1969.... Ich fahre an die Còte Azur

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1969..... ich fahre an die Còte Azur.....................

1968 war ich durch Zufall an ein altes Ami Cabrio gekommen, einen 55er Buick Roadmaster Convertible....und `69 im Juli war es soweit... Urlaub und mein Traumziel St.Tropez ! Ich konnte kein Wort französisch, war noch nie im Ausland gewesen.... und war zarte 20 Jahre jung.

Und ich schaukelte los, hatte natürlich auch kein Hotel gebucht.... und kannte die Còte nur aus deutschen "Heimatfilmen"
Die Autobahn bis Basel.... die Grenze... ( Ich hatte die Genehmigung meiner Eltern zu verreisen in der Tasche... bis man 21 wurde war das damals notwendig) quer rüber bis zur französischen Grenze.... und Richtung Süden.... Còte Azur.... ich komme !

Über Belfort und Besancon auf die N7..... die Straße der Sonne und der Autokolonnen...der erste in südlicher Sonne gereifte Pfirsich, am Straßenrand erstanden.... (Ich hatte in Hamburg noch daran gedacht Franc zu tauschen...) platzte mir fast im Mund.... und mein Hemd war nass und klebte vom süssen Saft der Frucht.
Glückselig rollte ich an diesem Tag bis Valence.... in die Altstadt und radebrechte mir ein Zimmer und ein Abendessen.....wie ich es noch nie genossen hatte.... ich ahnte.... Frankreich würde meinen Traum vom guten Leben erfüllen.

Am nächsten Tag, weiter auf der N7... Montelimar, Orange,Avignon, Aix, weiter,weiter..... die Landschaft, die kleinen Dörfer, die warme Luft mit ihrem Geruch des Südens....und.... Le Muy und der Betonpfeil mit der Aufschrift "St.Tropez"......durch St. Maxime gefegt....
um die Bucht herum und dann ..... St.Tropez !

Es dauerte einige Zeit, bis ich mit meinem "Schiff" in den Ort und zum Hafen gefunden hatte...und es war noch schöner und malerischer als ich es mir vorgestellt hatte... die verschiedenen Ockertöne der Häuser, die Segel und Motorjachten, vertäut am Kai, die Staffeleien mit davor ausgestellten Bildern, die Künstler `innen...und darüber der tiefblaue Himmel,schlendernde Menschen, knatternde Mopeds darauf Mädels mit weiten wehenden Hemden über den Bikinis.... und : Helm auf dem Kopf. Ich parkte auf der Mole... das war damals noch möglich... und schlenderte am Kai zurück,vorbei am "Tour du Portalet"und hatte einen Blick auf den alten Hafen...und weiter ..... Fischerboote, dann kamen die Jachten, gegenüber kleine Werften.... und die Restaurants und mit großen Markisen überdachte Lokale......ich schaffte es bis zum "Senequiere" mit den roten Dreieckstischen und der Metallscheibe in der Mitte sowie mit Stoff bespannten roten Klappsesseln.... ich bestellte mutig und mit dem Finger auf den Nachbartisch zeigend.... dasselbe....(Und verfluchte mich so unvorbereitet ins Ausland gefahren zu sein) Und es war mein erstes Glas (Ein Wasserglas) mit provencalischem Rosè.... dieser Wein hat mich nie wieder losgelassen.... genau sowenig der Blick vom Senequiere auf den Hafen.

Nachdem ich mir am nächsten Morgen ein Wörterbüchlein, "Deutsch-französisch, französisch-deutsch" besorgt hatte....machte ich einen Rundgang durch St. Tropez, der alte Hafen, die Kirche,das "Hotel de Ville" und zur Zitadelle hinauf.... der Blick von dort über den Golf.....ich sog alles in mich auf.... dann zum Markt und durch die kleine Fischhalle.... überall Geschäftigkeit.... die Menschen gestikulierten bei ihren Unterhaltungen....alles wirkte leicht und fröhlich... und dann dieser Duft, Kräuter, Obst..frischer Fisch,der nach Meerwasser roch.

Aber ich musst telefonieren, nach Hamburg, ich hatte es versprochen... und ich musste weiter, mir endlich ein Hotel suchen, die letzte Nacht hatte ich auf einem Campingplatz im Wagen geschlafen....

Das Postamt war nicht weit entfernt.... ich hatte mein Wörterbuch zur Hand... es würde schon klappen..
"Allemagne,Telephon ?".... Draußen gab es einen Hof an zusammengerückten langen Tischen saßen Frauen vor Telefon Verteiler Kästen...und auf Stühlen warteten Leute auf ihre Telefonvermittlung....ich bekam eine Nummer, mein Zettel mit der Hamburger Nummer wurde entgegengenommen.... und ich wartete...
Nach ca einer halben Stunde winkte eine der Frauen mit meiner Nummer und ich hatte Verbindung mit Hamburg.... Telefonieren in Frankreich ? ein Abenteuer !
Danach machte ich mich auf die Còte weiter zu bereisen.... langsam und gemütlich die Küste zu erkunden und einen weiteren Tag voller Bilder,Erlebnissen und auch kulinarischer Genüsse zu erleben.

