10 Gründe, nicht mehr zu arbeiten.
Das frisst keine Geiss weg: die meiste Zeit, in der wir nicht schlafen, verbringen wir bei der Arbeit. Beamte sogar noch einen Teil der Schlafenszeit. Warum? Arbeiten wir so gerne? Ich kenne Wenige, die sich nichts Schöneres vorstellen können als zu arbeiten. Also tun wir es aus purer Gewohnheit? Lassen Sie mich einmal auflisten, was mir zum Thema Arbeit so spontan einfällt:
1. Arbeit macht hässlich.
Der runde Rücken vom dauernden buckeln, die langen Arme vom Aktenschleppen, die vom vielen Hecheln permanent heraushängende Zunge: das sind nur die primären Merkmale. Das ständig wiederholte be- und entfalten unserer Gesichtshaut von angestrengtem Nachdenken (was gibt’s heute wohl in der Kantine? Hat die nun was mit dem Chefbuchhalter oder nicht?) hin zum freundlichen Grinsen (Tag, Chef!) hinterlässt irreparable Schäden.
2. Arbeit macht fett.
Entweder man hat einen Sitzjob, ergo zu wenig Bewegung, oder man hat einen körperlich anstrengenden Beruf, sprich: ständig Hunger. In jedem Fall jedoch isst man entweder aus Langeweile oder stressbedingt. Und fettet sich allmählich zu.
3. Arbeit macht dumm.
Wer hat schon eine Beschäftigung, bei der er/sie noch selber denken darf? Stellenbeschriebe, Arbeitsblätter, Check-Listen, Gebrauchsanweisungen, Vorgehens- Schemata, Firmen- Leitbilder, Qualitäts- Management und die Windows-?-Taste helfen uns tagtäglich, das Austrocknen der grauen Zellen zu beschleunigen.
4. Arbeit macht arm.
Ja, doch. Wir erhalten zwar Lohn, aber was bezahlen wir dafür? Viel zu viel für Kleidung, weil die Kuh von der Lohnbuchhaltung jeden Tag ein neues Fähnchen spazieren führt. Die hohen Raten für den 5er BMW, weil doch der Meier vom Versand nur einen 3er auf dem Firmenparkplatz abstellt. Ausserdem für den Frisör, Schuhe, Accessoires, Laptop, Palm, Das Fitness- Studio, Wirtschafts- Zeitschrift- Abo (gähn), die Mitgliedschaft im selben Tennisclub wie der grosse Boss, Kosmetik, Freund/Freundin, mein Haus – mein Auto – mein Boot, kurz, alles, was es zum Angeben (sorry: zur Rangerhaltung) braucht.
5. Arbeit macht einsam.
Allein auf einer Insel ist es nicht annähernd so einsam wie in einem Grossraumbüro oder einer Fertigungshalle. Jeder geht am Abend mit seinen eigenen Problemen wieder nach Hause, denselben, die er am Morgen hergetragen und den ganzen Tag in liebevoller Abschottung gepflegt hat. Rang-, Abstammungs-, Ausbildungs-, Sprach- und Geschlechterbarrieren verhindern, dass man sich näher kommt. Sollte es trotz allem einmal zu einem Quicky zwischen der Assistentin der Personalabteilung Ingrid und dem Staplerfahrer Ahmed auf der stillgelegten Cheftoilette kommen, so hat dies – dank integraler Videoüberwachung – den sofortigen Hinausschmiss der beiden zur Folge.
6. Arbeit macht abhängig.
Wir haben keine Wahl: Ein einziger Streber zwingt uns alle, gleich viel Überstunden wie er zu machen, wollen wir ihn nicht eines Tages als Chef vor die Nase gesetzt bekommen. Wir werden zum Workaholic. Wir arbeiten bis zum Umfallen und realisieren mit der Zeit nicht mehr, dass wir nicht anders können. Oder aber wir schaffen es nicht soweit, und jagen uns mit Aufputschmitteln, literweise Kaffe und Schachteln von Zigaretten mit Vollgas in den Herzinfarkt. Sogar der Azubi, der sich heute noch gemütlich seinen Ofen baut, wirft sich morgen schon Speed ein, um nicht andauern hinterher zu hinken.
7. Arbeit macht krank.
Ausser beim ungeschützten Verspeisen von Pilzgerichten und dem unvorsichtigen Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern (oder umgekehrt) gibt es in unserem klinischen Zeitalter kaum mehr eine Gelegenheit, sich ausserhalb der Arbeit eine ernsthafte Krankheit einzufangen. Alles andere, von der einfachen Grippe über den Kreislaufkollaps bis hin zum Hirnschlag holen wir uns wo? Na klar doch – bei der Arbeit.
