2-Nonenal

sufnus

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2-Nonenal

Warum zum Teufel muffelt das denn
hier plötzlich so nach altem Mann?
Also echt, Kinder, so kann ich nicht arbeiten!

Fürs Stillleben fehlen noch 1 Apfel,
2 Fasane (ausgenommen, nicht gerupft),
1 Stundenglas und 2 Duellpistolen (Vorderlader) –

ich mein, ehrlich jetzt: 3 halbverblühte Tulpen
und 1 kaputter Spiegel reißens da auch nicht raus.
 
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Mimi

Mitglied
Eine kleine-feine lyrische Exkursion in das Fachgebiet der Naturwissenschaften (genauer gesagt der Chemie), lieber Sufnus, die sozusagen auf das Gebiet der bildenden Kunst trifft.
In Deinem Gedicht scheinen sich beide Seiten doch ziemlich im Wege zu stehen ... nun ja, diese flüchtigen organischen Verbindungen, wie das titelgebende 2-Nonenal, können aber auch sehr lästig sein, und produktiv einschränkend ...

Gruß
Mimi
 

sufnus

Mitglied
Hey Mimi!
Das ist aber wirklich schön, dass Du Dich weder vom chemischen Titel noch von den etwas schrägen bis gruseligen Komponenten des Stilllebens hast abschrecken lassen. Dankesehr für Deinen Kommentar! :)
Die "klassischen" Stillleben der Kunst, so irgendwann ab dem 15. Jh. und dann vielleicht noch mehr ab der Barockzeit transportieren ja häufig eine etwas Vergänglichkeits-gesättigte "Vanitas"-Symbolik, bis hin zu klassischem Alles-ist-eitel-Zierrat wie Totenköpfen oder Sanduhren.
Das hab ich hier bei den Motiven auch anklingen lassen (Stundenglas = Sanduhr) und dann auf den Arrangeur des Stilllebens ausgedehnt, der so zum Bestandteil dieses work-in-progress wird. Denn der Verdacht steht im Raum, dass der bemängelte Muffelton nach altem Mann, womöglich von dem Sprecher selbst ausgeht.
Und das führt dann auch zu dem etwas sperrigen Titel: 2-Nonenal wird als einer der Duftstoffe diskutiert, dessen vermehrte Bildung auf der Haut betagterer Zeitgenossen (also so ab 40, würd ich sagen:p ) zu dem spezifischen Odeur alter Menschen beiträgt. Die Japaner haben hierfür ja sogar ein Wort: Kareishu.
LG!
S.
 



 
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