Im Grunde hatte ich,dadurch das ich so schnell wie möglich St.Tropez erreichen wollte....sehr viel auf dem Wege dahin versäumt.... den Fehler galt es jetzt zu vermeiden.
Ich rollte aus St. Tropez heraus immer wieder konnte man von der Straße auf den Golf und die gegenüber liegenden Berge des "Massif des Maures"schauen......mit so einem alten Ami Cabrio ist das fast wie vom Sofa aus fernsehen....
Grimaud grüsste mit seiner Burgruine von fern, rechts rumorten Maschinen an einem weiteren Bauabschnitt des "Port Grimaud" Projektes,es staubte auf die kleinen Weinfelder mit Rosè Trauben, Die Straße führte in weitem Bogen um den Golf Richtung St. Maxime...... die Durchgangsstraße gab den Blick auf den Stadtstrand mit der Floß -Insel frei, dann links ein Platz mit Boule Spielern.....und es ging weiter ,St.Aygulf..... vorher rechts,zwischen Straße und Ufer eine Parkbucht mit zwei Tanksäulen .... es wurde wieder einmal Zeit.....(21Liter auf 100 km.... und der Spritpreis lag umgerechnet bei 0,90 DM.... damals in Deutschland bei 0.58 DM.... ) Der Tankwart kam aus dem Lokal gegenüber... flink freundlich.... die Frontscheibe wurde ebenfalls gesäubert.... die Franc Scheine ( Nur echt mit den zahllosen Einstichlöchern die die Banker mit den Nadeln fabrizierten)wechselten den Besitzer.... ich hatte währenddessen auf dies unfassbare Blau des Mittelmeeres gestarrt....
LesIssambres kam in Sicht, mir fielen immer häufiger die mit Reklame bemalten Giebelwände, vor allem die der älteren Häuser auf.... "Bridel" Camembert, "Vin Fou" perlender Weißwein, "Azur" Benzin "Nice-Matin" die Hauptzeitung des Departements Var.....usw... weiter Richtung Frejus / St. Raphael.... hier wurde die Küste flacher, die Berge traten zurück....aber dafür sehr schöne Strände, Campingplätze..... das war nicht so meine Welt.... (Mir fiel wieder die dringende Hotelsuche ein... noch einmal wollte ich nicht im Wagen übernachten)

Aber dann, auf dem Wege nach Cannes, brachte mich die Landschaft erneut zum Staunen.... das "Esterel"... von Le Dramont überblickte man die Bucht bis La Baumette... das mattrote Gestein zum Teil mit dunkelgrünem Gebüsch gefleckt, ein schöner Kontrast .Der Himmel spiegelte sein Blau und einige weiße Wolken...in der Bucht, ein Anblick, den ich nicht vergessen würde. Segelboote und einige Motorjachten zerschnitten das Blau des Wassers...... über allem das fortwähren Zirpen der Zikaden....und der laue warme Wind... Aber langsam meldete sich mein Magen.... "Plat de Jour" hatte ich mir schon mit meinem Wörterbüchlein übersetzt....nun sollte ich aber auch zur Tat schreiten und mir ein Restaurant suchen....

Kurz darauf, fast schon im Ort Le Trayas fand ich ein Restaurant.... unter der rot-weißen Markise hübsch gedeckte Tische.... fast alle besetzt,neben der Eingangstür fand sich noch ein Tisch.... ich bestellte ein Glas Rosè und die Karte..... einen "Salade Niçoise" dazu.... schaute auf mein staubbedecktes altes Cabrio auf der anderen Straßenseite.... und dachte über die selbstmörderische Fahrweise der Franzosen...besonders beim Überholen nach... und freute mich unbeschadet hier am Tisch sitzen zu können... gut zu essen und zu trinken.... und auf ´s Meer zu blicken.
Gesättigt....zufrieden begab ich mich.... jetzt aber ganz konzentriert auf die Hotelsuche Richtung Cannes.... auf die Suche nach einem Schild mit der Aufschrift "Chambres libres" !
Wenige Kilometer weiter, kurz vor Cannes , vor einem Restaurant Cafè.... das ersehnte Schild.... mein Wörterbüchlein und ich in froher Erwartung hinein.... und um ein Zimmer gefragt...Erfolgreich ! Ein einfaches Zimmer mit Blick auf die Straße.....und,daran hatte ich jetzt nicht gedacht... auf die direkt neben der Straße verlaufende Bahnlinie.....egal...ich hatte ein Bett für die Nacht!
Den Abend verbrachte ich gemütlich vor dem Cafè , ich bestellte mutig ein "Croque Monsieur" und war für den Abend völlig zufrieden damit.Da am Hause das Zeichen für "Tabak" angebracht war.... versuchte ich französische Zigaretten... "Gitane Mais" filterlos....ich hatte beim Boule zugesehen und die alten Männer hatten diese meist erloschenen gelben Zigarettenstummel im Mundwinkel....bei der ersten Zigarette raffte mich ein Hustenanfall fast dahin.... und ab da trank ich lieber mein Glas Rosè und sah der Sonne zu, wie sie hinter den Bergen versank...dabei überlegte ich, wem ich die Schachtel "Gitane" verehren könnte....( ich "vergaß" sie am nächsten Morgen auf dem Nachttisch)
Die Nacht war nicht schön gewesen.... LKW und die Bahn ratterten die halbe Nacht vor dem Hotel vorbei...aber die Sonne strahlte... mein alter Wagen wartete vor dem Hotel, schnell das Verdeck zurückgeklappt... und : Cannes, Nizza und Monaco ! Ich komme ! Es war noch etwas frisch, die Luft noch kühl..... und die Einfahrt nach Cannes enttäuschend... die Bahnlinie führte dicht neben der Straße her, durch einen hohen Metallzaun abgeteilt....aber dann die Kirche "Notre Dame dÈsperance.... der große Turm daneben auf dem Berg....die Segeljachten im Hafen.... und es öffnete sich die geschwungene Bucht.... mit der Prachtstraße "Croisette" Die Palmen,die weißen Prachtbauten....der Strand.... die Menschen.... quirlig überquerten einige Badegäste die Straße auf dem Weg zum Strand, ältere Paare auf Bänken schauten über Sonnenschirme am Wasser über das Meer.... über allem die blaue Himmels Kuppel....Kolonnen von Autos rollten die Croisette entlang ,die mächtigen Palmen vor den blendend weißen Fassaden der Hotels....die ganze Atmosphäre....es lief wie ein Film vor mir ab.... ich parkte ,blieb im Auto sitzen und schaute.... und hätte Stunden hier Zuschauer dieser zauberhaften Szenerie sein können.