8. Arbeit macht kriminell.
Nur noch mit den fiesesten Tricks ist den neidischen Kollegen beizukommen, die ihrerseits keine Gemeinheit auslassen, um einem am vorwärts kommen zu hindern. Von der einfachen Denunzierung bis zum in-den-Kaffee-pissen, vom Meineid bis zum kaltblütigen Rufmord reicht die Liste der täglich begangenen Straftaten. Ohne zu reden von betrieblich verordnetem Nepp, Betrug, Bauernfängerei und Übervorteilung gegenüber dem Kunden. Da ist ein einfacher Griff in die Porto- oder Spesenkasse direkt schon eine gute Pfadfinder- Tat.
9. Arbeit macht impotent / frigide.
Grabschende Chefs, aufgemotzte Büro- Tussis, plumpe Anmache in der Kaffeepause und Arschreiben im überfüllten Lift haben die Libido bis zum Feierabend ohnehin schon auf einen zähen Fond eingekocht. Wenn eine/n dann zuhause nicht gerade Pamela Anderson / Antonio Banderas nackt bis auf ein weisses Schürzchen und vielleicht noch ein Häubchen (bei Antonio evtl. besser ein Stirnband) erwartet, hilft weder Viagra noch die Schweineseiten im Internet.
10. Arbeit macht alt.
Zugegeben, wir werden heute älter als früher. Aber dafür sieht unsere arbeitstätige Bevölkerung mir Dreissig aus wie Sechzig. Und wenn eine Sechzigjährige aussieht wie Dreissig und trotzdem noch mehr Blut als Silikon im Körper hat, dann hat sie noch nie gearbeitet. Wenn Sie bis hierher gelesen haben, wird ihnen klar geworden sein, dass die Summe aller neun Punkte nicht spurlos an uns vorüber gehen kann. Es soll ein paar Wenige geben, die sich nach der Pensionierung noch einmal aufraffen und sich durch ein bisschen Leben verjüngen, aber die kriegen wir mit der Erhöhung des Rentenalters auch noch auf die Reihe.
Resumé:
Wollen wir wirklich hässlich, fett, dumm, arm, einsam, abhängig, krank, kriminell, impotent / frigide und alt sein? Nein? Lernen wir doch wieder vermehrt, auf unseren Körper zu hören, wenn er uns jeden Morgen verzweifelt zuschreit: “Nein, ich mag nicht! Lass mich noch eine Stunde liegen!“ Er hat Recht. Arbeit ist schädlich. Arbeit ist gefährlich. Stopp. Aus. Aufhören.
Aber vermutlich haben Sie vor lauter Arbeit ja gar keine Zeit, dies hier zu lesen.
Das frisst keine Geiss weg: die meiste Zeit, in der wir nicht schlafen, verbringen wir bei der Arbeit. Beamte sogar noch einen Teil der Schlafenszeit. Warum? Arbeiten wir so gerne? Ich kenne Wenige, die sich nichts Schöneres vorstellen können als zu arbeiten. Also tun wir es aus purer Gewohnheit? Lassen Sie mich einmal auflisten, was mir zum Thema Arbeit so spontan einfällt:
1. Arbeit macht hässlich.
Der runde Rücken vom dauernden buckeln, die langen Arme vom Aktenschleppen, die vom vielen Hecheln permanent heraushängende Zunge: das sind nur die primären Merkmale. Das ständig wiederholte be- und entfalten unserer Gesichtshaut von angestrengtem Nachdenken (was gibt’s heute wohl in der Kantine? Hat die nun was mit dem Chefbuchhalter oder nicht?) hin zum freundlichen Grinsen (Tag, Chef!) hinterlässt irreparable Schäden.
2. Arbeit macht fett.
Entweder man hat einen Sitzjob, ergo zu wenig Bewegung, oder man hat einen körperlich anstrengenden Beruf, sprich: ständig Hunger. In jedem Fall jedoch isst man entweder aus Langeweile oder stressbedingt. Und fettet sich allmählich zu.
3. Arbeit macht dumm.
Wer hat schon eine Beschäftigung, bei der er/sie noch selber denken darf? Stellenbeschriebe, Arbeitsblätter, Check-Listen, Gebrauchsanweisungen, Vorgehens- Schemata, Firmen- Leitbilder, Qualitäts- Management und die Windows-?-Taste helfen uns tagtäglich, das Austrocknen der grauen Zellen zu beschleunigen.
4. Arbeit macht arm.
Ja, doch. Wir erhalten zwar Lohn, aber was bezahlen wir dafür? Viel zu viel für Kleidung, weil die Kuh von der Lohnbuchhaltung jeden Tag ein neues Fähnchen spazieren führt. Die hohen Raten für den 5er BMW, weil doch der Meier vom Versand nur einen 3er auf dem Firmenparkplatz abstellt. Ausserdem für den Frisör, Schuhe, Accessoires, Laptop, Palm, Das Fitness- Studio, Wirtschafts- Zeitschrift- Abo (gähn), die Mitgliedschaft im selben Tennisclub wie der grosse Boss, Kosmetik, Freund/Freundin, mein Haus – mein Auto – mein Boot, kurz, alles, was es zum Angeben (sorry: zur Rangerhaltung) braucht.
