20 Jahre danach

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DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Doc,
ich sehe da nicht wirklich einen Bruch. Armands tuntiges Gehabe geht solange, wie er mit seinen Gästen zusammen sitzt. Dann muss er ohne sie ein Problem lösen. Dazu verlässt er die Figur des überkandidelten Kochs und widmet sich voller Ernsthaftigkeit und frei von jeglichen Marotten der Erfüllung seiner Aufgabe. Erst als Frau Velten auftaucht, spielt er wieder seine alte Rolle:
Non, non, madame, bleiben Sie ruhig! Was hat Sie denn hierher in meine Wohnung geführt?“
„Ach, ist mir das peinlich jetzt. Ich habe mich mit Christa unterhalten, ob sie nicht Lust hat, bei mir zu putzen, wo Sie ihr doch gekündigt haben. Wir suchen schon seit über einem Jahr! Es ist so schwierig, Personal zu bekommen, wissen Sie.“
Bien sure, madam.“

Doch, bleibt für mich schief.
 

Bo-ehd

Mitglied
okay, hatte gedacht, wenn sich alle in der Wohnung befinden und das Gespräch im Detail erwähnt wird, dass das genügt.
Eine extra Erwähnung ist freilich eindeutiger.
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo Bo-ehd

Ich habe mich ehrlich gesagt ein bisschen gewundert, dass du auf Heinrich VII verweist, und interpretiere das entsprechend. Meines Erachtens liest er falsch, weswegen er die Geschichte auch nicht verstanden hat. Er ist kicked off, als Christa ins Spiel kommt. Er sieht sie als andere Baustelle und will sie einfach nicht da haben, wo sie ist, und phantasiert von einem Restaurant und einem verdeckten Tester. Auf beides gibt es nicht einmal einen klitzekleinen Hinweis, und Christa ist eine Hauptfigur, die die Handlung in Gang bringt. Sie ist unverzichtbar. Kurzum, er hat die Geschichte nicht verstanden, deshalb habe ich nochmal den Plot gepostet.
Also langsam muss ich mich fragen, ob du noch irgend etwas schnallst. Momentan glaube ich das nicht.
Ich habe dir lediglich mitteilen wollen, dass ich als Leser, wenn eine Geschichte so beginnt, eher erwartet hätte, dass es um das Restaurant und ums Essen geht.
Deswegen habe ich das Beispiel mit dem Tester angeführt. Ich sage hier nochmal: Diese Geschichte hat keinerlei einheitliches Thema. Es ist ein willkürliches Wirrwarr von Ereignissen. Die Adjektive lassen eher auf einen Anfänger schließen. Und dass du einen Meisterkoch am besten charakterisierst, wenn du das über seine Handlungen machst - das hast du anscheinend nicht kapiert.

P.S. Sag mir lieber direkt, dass ich deine "Geschichte" nicht verstanden habe. Wenn du das anderen schreibst, und ich es dann lesen muss,
macht es mir schlechte Laune (um es mal kultiviert auszudrücken) Ich werde mich Shallow anschließen und deine Texte nicht mehr kommentieren.
Du scheinst mir einen Grad von Lernresistenz zu besitzen, der seinesgleichen sucht.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es hagelte von allen Seiten Komplimente, nur der Mann aus Texas hielt sich zurück. Nachdem er den zweiten Bissen des Entrecote heruntergeschluckt hatte, gab er Sonja ein Zeichen, an den Tisch zu kommen.
„Wäre es möglich, etwas Pfeffer und Salz zu bekommen?“, gab er sich betont höflich.
Da riss es Armand von seinem Stuhl. „Non! Non Monsieur! Faites pas ca!“, erboste er sich bereits im Aufstehen, und sein Kopf wurde innerhalb von Sekunden knallrot. „Das ist nicht möglich! Dieses Fleisch ist perfekt abgeschmeckt."

So verhält sich nicht nur der Protagonist deiner Geschichte, sondern ähnlich auch du: Dein Text ist perfekt, Verbesserungsvorschläge werden abgelehnt.
 

Bo-ehd

Mitglied
Was ist denn jetzt in dich gefahren??!!
Deine Anmerkung habe ich ernst genommen und eine Verbesserung eingeräumt.
Bzgl. der Sprache siehst du einen Bruch, ich nicht. Sprachdukten haben sehr viel mit Gefallen und persönlichem Empfinden zu tun. Wir haben unterschiedliche Auffassungen, so what! Wenn man in diesem Punkt auf seiner Kritik beharrt, muss man Beweise liefern oder die Sache argumentativ darstellen. Das tust du aber nicht.