Und mich trieb es weiter, es gab`noch soviel zu erleben und zu entdecken.... vorbei an den Prachtfassaden des "Carlton" , des "Majestic"..... Im Kopf liefen die Fernsehbilder des "Festival de Cannes" ab.... und schon erreichte ich Juan-Les-Pines, die Straße führte am Strand entlang Richtung Antibes..... dort sollte ich die Markthalle besuchen,hatte mir die Wirtin meiner letzten Herberge an Hand meines Worterbüchleins erklärt...und auch in der Halle zu Mittag essen....und die Halle liegt in der Altstadt....und ich fahre keinen Kleinwagen....
Kurz, es war abenteuerlich. Die Halle im Gusseisen-Drahtglas Stil Anfang es letzten Jahrhunderts erbaut.... wunderschön!
die Gassen rundum voller Lieferwagen der Marktbeschicker..... seufz, ich parkte am Hafen....mehr als gewagt ! Und hoffte mein Auto nach dem Besuch der Halle wieder vorzufinden.
Der Besuch des überdachten Marktes war ein Angriff auf die Sinne.... Kräuterduft, Obst, Gemüse, Antipasti....Fleisch, und..... Krustentiere ,Fisch....alles auf Eis und es roch nach Meer.... aus den direkt an die Halle anschließenden Bistros und Bars roch es köstlich nach frisch gekochtem ... nachdem ich durch alle Gänge mit Marktständen geschlendert war, suchte ich mir ein Bistro aus, wo an der Bar einige Marktleute standen... Fleischer mit Blutbefleckten Schürzen, die Blumenfrau mit grüner Schürze.... alle hatte Gläser mit Rosè vor sich und ihre Gespräche erfüllten den Raum. ich suchte mir einen winzigen Tisch am Fenster zur Halle und studierte die Karte.... Die Bedienung,recht vierschrötig vom Äußeren her,fragte jovial nach meinem Wunsch....half mir bei der Auswahl und rief einen der Männer an der Bar zu uns... er konnte etwas deutsch und erklärte mir den Inhalt eines Tellers "Fruit de Mer".... ich war mal wieder begeistert über die Freundlichkeit... kurze Zeit später stand der Rosè (Flasche und Glas) vor mir.....und ich rätselte wozu die Werkzeuge dienen sollten, die mir mit dem Gericht serviert wurde.
Aber auch hier wurde mir mit vielen Gesten und Gelächter geholfen....
Inzwischen wurde der Markt geschlossen und die Händler packten zusammen.... eine kleine Brigade , bewaffnet mit Besen und Schaufeln.... sowie einem dicken Wasserschlauch fegten alles zusammen und schwemmten die Reste weg.... die Bar füllte sich mit Menschen.... es wurde sehr voll..... ich zahlte , trat hinaus in die frische Luft.....fand mein Auto am selben Platz wieder... und freute mich auf Nizza.....

Es war dieses Gefühl.... das ich bis dato nicht gekannt hatte... die trockene Wärme,der strahlend blaue Himmel, ja auch der Duft der Pflanzen ,Blumen.... und dazu diese gewisse Leichtigkeit des Lebens die man hier verspürte.
Doch nun war ich neugierig auf die Fahrt und auf Nizza. Es ging wieder die Küste entlang bis Villeneuf-Loubet....dann begannen die Häuser dichter heran zu rücken und der Flughafen Nizza kam in Sicht.... Ein Flughafen ins Meer hinaus gebaut, und man bekam es auch deutlich zu spüren, Flugzeuge fast zum Greifen nah über mir.
Und ich war da.... die "Promenade des Anglais" irgendwie noch beeindruckender als die Croisette in Cannes. Breiter und zum Wasser hin offener....und dann das Hotel "Negresco" gewaltig.... ich hielt an, parkte halb auf dem Gehsteig ( machten die französischen Autos auch)und lief eine Treppe zum Strand herunter.... Strand ? Ich war tief enttäuscht.... Steine und die waren heiß wie die Hölle.... schnell wieder in die Schuhe.... aber die Kenner der Angelegenheit waren entsprechend ausgerüstet... dicke Polster , oder Liegen unter den Sonnenschirmen... Plastik Sandalen an den Füssen.... der Strand war trotz der heißen Steine sehr belebt....und ich entschied mich dafür,auf einer der zahllosen Bänke auf der Promenade Platz zu nehmen.... Arme weit auseinander auf die Banklehne gelegt, den Kopf in den Nacken... und in die Sonne blinzeln.... so sieht Glück aus.

