
Lieber Ralf,
danke für deinen ausführlichen und zutreffenden Kommentar.
Es geht genau um einen noch ungeordneten Rückblick des Lyr-Ichs.
Gruß
Karl
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Karl,

ich für meinen Teil hoffe immer, dass dieser Rückblick ungeordnet bleibt, denn sonst wäre ich ja fertig.

Sehr gerne und mit Gänsehaut gelesen!

Liebe Grüße
MAnfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

Todesanzeigen als Streckenbeschreibungen (des Lebens) zu lesen, ist ein interessanter Blickwinkel. Ob sie allerdings dem tatsächlichen Leben gerecht werden, bleibt zu bezweifeln, denn sie werden bis auf wenige Ausnehmen von anderen und in einem Zustand von Trauer geschrieben. Letztlich leben wir nur in individuellen Erinnerungen eine zeitlang weiter.
Gern hineingespürt.
LG
Manfred
 
Lieber Perry,
in den meisten Todesanzeigen lassen sich Kurzgeschichten lesen. Hier lässt das Lyr-Ich seine Gedanken ein wenig schweifen...
Und Geschichten sind ja nie Geschichte...
Danke für deinen Kommentar
und herzliche Grüße
Karl
 

revilo

Mitglied
ich kann mich der allgemeinen Zustimmung nicht anschließen, weil das Gedicht überfrachtet ist und zuviel transportiert......da sind zu viele Strecken und Wege.
LG revilo
 
H

Heidrun D.

Gast
Das finde ich nicht, Oliver,
weil doch die Absicht des Autors hinter der Ansammlung von Substantiven deutlich erkennbar bleibt. Es ist doch gerade die Vielfältigkeit der Todesanzeigen, die beschrieben wird, mit alle ihren verborgenen Hintergründen, den Geschichten und Realsatiren. ---

Eine kleine Streichung kann ich mir allerdings gut vorstellen, nämlich:
jetzt werfen sie
ihre schatten [strike]weit[/strike] voraus
(Klang & Inhalt).

Herzliche Grüße
Heidrun
 
Hallo revilo,
deine Kritik kann ich nur schwerlich nachvollziehen, da eine Seite mit vielen Todesanzeigen viele Assoziationen zu den jeweiligen gelebten Leben zulässt.
Dennoch danke ich dir für deine Hinweise.
Hallo Heidrun,
danke auch für deine Kritik.
"weit" werde ich streichen, da es tatsächlich keinen wirklichen Sinn macht.
Auch dir meinen Dank
und euch Beiden herzliche Grüße
Karl
 
auf der zeitungsseite mit todesanzeigen
ausgelegt wegstrecken in liebesnächte
lügengeschichten und erstaunen
kamen zuvor immer zurück
von ahnenwegen und traumstrecken
seelenwanderungen und abschiedsfeiern
aus rosengärten und niemandsländern

jetzt werfen sie
ihre schatten voraus
 



 
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