00:42 Uhr

4,00 Stern(e) 4 Bewertungen

klaatu

Mitglied
Es ist 00:42 Uhr
und ich denke:
"Nein. Eigentlich denke ich nichts."

Ein Moment schleicht sich vorbei
und verschwindet
in meinen Augenwinkeln.

Plötzlich zentriert

sich mein Ich.

Doch die Mitte

zerbricht​

- so schnell wie sie entstanden ist.

Ich muss mich setzen,
doch wie sich herausstellt,
sitze ich bereits.

Also stehe ich auf,
um mich endlich
setzen zu können.

Da war etwas...
Ich versuche,​
Ein Gefühl...
mich wieder​
Ein Gefühl, das es kaum wert ist,
zu zentrieren​
in Worte gefasst zu werden.

... und scheitere

Warum ich es trotzdem versuche?

Auf diese Frage gibt es zwei Antworten:
eine in kleinschrift
UND EINE IN GROSSSCHRIFT.

Es ist immer noch 00:42 Uhr,
der Mond summt Songs von Dean Martin
und nur ein gekipptes Fenster
trennt mich von der Unendlichkeit.
 

Perry

Mitglied
Hallo klaatu,

wenn Du den Text auf die Hälfte eindampfst, summe ich mit bei Blue Moon, obwohl, soviel Whiskey wie ich dazu bräuchte vertrage ich nicht mehr. :)
Spaß beiseite, doch der Text hat tatsächlich einige Längen, was aber natürlich irgendwie auch zur Stimmung passt. Gut, dass ich bis zum Schluss durchgehalten habe, denn der triffts mit seiner Nähe zur Unendlichkeit.
LG
Manfred
 

wirena

Mitglied
...Supertiming wieder - kaum zu stoppendes, herzhaftes Lachen sende ich Dir als Feedback - denke, inskünftig verzichte ich aufs Schreiben - weder kleinschrift noch GROSSSCHRIFT bringt etwas....):-

:) LG/lg wirena

PS. … wenn ich nichts zu Lachen habe, beim Verdichten ganz verzage - setzt ich 00.42 - lachen, lachen , ei, ei, ei - Kolumbus wird dann später folgen...
 

hein

Mitglied
Hallo klaatu,

wäre es nicht besser gewesen einfach ins Bett zu gehen oder ein Buch zu lesen anstatt sich um diese Zeit noch an tiefgründigen Gedanken zu versuchen?

LG
hein
 

klaatu

Mitglied
Hallo!

@ Perry

Meine Texte haben anscheinend öfter mal Überlänge und hier wüsste ich auch ehrlich gesagt gar nicht, wo ich die Schere ansetzen sollte. Vielleicht ganz oben und dann bis unten durchziehen :D

@ Wirena

Warum denn schon wieder gutes Timing? Hab ich was verpasst!? Mach es beim Schreiben doch einfach so: Versuch es erst in Kleinschrift und wenn das nichts bringt in Großschrift. Macht man in Internetkommentaren auch so!

@ hein

Auf jeden Fall wäre es besser gewesen. Alles wäre vermutlich besser gewesen... :D

LG
k
 

wirena

Mitglied
Hey klaatu
quote: Warum schon wieder gutes Timing?
Siehe meinen letzten Kommentar „Transformation“ – Deine Zeilen, das herzhafte Lachen, dass diese bei mir auslösten, waren der Impuls, der mich aus der Ratlosigkeit führte und Neues weckte… Danke :)

LG wirena
 

klaatu

Mitglied
Hey Wirena!

Jemanden zu inspirieren ist für mich so ziemlich das Schönste, was man mit seinen Texten erreichen kann. Und natürlich andere zum Lachen bringen! Von daher habe ich dir zu danken! :D

LG
k
 
G

Gelöschtes Mitglied 18005

Gast
Ich mag deine Art. Es steckt immer etwas außergewöhnliches in deinen Werken!

Grüße,
Etma
 

Buchstaben

Mitglied
Es ist 3:03 und mein spontaner Eindruck war:
"was will er damit sagen?" Bis dann am Schluss die letzten drei Zeilen kamen.
Also, abgesehen davon, dass ich dir nicht glaube, dass du den Schluss nicht von Anfang an als Ziel hattest und das Ganze dann auch noch in weniger als einer Minute geschrieben hast, denke ich auch, dass das Gedicht einige Längen hat.
Ich persönlich fände die erste und die letzten drei Zeilen völlig ausreichend.