Allerdings blieb mir die Sorge um mein zukünftiges Nachtquartier... vorher stand aber noch die Erkundung der Altstadt von Nizza bevor. Und so machte ich mich auf den Weg... schaute noch besorgt auf meinen alten Schlitten,aber er stand zwischen anderen Autos ,die auch schräg auf dem Trottoir parkten..... Hier lernte ich das Schlendern,war nicht eilig unterwegs.... mit einem "Glace" im Hörnchen auf der Hand ging es weiter..."Vieille ville" mein Wörterbüchlein übersetzte die Schrift auf dem Schild.... und so tauchte ich ein in den Charme der Altstadt von Nizza. Der Markt war schon vorbei,aber viele Menschen flanierten über den Platz und an den Tischen der Straßencafès ließen es sich die Menschen gut gehen. Mich lockten die Gassen und Läden zwischen den hohen Häusern der Altstadt.... das Angebot war üppig, häufig bestanden die Läden nur aus einen großen Raum ohne Schaufenster und Eingangstür, auf Regalen waren die Angebote auf dem Raum vor dem Laden ausgestellt, mich lockte ein Schuhladen, Espadrilles , die leichten Stoffschuhe der Provence mit der Sohle aus gedrehten Fasern . Mein Wörterbüchlein half mir weiter... auf meine Frage nach den Espadrilles auf französisch..... prasselte eine Kaskade französischer Worte auf mich hernieder.... ich war hilflos und antwortete mit einigen deutschen Worten....und oh Wunder.... der alte Verkäufer antwortete auf deutsch, gebrochen zwar, mit einem starken Akzent....aber ich konnte ihn verstehen.Er war als Besatzungssoldat in Baden-Baden stationiert gewesen..... wir wurden uns schnell handelseinig.... und ich zog mit zwei Paar Espadrilles glücklich davon. Auf dem Platz mit dem Brunnen vor der "Kathedrale von Nizza" machte ich in einem Cafè Pause, bestellte meinen geliebten Rosè und ein CrocMonsieur.... und mich bedrängte erneut die Frage.... finde ich wieder ein Hotel für heute Nacht ?
Langsam schlenderte ich zu meinem Wagen zurück.... beschwingt von den Eindrücken des Tages.... in einer Tüte die Stoffschuhe , die mich, jedenfalls zu einem gewissen Teil....aussehen ließen wie ein Franzose.... ;-)) ....Mein nächstes Ziel ( Wenn ich denn heute noch eine Herberge fand)hieß " Moyenne Corniche " Richtung Monaco.... Der treue alte Gefährte war noch vorhanden... schief auf das Trottoire geparkt.... beruhigend grollte der Achtzylinder... und wir rollten Richtung Hafen Nizza.... immer wieder faszinierte mich die Aussicht auf`s Meer... dann der Hafen mit den großen Häusern ringsum, Segeljachten, kleinere Boote und einige beeindruckende Motorjachten lagen an den Kais und Pontons... Mir war der Weg zur Corniche vom Garcon des Cafè an der Kathedrale auf meiner Karte mit Kugelschreiber eingezeichnet worden.....ich taste mich also vorsichtig durch den Feierabend Verkehr Richtung Rue Barla..... dann rechts ab.... Straße folgen ! Schwungvoll ging es in einer großen Serpentine bergauf und aus der Stadt hinaus.... diese Straße sollte also zur Moyenne Corniche werden.....und ich hatte Glück ! Fast wäre ich vorbei gefahren.... das magische Schild ! " Chambres libre"....Links in den Berghang gebaut....aber genug Platz für Tische und Stühle unter der rot-weißen Markise vor dem Haus, das : "Auberge La Montagne" vorsichtig kurvte ich auf den Vorplatz, stieg aus und genoss erst einmal die Aussicht, Mit meinem Wörterbuch bewaffnet betrat ich den angenehm kühlen Gastraum, der Wirt wischte sich die Hände an der Schürze ab und trat hinter der Bar vor.... ich hatte gelernt . auf französisch.... :" Avez-vous une chambre pour une personne, pour une nuit ?" Und wieder rächte es sich. Eine Flut französischer Wohllaute ergoß sich über mich..... und ich war hilflos....nach einem verständnisvollen Blick des Wirtes ging es die Treppe hinauf in den ersten Stock. Eine grau lackierte Tür mit einem Messing Drehgriff in der Mitte wurde geöffnet und ich schaute in`s Zimmer. gemütlich, geblümte Tapeten, ein Messingbett mit stramm gezogener Decke, vor dem Kopfkissen das Laken übergeklappt. Ein Schrank und ein Sekretär zusammen mit einem Waschtisch sowie ein Sessel mit Tischchen komplettierten die Einrichtung, Die Gardinen bewegten sich leicht vor dem geöffneten Fenster. Und dann diese Aussicht ! zum Meer hinunter , der Blick ging über Villefranche sur Mer... an der Halbinsel St.Jean-Cap-Ferrat vorbei weit auf`offene Mittelmeer...... "La cuisine est ouverte à partir de 18h."...aha! Als ich meine Reisetasche aus dem Wagen holen wollte, stand der Wirt davor... "Belle voiture" irgendwie erweckte der etwas herunter gekommene alte Ami Schlitten bei den Menschen Symphatien... ich schrieb das Baujahr in den Staub der Motorhaube und erntete ein strahlendes Lächeln.
Etwas frisch gemacht saß ich wenig später unter der Markise vor dem Haus, hatte ein Glas Rosè ,mein Wörterbüchlein und die Karte vor mir. Camions keuchten räuchernd die Steigung herauf, dazwischen knatternde Velo Solex, hupende Citroens,Peugeots und Renaults....aber der Verkehr beruhigte sich...je mehr die Uhr auf die Abendessens Zeit zuging.... ich merkte, in Frankreich ticken die Uhren am Kochtopf !

