wie sein Heimatland in Rauch auf ging

abraxahh

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Wie sein Heimatland in Rauch und Asche aufging


Sie hatten ihn des Landes verwiesen und wenn sie es recht bedachten wussten sie nicht einmal warum.
Er wiederum fand es nicht einmal so übel des Landes verwiesen worden zu sein obwohl er natürlich auch nicht so wirklich wusste warum.
Im Grunde war es ein Unding ihn des Landes zu verweisen ohne einen bewusstes Warum oder auch nur den Ansatz eines Bewusstseins. Aber das störte weder sie noch ihn wirklich.
Es war nicht auszumachen wen es am wenigsten störte das niemand etwas wusste. Aber es ging ja eigentlich auch nur darum das niemand unzufrieden oder gar unglücklich war.
Er hatte auch nicht sehr lange darüber nachgedacht ob er überhaupt ein Warum finden konnte. Er war sich sicher dass sie schon wüssten warum es so sein sollte, denn sonst würden sie es ja nicht tun.
Aber eines war ihm mittlerweile klar geworden, er würde es nicht akzeptieren wollen wenn sie ihre Entscheidung rückgängig machen würden, denn irgendwann müssten sie ja auch mal eine Entscheidung fällen die ein Warum enthielt.

Mittlerweile dachten sie aber tatsächlich ernsthaft darüber nach ob sie ihre Entscheidung nicht rückgängig machen sollten. Sie hatten so ein vages Gefühl als sei es vielleicht unrechtens ihn des Landes zu verweisen ohne einen triftigen Grund, ja schlechthin ohne Grund. Man sah ihre Köpfe rauchen während sie sich redlich bemühten in ihr Bewusstsein einzudringen und zu einer Entscheidung zu gelangen die nicht von politischen sondern von logischen Begründungen getragen wurde.
Anhand dieses Rauches hätte man sich bei einer rasanten Papstwahl anwesend fühlen können. Mal stieg ein weißer Rauch auf der einen doch recht logischen Gedanken begleitete, dann wieder ein schwarzer der den politische anzeigte. Allerdings war dieses Verwirrspiel der Farben ab einen Meter über ihren Köpfen schon wieder beendet, denn der Rauch vermengte sich dort zu einem grauen Einheitsrauch der Widersprüche der auch noch recht beißend war.

Derweil saß er, der des Landes Verwiesene, der an all dem Schuld war, am Staatsrand und rieb sich verwundert die Augen.
Er traute diesen, seinen eigenen Augen nicht denn sie zeigten ihm das Land in Rauch aufgehen das er mal für seine Heimat gehalten hatte, grauer, beißender Rauch.
Kopfschüttelnd nahm er seinen Koffer, drehte sich um und ging freudigen Schrittes auf die fremden Menschen eines fremden Landes zu die mit offenen Armen auf ihn warteten als seien sie Freunde.
 



 
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