3 Limericks

Ernst-Albrecht aus Rothenburg/Tauber
Der liebte den ganz großen Zauber
Bei Schampus und Rogen
Wurd schamlos betrogen
Jetzt sitzt er in U-Haft, na sauber!

*

Andreas aus Wittenberg-Luther
Stadt liebte ganz doll seine Mutter
Daß andere Damen
Nicht gingen noch kamen
Erfreute sie: alles in Butter!

*

Karl-August, der lebte in Minden
Und konnte die Liebe nicht finden
Ganz klar, sagte Jutta,
Ich sehe, mein Gutta,
Du willst füe 'ne Nacht dich nur binden!

Wenn ich die Pointen betrachte, haben wir drei Typen:

Im ersten Limerick: einen lakonischen Kommentar des Autors.
Im zweiten: einen lakonischen Kommentar der Mutter, sowie vom Autor, je nach Leseweise.
Im dritten: Einen enttäuschten Kommentar von Jutta, eventuell auch von ihr ironisch gemeint.

Was den Kommentaren fehlt, ist beißende Schärfe. Sie steigern den Limerick jeweils nicht, sondern schließen ihn ab, indem sie zeigen, wie belanglos es eigentlich ist. Mittel der Wahl: Das Mittel der Untertreibung.

Die Pointen bekräftigen, was man eigentlich bereits erwartet hat, sie bestätigen den Leser in seinem Glauben.

Der erste Limerick gefällt mir am besten. Dass Ernst-August in U-Haft sitzt, war doch überraschend für mich.

Beim zweiten Limerick finde ich die Trennung zwischen Wittenberg Luther und Stadt durch das Zeilenende sehr unschön.

Zum dritten Limerick hab ich im Moment nichts zu sagen. Bernd hat wohl recht mit seiner Kritik.

nee, so richtig zünden tun sie nicht, lieber Spinoza. das sehe ich auch so.
Man müsste eine witzige Pointe finden.
Die Mutter, die das alles in Butter findet, ist noch am ehesten satirisch.
Das na, sauber, ist nicht so gut. Man könnte, weil seine Geschäfte ja unsauber waren, etwas mir saueberer Zelle schreiben.oder ganz sauber
Vielleicht hilft dir das weiter.
LG von Marlene