Kurz vor 18°° Uhr wurden die Fenstertüren zur Straße hin geöffnet, man konnte auf die gedeckten Tische blicken....und es betraten die ersten Hotelgäste den Speiseraum. Ich schloss mich an und bekam von der Bedienung einen Tisch nahe der Fenster angeboten.... mein Gericht hatte ich schon ausgesucht, ich wollte heute mal ein ganzes Menue probieren, Vorsuppe,Poêle à Poulet , und Käse.... (Vor der Käseplatte war ich etwas bange).....meine Flasche Rosè stand schon mit Glas auf dem Tisch..... ich bestellte.... und wurde mit einem Lächeln ob meiner Aussprache belohnt. Und es war ein Essen, so hatte ich weder eine Bouillon, noch ein Hühnchen jemals probiert..... und nun die Käseplatte, die junge Serveuse zeigte mit einem Käsemesser auf die jeweiligen Stücke.... und ich nickte bei Camembert, dann bei einem vertrauenswürdig aussehendem Schnittkäse...und todesmutig bei einem Blauschimmel..... an die anderen Stücke....verdächtig fleckig gefärbt und beunruhigend fließend... traute ich mich nicht heran.....(die anderen Gäste nahmen allerdings davon....)
Den Abend beschloss ich vor dem Haus.... träumte in die zunehmende Dunkelheit, genoss die laue Luft ,trank meinen Wein und ging zu Bett..... das war ein Tag nach meinem Geschmack.... so könnte es weiter gehen

Die Morgende hier im Süden entsprachen meinem Gusto.... kühl,sonnig und es duftete nach den Kräutern, die den Hang bedeckten.Eine ganze Zeitlang lehnte ich im offenen Fenster, sog die würzige Luft ein und konnte mich an der Aussicht nicht sattsehen. Aber Monaco und Menton warteten... Ich hatte zuhaus den Film "Grandprix" mit Yves Montand und James Garner im Kino gesehen.... und war mächtig gespannt auf Monaco.
das französische Frühstück war nicht so mein Geschmack, das Flute schmeckte.... aber ich mochte keine Marmelade... und der Cafè au Lait.... und dann so eine riesige Tasse... nun,ich frühstückte tapfer. die Rechnung lag schon am Tresen bereit, der Wirt wünschte Bon voyage und empfahl mir das Hotel "Mondial" in Menton...
Und ich war gespannt auf die Fahrt über die Moyenne Cornice... Etwas Morgentau lag noch auf dem Verdeck als ich es zurückschlug.... und dann begann die Reise. Die Straße lag hoch über dem Meer und man hatte immer zwischen durch den Blick auf die blaue Weite... ich musste noch eine Bank finden um Geld zu wechseln und eventuell noch tanken....der alte Ami soff den Sprit wie Wasser. Ein langer Tunnel führte unter einem Berg hindurch und ab dann begann die fantastische Fahrt über die Cornice....mit steilen Felswände auf der linken Seite, teilweise mit zT. Geröll gefüllten Stahlnetzen bespannt,Schilder die vor herabstürzenden Felsbrocken warnten,schwindelerregende Abstürze rechts ,kaum gesichert, Felsentore durch Bergnasen... kurvte ich die Straße entlang... wurde immer wieder hupend überholt,weil ich zu langsam fuhr...Camions hupten bevor sie durch die Felsen Tore lärmten,es war einfach gigantisch.
Dann erreichte ich Eze, fand eine Bank...wieder diese großen,mit kleinen Löchern durchpieksten Geldscheine, dann eine Azur Tankstelle, direkt vor einem Wohnhaus am Straßenrand zwei Zapfsäulen,eine ältere Frau trat ,sich die Schürze umbindend aus dem Haus ,fragte : "Essence ou Super" ? ( Der alte Schlitten nahm Gottseidank "Essence" )und füllte den Tank... und weiter ging es.... nach Eze wurde die Straße noch kurviger.....und irgendwann parkte ich auf einem der schmalen Parkplätze an einem Abhang....Schaute auf`s Meer und dachte über diese turbulenten Tage meines ersten Urlaubes im Ausland nach...Freunde von mir waren mit ihren Eltern in Italien gewesen, hatten über ihre Ferien gesprochen....tolle Strände, aber die Italiener waren zu laut,es gab kein Schwarzbrot,keine BILD Zeitung....und die Menschen konnten kein deutsch....irgendwie waren mir diese Worte im Hinterkopf geblieben als ich vor einigen Tagen losfuhr....Aber ich hatte das Ausland ja so ganz anders erlebt...so interessant und wunderbar fremdartig,so besonders.... und vor allem sehr offen und freundlich.
Aber jetzt befand ich mich kurz vor Monaco und das nächste Abenteuer konnte beginnen. die Straße führte über viele Kurven und an zahllosen Hinweisschildern zB. "Jardin Exotique".... etc nach Monaco hinein....ich wollte zum Hafen zum "Boulevard Albert 1" Ich wusste aus dem Film "Grandprix" das das Schwimmbad am Hafen lag... ( Le Port) also folgte ich den Schildern " Picine" ´quälte den Wagen durch enge Straßen und Haarnadelkurven bis zum Hafen....und konnte, oh Wunder auf dem Mittelstreifen,gegenüber des Schwimmbades unter Palmen parken...dort wo bei den Rennen immer die Boxen aufgebaut standen. Monaco ! Ich reckte mich.... war ein wenig aufgeregt, schloss das Verdeck, die Reisetasche verschwand im Kofferraum und mit Kamera und Vorfreude bewaffnet zog ich los.... Monaco zu entdecken. bei meiner Rückkehr sollte mich ein weiteres ,recht aufregendes Abenteuer erwarten.

