zeitausbeute

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Thys

Mitglied
zeitausbeute

eilt die zeit allzu bereit
zu schaffen
zu raffen
was mir verloren ging
in all den jahren bewahren konnte
ich nichts

kann es sein
es war nur der schein
der mich trieb
rieb
ich mich auf
an dingen
ein sinnloses ringen

bereit mir den weg
ich leb
doch web ich mein tun
in ein netz
aus spinnfäden
um läden
in verlassenen räumen häng
an träumen und hoffe auf
zufallsbeute

(c) Thys 11.08.2008
 
H

Heidrun D.

Gast
in all den jahren bewahren konnte
ich
dich -
immerhin. :D

Denn ich erinnere mich gern an den klugen Streitbaren, amüsant und wortwitzig.

Was das alles mit dem Gedicht zu tun hat? Viel! Denn deine Binnenreime (echt oder unecht ;)) sorgen hier schlagkräftig für die Hervorhebung des Wesentlichen und verleihen dem tragisch-selbstironischen Text Tiefe und Würze. So kenne ich dich. :)

Herzlichwillkommenzurück
Heidrun
 

Thys

Mitglied
Hallo Heidrun,

konnte ich mich bewahren oder konservieren? ;-)
Keine Ahnung. Ich hoffe nicht. Ansonsten wär die Zeit ja spurlos an mir vorbei gegangen. Das fänd ich schlecht. Dann müsste ich mich ja als sowas wie eine konservierte Mumie betrachten, gerade tauglich um im Museum bestaunt zu werden. Schön klimatisiert und staubfrei hinter Panzerglas.

Ob der Text jetzt tragisch ist, weiss ich auch nicht so genau.
Die Frage ist allerdings interessant, ob Tragik noch als Tragik wirken kann, wenn sie zur gelebten Alltäglichkeit geworden ist.

Ansonsten Danke für das "Herzlichwillkommenzurück" und den Kommentar :)

Verstaubte Grüße

Thys
 

Thys

Mitglied
Hallo Rhea,

find ich gut, wenn da ein "Zeit rennt" und "vertröpfelt" rauszulesen ist. Ist ja in der Realität auch manchmal so, oder?

LG

Thys
 
H

Heidrun D.

Gast
Menno,

i c h konnte dich bewahren. Wenn du so weitermachst, aber nicht mehr für lange! :D
 



 
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