2021 (Pantun)

Ein Wind zieht auf. Es wird nun wieder kälter.
Er kommt von nirgendwo und überall.
Als werde die Geschichte niemals älter.
Von der Sirene Klang bleibt nur der Hall.

Er kommt von nirgendwo und überall.
Und Risse ziehn erneut durch unsre Gassen.
Von der Sirene Klang bleibt nur der Hall.
Was früher galt - verweht! Nicht mehr zu fassen...

und Risse ziehn erneut durch unsre Gassen.
Vertraute Gegend sieht nun anders aus.
Was früher galt - verweht! Nicht mehr zu fassen...
manch einer findet nicht mehr sein Zuhaus.

Vertraute Gegend sieht nun anders aus.
Wer hat denn nur die Wegweiser verbogen?
Manch einer findet nicht mehr sein Zuhaus
und ordnet alte Wahrheit zu "gelogen".

Wer hat denn nur die Wegweiser verbogen?
Wer öffnete die längst geschlossne Tür?
Und ordnet alte Wahrheit zu "gelogen"?
Wer zieht und übers Schachbrett? Und wofür?

Wer öffnete die längst geschlossne Tür,
als werde die Geschichte niemals älter?
Wer zieht uns übers Schachbrett? Und wofür?
Ein Wind zieht auf. Es wird nun wieder kälter...

Copyright: Hannah May (06.06.2021)

Vielen Dank, Fee und Scal für die Bewertungen

Gefällt mir sehr gut - und es zeigt sich wieder - gute Text passen in jedem Kontext.
Liebe Grüße
Petra

Hallo Schreibfan,

bei Pantuns und manch anderen festen Formen stört mich häufig, dass die Formulierungen wie "in die Form gepresst" wirken. Hier empfinde ich das nicht so. Es wirkt rund und passend.

Liebe Grüße

Andreas

Lieben Dank, Petra, Franke, Anbas, Samoth, Didi für eure Bewertungen und Kommentare. Toll, dass das Gedicht so gut ankommt