Also Monaco..... da ich es nur aus dem Film "Grand Prix" kannte...und dadurch nur einige markante Punkte... wanderte ich als erstes am Schwimmbad ,das rundum mit Fahnenmasten und Flaggen der europäischen Länder geschmückt als Insel,erreichbar über eine Fußgänger Brücke , vor dem Kai lag.Zur "Tabak Kurve" unter dem Balkon,zu dem die beidseitigen Treppen führten gab es ein Tabac - Zeitschriften Geschäft, (Daher der Name "Tabac-Kurve) sowie zwei kleine Boutiquen...im Tabac besorgte ich mir einen Stadtplan....und dann ging es los, den Kai entlang... links stieg die Straße mit großen Steinbögen gestützt, den Berg hinauf, Hotels und Stadtvillen mit schönen alten Fassaden säumten den Aufstieg der Straße. Rechts überragte der Palais auf dem Felsplateau den Hafen. Und an den Kais lagen wunderschöne Boote und Jachten, und sogar einige Fischerboote. Mehrmastige Segler, alte Motorjachten mit dem Charme der zwanziger Jahre und natürlich moderne Motorjachten. über den strahlend blauen Himmel hatte ich schon mehrfach geschrieben...er überspannte auch hier diese Szenerie.
Über eine steile Treppe stieg ich zur Straße hoch .....Ein Blick über die Bucht und die Stadt...einige Hochhäuser ragten....und die imposanten Berge dahinter verschwammen etwas im Dunst...es bezog sich....
am Place du Casino bestaunte ich die Fassade des Casino.... grandios... aber Glückspiel war schon damals nicht meine Sache....allerdings musste ich zugeben, als Einnahmequelle für das Fürstentum sehr geeignet ( Die Grimaldis , Stammsitz die Burg Grimaud am Golf du St.Tropez,sollen ja schon immer Raubritter und Wegelagerer gewesen sein....;-)) .... ) Ich bekam langsam Appetit und suchte nach einem Bistro oder einer Bar.... in die tollen Restaurants traute ich mich mit meinem Wörterbüchlein nicht hinein...Auf meinem Weg durch die obere Stadt bestaunte ich immer wieder schöne alte Villen mit liebevoll gestalteten alten Gärten....an einer Straßenecke fand ich mein Bistro,ein kleiner Vorgarten mit Tischen und Stühlen, Sonnenschirme spendeten Schatten, die Speisekarte empfahl Muscheln und einen Salat..meinen Rosè dazu und die Welt strahlte. der Verkehr brauste und trotzdem empfand man eine gewisse Gelassenheit und Ruhe. Nun machte ich mich auf den Rückweg und fand,dank meines Stadtplanes wieder zurück zum Schwimmbad und meinem Wagen...
Ich wurde empfangen, ein Mann,etwa Mitte dreißig stand mit einem kleinen Koffer neben dem Wagen und sprach mich auf deutsch an. Wohin ich denn fahren würde.... auf meine Antwort hin : Menton....bat er mich ihn mit zu nehmen.... warum nicht .... Also, Koffer auf die Rückbank und er setzte sich neben mich... stellte sich vor (Den Namen habe ich nach 52 Jahren vergessen) und bemerkte das er in Oldenburg /Schleswig -Holstein zuhaus wäre.
...... Die Straße am Hafen entlang,Tabac Kurve und die Steigung hoch, am Casino vorbei und dann Richtung Cap Martin.... kurvig führte es am Meer entlang, hinter Mauern versteckte Villen ,auf die man nur hin und wieder einen Blick erhaschen konnte, dann wieder Abschnitte,die den Blick aufs Meer erlaubten. Wir unterhielten uns, seine Kleidung wirkte etwas zerknittert , als wenn er darin im Freien übernachtet hätte, aber er machte insgesamt trotzdem einen gepflegten Eindruck. Er bat mich ihn bis zur Grenze zu fahren....und gestand mir dann.... das er aus der Fremdenlegion geflohen sei, seine Uniform noch im Koffer hätte.. und nach Deutschland trampen wollte..... mein erster Impuls war.... Bremse und ihn hinaus expedieren.... aber dann....warum eigentlich , es stand ihm nicht auf der Stirn geschrieben.... und ich? Ich hätte natürlich keine Ahnung....und so erreichten wir Menton,fuhren gemütlich am Hafen entlang....auch hier Jachten und Motorboote....die Stadt stieg links am Hügel empor.... na, ich werde gleich nach dem mir empfohlenen Hotel Mondial suchen....wenn ich meinen "Flüchtling" an der Grenze abgesetzt hatte. der Grenzpavillon kam in Sicht, mein Beifahrer bat mich anzuhalten bedankte sich kurz, hüpfte mitsamt Koffer aus dem Wagen und verschwand in einer der Straßen die zu den Seealpen hinaufführten....ich hatte noch nicht einmal Zeit ihm alles Gute zu wünschen.... nachdem ich den Wagen gewendet hatte... war das "Hotel Mondial" mein Ziel.