Norbert
 

wirena

Mitglied
@Buchstaben
...ich glaube es nicht nur, sondern weiss dies aus eigener Erfahrung - so denke/glaube ich auch, dass der Schluss nicht das Ziel war, sondern das Schreiben führte zum erlösenden Schluss...
Lg wirena
 

Buchstaben

Mitglied
Hallo Wirena,

das ist wohl ein Missverständnis. Ich wollte nicht sagen, dass Klaatu die letzten Zeilen kannte und dann halt etwas darüber setzte. Vielleicht hab ich auch nicht verstanden, dass durch den Mittelteil der Prozess des Überlegens ausgedrückt werden soll (@Klaatu ?).
Es ist nur so, dass ich persönlich für mich meine 'fertigen' Gedichte bevorzuge. Sonst würden sie zu oft beginnen mit "Es ist 2016" und enden mit "es ist 2019".

Norbert
 

klaatu

Mitglied
Moinsen!

@ Etma

Das ist ein schönes Lob! Danke!

@ Buchstaben

In Echtzeit ist der Text nicht entstanden. Es war viel mehr der Versuch, ein Gefühl in Worte zu fassen, das sich eigentlich nicht in Worte fassen lässt. Ein Gefühl, das mich (und andere sicher auch) manchmal um 0:42 Uhr beim Blick aus dem Fenster beschleicht.

LG
k
 

Buchstaben

Mitglied
Hallo Klaatu,
ich finde für mich ein Gefühl schön getroffen.

Nur den Mittelteil, wo du um das Gefühl herumredest, wäre für mich nicht notwendig. Die Friedenstaube von Picasso muss nicht ausgemalt werden,
Bei meinem kurzen Ungereimten [!Werbung] muss ich auch oft akzeptieren, dass es nicht mehr Wörter braucht.
Vielleicht liegt es daran, dass das Gefühl, das bei mir ausgelöst wird, ein anderes ist als das, was du beschreiben wolltest.

Norbert
 

klaatu

Mitglied
Hi Norbert!

Manchmal ist weniger mehr, das stimmt. Deshalb spricht man ja auch von einem "Gedicht". Das fällt mir insgesamt meistens nicht sehr leicht und hier müsste man nahezu alles streichen, handelt der ganze Text doch von nichts.

LG
k
 

Buchstaben

Mitglied
Hallo, um die Diskussion mal aus den Leseeindrücken herauszuholen:

Wie erwwähnt, finde ich die erste mit den 3 (evtl sogar 2) letzten Zeilen ausreichend.

Wenn andererseits das Grübeln hervorgehoben werden soll, kann die erste Zeile wegfallen. Die Uhrzeit las man ja gerade erst im Titel (und es gibt keine Klugscheißer, die sagen: das war aber schnell gedichtet.-)
Die Grübelei sollte gekürzt werden, aber nach einigem Grübeln finde ich es schwer nicht im Klischee zu landen.
Und am Schluß wird man wunderbar von der Unendlichkeit gehalten.
--------------
Ich denke

nichts

Ich fühle

ohne Gedanken
ohne Wörter

Ich stehe auf, um mich zu setzen

nicht gedachte Gefühle, nicht gefühlte Gedanken?
kaum gefühlte Gefühle, kaum gedachte Gedanken?

Es ist 00:42 Uhr,
der Mond summt Songs von Dean Martin
und nur ein gekipptes Fenster
trennt mich von der Unendlichkeit.
--------------

Wäre wohl nicht meine Endfassung, aber es ist schwieriger als ich dachte.

Oder als weitere Möglichkeit: Wir werfen zwei Gedanken von dir und mir (00:42 und Morgengrauen) zusammen und haben einen Raum- und Zeitaspekt

--------------
Es ist 04:42
nur ein gekipptes Fenster trennt mich von der Unendlichkeit
doch schon verblasst mein Spiegelbild
--------------

Na gut, von dir wurde etwas mehr gestrichen, aber es macht mir auch nichts aus, wenn ich bei dir klau.-)
Wer bin ich schon, mit 5 LL-Werken und unterdurchschnittlichen Bewertungen.

Norbert
 

klaatu

Mitglied
Hallo Norbert!

Man darf hier nicht zu viel kürzen, denn der Witz am Text ist ja, das trotz scheinbar endloser Zeit nicht mal eine Minute vergangen ist. Es war ja grade das Gefühl nächtlicher Unendlichkeit, das ich hier einfangen wollte.

Ach, die Anzahl der veröffentlichten Texte sagt doch gar nichts aus. Und die Bewertungen hier eigentlich auch nicht :D

LG
k
 

Buchstaben

Mitglied
Bei mir ist es umgekehrt. Ich denke auf einem Gedanken rum -wenn überhaupt- und schon ist die Nacht vorbei. Vielleicht eine Altersfrage.
Dann werd ich jetzt mal die Seniorenvariante veröffentlichen und schauen, was passiert.-)

Und vielleicht finde ich dann irgendwann auch ein Thema und eine Form, die ankommt.-)
 

klaatu

Mitglied
Auf Gedanken herum kauen kenne ich auch. Leider viel zu gut. Da ist mir die Gedankenlosigkeit manchmal lieber.

Wo soll Thema und Form denn ankommen? :D
 



 
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