Hallo Papalagi,
Was mich ein wenig irritiert, ist, dass 2:07 für mich sehr nach einer digitalen Anzeige aussieht, wohingegen der Text eine altmodische Standuhr mit Zifferblatt und Pendeln nachzubilden scheint. Das ist interessant! Mal angenommen, das steht da nicht zufällig so, könnte man denken, dass der Versuch des lyrischen Ichs, die als Zählwerk empfundene Zerstückelung in sich mit einem größeren, lebendigen Kreislauf zu synchronisieren, hier ins Stocken gerät. Warum aber und mit welcher Konsequenz würde dann jedoch unklar bleiben.
Die Schreibweise 2:07 birgt übrigens in sich weitere Lesarten und Verknüpfungspunkte. Es könnte genaussogut auch für ein Spielergebnis, eine Quote oder Maßstabsverhältnis stehen. Denkt man dort weiter, hättest du ausreichend Stoff vielleicht sogar eine Reihe von weiteren Minutentexten zu schreiben. Das könnte sehr interessant werden:
23 : 17
in mir
die Zeit zu Gast
und noch
ist nichts
entschieden
23 : 17
für mich
heute und jetzt
Das Leben:
ein ewiges Heimspiel.
Am Ende
verliere ich
jeden Tag.
Viele Grüße
Martin