Das Hotel fand ich im Zentrum des Ortes.....es hatte eine wunderschöne Jugendstil Fassade mit Fliesenbildern von Alphonse Mucha und einen schön geschwungenen Glasbaldachin....bewaffnet mit meinem bewährten Wörterbüchlein betrat ich das Foyer ( Ich fragte mich,warum mir dieses Hotel empfohlen worden war....und wieso gerade dies schöne Hotel noch in der Saison freie Zimmer haben sollte) Meine Frage nach einem Zimmer für eine Woche wurde freundlich beantwortet....und ich trug mich ins Gästebuch ein. "Bagage?" , ja natürlich ... im Auto, ein junger Mann wurde gerufen und ging mit mir nach draußen zum Wagen nahm meine Tasche und den Koffer in Empfang und ging auf die andere Seite des Platzes.....ich schaute etwas entgeistert hinterher....dort ragte, hinter einem hohen schmiedeeisernen Zaun das Hotel Ambassador auf, abblätternde rosa Fassade, der große Vorgarten mit schönen Palmen, verwildert .Der Mann schloss das eiserne Tor auf und stieg die Freitreppe zum Hotel- Eingang hinauf.... ich....sehr erstaunt, langsam hinterher... die Hoteltür wurde geöffnet und wir betraten das große prachtvolle ,in dunkelrot,creme und gold gehaltene völlig leere Foyer des alten Hotels....es ging eine breite Treppe in den ersten Stock hinauf. ich folgte dem jungen Mann, mich ständig umsehend....den hohen,mit einer Stuckdecke verzierten Gang entlang....es war totenstill um uns her...eine Zimmertür wurde geöffnet,er stellte mein Gepäck ab....drehte sich mit einer einladenden Geste um.....und übergab mir die Schlüssel. Entgeistert stand ich in einem Saal von Zimmer,eine himmelhohe Stuckdecke, von der Rosette an der Decke hing ein Kronleuchter herunter....schwere dunkelrote Vorhänge rechts und links des Fensters. Ein schwerer,mit geschnitzen Blumenmotiven verzierter Schrank,eine ebensolche Kommode,eine Polster Sitzecke....und ein weißes Metallbett, am Kopf-und am Fußteil mit bunten,floralen Motiven verziert....ein schöner,etwas abgetretener Teppich....der eben wie der ganze Raum eine müde,etwas verschlissene Eleganz vermittelte. Vom Fenster aus konnte ich meinen Wagen sehen..
Nachdem ich mich etwas frisch gemacht hatte,nahm ich die Schlüssel und schlenderte über den Platz zum Hotel um zu Abend zu essen, es war im Innenhof gedeckt....und das Essen war exellent und ich vertrödelte den Abend draußen vor dem Haus bei einem Glas Rosè. Der Tag war lang und erlebnisreich gewesen, ich war müde und machte mich auf ins "Grand Hotel Ambassador" Im Zimmer nahm ich ein Buch zur Hand und legte mich auf`s Bett.....nach einigen Zeilen schlief ich ein.....als ich wieder aufwachte war es dunkel und irgendetwas hatte geknackt.....mir kam der Verdacht....ganz allein in diesem riesengroßen alten Kasten zu sein....Ich war nie ein Angsthase.... aber die Tür habe ich dann doch eilig abgeschlossen...Morgen wollte ich zum Strand und endlich einmal im Meer schwimmen....Die Nacht verbrachte ich jedoch mit einem offenen Ohr....