5. Arbeit macht einsam.
Allein auf einer Insel ist es nicht annähernd so einsam wie in einem Grossraumbüro oder einer Fertigungshalle. Jeder geht am Abend mit seinen eigenen Problemen wieder nach Hause, denselben, die er am Morgen hergetragen und den ganzen Tag in liebevoller Abschottung gepflegt hat. Rang-, Abstammungs-, Ausbildungs-, Sprach- und Geschlechterbarrieren verhindern, dass man sich näher kommt. Sollte es trotz allem einmal zu einem Quicky zwischen der Assistentin der Personalabteilung Ingrid und dem Staplerfahrer Ahmed auf der stillgelegten Cheftoilette kommen, so hat dies – dank integraler Videoüberwachung – den sofortigen Hinausschmiss der beiden zur Folge.
6. Arbeit macht abhängig.
Wir haben keine Wahl: Ein einziger Streber zwingt uns alle, gleich viel Überstunden wie er zu machen, wollen wir ihn nicht eines Tages als Chef vor die Nase gesetzt bekommen. Wir werden zum Workaholic. Wir arbeiten bis zum Umfallen und realisieren mit der Zeit nicht mehr, dass wir nicht anders können. Oder aber wir schaffen es nicht soweit, und jagen uns mit Aufputschmitteln, literweise Kaffe und Schachteln von Zigaretten mit Vollgas in den Herzinfarkt. Sogar der Azubi, der sich heute noch gemütlich seinen Ofen baut, wirft sich morgen schon Speed ein, um nicht andauern hinterher zu hinken.
7. Arbeit macht krank.
Ausser beim ungeschützten Verspeisen von Pilzgerichten und dem unvorsichtigen Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern (oder umgekehrt) gibt es in unserem klinischen Zeitalter kaum mehr eine Gelegenheit, sich ausserhalb der Arbeit eine ernsthafte Krankheit einzufangen. Alles andere, von der einfachen Grippe über den Kreislaufkollaps bis hin zum Hirnschlag holen wir uns wo? Na klar doch – bei der Arbeit.
8. Arbeit macht kriminell.
Nur noch mit den fiesesten Tricks ist den neidischen Kollegen beizukommen, die ihrerseits keine Gemeinheit auslassen, um einem am vorwärts kommen zu hindern. Von der einfachen Denunzierung bis zum in-den-Kaffee-pissen, vom Meineid bis zum kaltblütigen Rufmord reicht die Liste der täglich begangenen Straftaten. Ohne zu reden von betrieblich verordnetem Nepp, Betrug, Bauernfängerei und Übervorteilung gegenüber dem Kunden. Da ist ein einfacher Griff in die Porto- oder Spesenkasse direkt schon eine gute Pfadfinder- Tat.
9. Arbeit macht impotent / frigide.
Grabschende Chefs, aufgemotzte Büro- Tussis, plumpe Anmache in der Kaffeepause und Arschreiben im überfüllten Lift haben die Libido bis zum Feierabend ohnehin schon auf einen zähen Fond eingekocht. Wenn eine/n dann zuhause nicht gerade Pamela Anderson / Antonio Banderas nackt bis auf ein weisses Schürzchen und vielleicht noch ein Häubchen (bei Antonio evtl. besser ein Stirnband) erwartet, hilft weder Viagra noch die Schweineseiten im Internet.
10. Arbeit macht alt.
Zugegeben, wir werden heute älter als früher. Aber dafür sieht unsere arbeitstätige Bevölkerung mir Dreissig aus wie Sechzig. Und wenn eine Sechzigjährige aussieht wie Dreissig und trotzdem noch mehr Blut als Silikon im Körper hat, dann hat sie noch nie gearbeitet. Wenn Sie bis hierher gelesen haben, wird ihnen klar geworden sein, dass die Summe aller neun Punkte nicht spurlos an uns vorüber gehen kann. Es soll ein paar Wenige geben, die sich nach der Pensionierung noch einmal aufraffen und sich durch ein bisschen Leben verjüngen, aber die kriegen wir mit der Erhöhung des Rentenalters auch noch auf die Reihe.
Resumé:
Wollen wir wirklich hässlich, fett, dumm, arm, einsam, abhängig, krank, kriminell, impotent / frigide und alt sein? Nein? Lernen wir doch wieder vermehrt, auf unseren Körper zu hören, wenn er uns jeden Morgen verzweifelt zuschreit: “Nein, ich mag nicht! Lass mich noch eine Stunde liegen!“ Er hat Recht. Arbeit ist schädlich. Arbeit ist gefährlich. Stopp. Aus. Aufhören.
Aber vermutlich haben Sie vor lauter Arbeit ja gar keine Zeit, dies hier zu lesen.