Ich denke aber, du meinst den gesamten gegenseitigen Umgang und meine beharrliche Weigerung, "Verbesserungsvorschläge" zu akzeptieren. Wenn sie wirklich verbessern, akzeptiere ich sie ohne Zögern (diese Fälle hatten wir ja hier im Forum schon öfter), siehe dein Post und den von rubber sole. Alle anderen, auch du jetzt, sind ... vielleicht auch nur eingeschnappt. Dabei wäre die Begründung der Kritik der Schlüssel, um jede Kontroverse zu nivellieren bzw. zu vermeiden.
Mein Vorschlag wäre, die Mitglieder einmal anzumahnen, Kritik nur zu äußern, wenn sie auch begründet wird. Alles andere ist Polemik.
Ich werde noch einmal auf Heinrich reagieren, und dann sollte der Thread beendet sein.
 

Bo-ehd

Mitglied
Hallo Heinrich,

wir kommen jetzt alle mal schön runter und bemühen uns um Sachlichkeit. Ich möchte abschließend auf zwei deiner Kritikpunkte eingehen und erläutern, warum eine entsprechende Änderung meiner Geschichte damit nicht möglich ist.

Du schlägst vor, die Ankunft Christas und den anschließenden Dialog in die Küche zu verlegen. Das würde bedeuten, dass sich beide lautstark und vielleicht sogar mit ein wenig Gewalt auseinandersetzen. Das ist natürlich machbar, erzeugt aber nicht die peinliche Situation, die ich haben wollte, und deshalb ist es nicht meine Geschichte.

Wenn die Gäste da sind, ist die Situation für Armand tausendmal brenzliger: Er muss (zur Wahrung seines Alter ego) die Ehefrau verschweigen und darf nicht riskieren, dass das Gespräch laut und auffällig wird. Wenn die Gäste es mitbekämen, wäre Armand nicht mehr der makellose Chefkoch, sondern der verlassene Ehemann und mit dieser versoffenen und verkifften, unattraktiven Frau verheiratet. Das würde die Bubble, in der lebt, zum Platzen bringen. Unter Umständen bekäme die Presse davon Wind, und das wäre für den tuntigen, eitlen Selbstdarsteller dann das Aus. Deshalb will er sie so still wie möglich abservieren. Rausschmeißen, wie du forderst, geht nicht, da zu riskant. Überleg dir mal, Armand bugsiert seine Christa durch Schieben oder am Arm durch die Haustür und sie schreit „Lass mich los, du Grobian!“ Wie würden wohl seine Gäste reagieren?

Die für Armand äußerst kritische Situation – es ist ein Konflikt – trägt zur Spannung bei, weshalb ich sie für unverzichtbar halte. Ich habe mir also etwas dabei gedacht, die Geschichte so und nicht anders zu konstruieren.



Der zweite Punkt ist das Motiv. Ich weiß nicht, wie alt du bist und welche Lebenserfahrung du hast, aber lass dich hier ausnahmsweise mal belehren: Das Motiv ist nicht die Million, sondern viel mehr.

Als Verdiener der oberen Mittelklasse (lassen wir den Geldregen mal beiseite) ist er unterhaltspflichtig. Gehen wir mal von einer Apanage an Christa in Höhe von 1500 Euro pro Monat aus, zzgl. Krankenversicherung und Rentenbeitrag, also 2000 = 25000 p.a. Sie ist 45, bekommt also rund noch 30 Jahre Unterhalt. Macht 750 Tsd. Zzgl. Zinsverlust 500 Tsd. Da sind wir schon bei deutlich über 1 Mio. Hinzu kommen Anteile von seinen Tantiemen und ggfs. an Extra-Honoraren wie Fernsehauftritten. Und da ist noch etwas, was er nie akzeptieren wird: Sie wird erbberechtigt. Und das Schlimmste: Er riskiert seinen Ruf und das Leben in seiner Bubble.

Für mich sind das starke Motive, für dich nun hoffentlich auch.

Gruß Bo-ehd

Mit diesem Post beende ich den Thread.
 
Hallo Bo-ehd,

ich finde die Geschichte unterhaltsam und vergnüglich zu lesen. Außerdem hast du die Atmosphäre beim Essen am Anfang gut geschildert.

LG SilberneDelfine
 

Bo-ehd

Mitglied
Hallo SilberneDelfine,
ich will mich hier ganz vorsichtig ausdrücken: Es tut gut, deinen Kommentar zu lesen. Ich freue mich, dass es doch noch Leser hier gibt, die sich bemühen zu erkennen, was ein Autor mit seinem Text erzählen und aussagen will.
Gruß und danke!
Bo-ehd
 



 
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