Die Nacht hatte ich,trotz durchgelegener Matratze und ohne Besuche von Poltergeistern,oder der "Weißen Dame" gut überstanden und war hungrig und neugierig auf den neuen Tag. Nachdem ich beim Frühstück die, mit einem gewissen Lächeln,gestellte Frage, ob ich gut geschlafen hätte.... mit einem Lächeln und " oui merci....très bien, comme un roi " beantwortet hatte ( Das ich sofort die Tür abgeschlossen hatte.... ging ja niemanden etwas an.) Zurück im Ambassador,packte ich meine Badesachen, Sonnenöl....denn etwas Bräune würde mit bestimmt gut stehen...und nachdem ich auf den Stadtplan geschaut hatte , fuhr ich zum Strand....parken war ein echtes Problem...aber irgendwie quetschte ich mein altes Schiff noch dazwischen....und der Strand ! Steine wie in Nizza....aber nicht so belebt... Meine Sachen drapierte ich aufs Badetuch und balancierte zum Wasser.... frisch,aber ich war an die Elbe im Sommer gewöhnt....und die war noch etwas " frischer"....aber wie wunderschön klar... und man konnte selbst im Tieferen noch den Grund und die im Wasser sich bewegenden Pflanzen gut erkennen. es war als wenn man sich auf einer Glasscheibe bewegte....weiter draußen drehte ich mich um und schaute auf die Stadt,auf ihre bunten Häuser und den sich darüber hoch erhebenden Turm der Kirche.... dahinter die sich auftürmenden Berge der Seealpen im Sonnendunst. Wunderschön....
Wieder zurück mietete ich mir einen gestreiften Sonnenschirm,den ich zwischen den Steinen verkeilte,und genoß mit geschlossenen Augen die Wärme,den sanften Wind und das leise Geräusch der an den Strand ziehenden Wellen. So verträumte ich den halben Tag.....Zurück bei meinem Wagen stellte ich fest,das er etwa 10m weiter geschoben worden war,und auch leicht schräg stand,die Erklärung dazu zeigte sich etwa 30m weiter in der Autoreihe... wo ein Fahrer eines älteren SIMCA sich durch rempeln Platz in der Reihe verschaffte, Gottseidank war das Blech meines alten Amis dicker als das der französischen Autos.
Zurück im Hotel überprüfte ich meine eben gerade erworbene "Bräune"....und zog mich um... ein hellblaues Hemd ( Das brachte die zarte Bräune besser zur Geltung ,-) ) dunkelblaue Jeans und die schönen Espadrilles in blau dazu.
Ich wollte mir ein Restaurant in der Stadt, vielleicht am Hafen suchen.... und fand ein Lokal .Restaurant,Bar,Tabac wie ich es liebte,in der Promenade du Soleil , einer belebten Fußgänger Straße,die zum Meer führte.... Unter einer Markise schön gedeckte Tische und noch einige freie Plätze.... natürlich bestellte ich meinen geliebten Rosè,dazu die Karte und eine Schachtel Zigaretten.....trank einen Schluck,zündete mir eine Zigarette an....betrachtete die flanierenden Menschen....und studierte die Karte.... "Moules mariniere" und danach "Loup de mer"..... und das Chaos begann.... der Garcon verstand kein Wort meines mühsamen französisch...er dagegen bedachte mich mit Salven von französischen Worten....das mit den Muscheln hatte er verstanden.... aber irgendetwas stimmte bei dem Fisch wohl nicht... ich versuchte es mit englisch... er blickte gen Himmel und hob die Hände.... es war hoffnungslos !
Plötzlich stand eine junge Frau an meinem Tisch,zierlich,sehr hübsch, und fragte mich auf deutsch,ob sie helfen könnte...ich klagte ihr mein Leid....worauf sie dem Garcon auf französisch antwortete, der, erleichtert...mir zunickte und in Richtung Küche verschwand...dankbar und dieser Sorge ledig stellte ich mich vor, durfte mich mit einem Glas Rosè bedanken....meine Muscheln kamen....wir unterhielten uns.... der Fisch kam und wurde achtlos kalt... eine Flasche Rosè kam,und es wurde langsam dunkel...sie hieß Valentine..... und ich blieb.... blieb 14 Jahre.....
 
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onivido

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Hallo Jussi,
man kann die Begeisterung und Freude de Protagonisten an der Reise wirklich verspueren.Gerne gelesen.
Gruesse ///Onivido
 

rainer Genuss

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Hallo Jussi
zunächst muss ich dir mal ein Kompliment machen, da du uns ein, feinstes Zeitzeugnis präsentierst. (Punkt)
Ich geh mal von Tagebucherinnerungen/ einer Biographie aus
und stelle fest, dass die abgehackten
... Pünktchen - deine wertvolllen Erinnerungen , voll zerstörenen
 

rainer Genuss

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hätte es von der Distanz
etwas von Albert Camus
den jeder fragt sich, voll Spannung, wo kommt sie an, wer wird sie ( ich sags mal ausgebremst( ... + deine)
erobern
 
Onivido.... rainer Genuss.... vielen Dank für eurer Lob und ebenso für die berechtigte Kritik...ich werde den ganzen Sermon wohl noch etwas überarbeiten müssen....was bei einem "Erstlingswerk" wohl durchaus zu erwarten war. :)
 



 
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