An diesem Tag kamen Sundasch und seine Freunde nicht mehr sehr weit, da sie erst am frühen Nachmittag aufgebrochen waren. So erreichten sie am Abend den kleinen Ort Fertstin, wo man sie mit großen Augen in Empfang nahm. Der Ort lag zwar an der Handelsstraße nach Groldfall, aber Fertstin passierten die meisten Reisenden und Händler ohne besondere Notiz von dem Flecken zu nehmen.
So kann man sich vorstellen, dass die Einwohner froh über die Abwechslung waren, die ihnen die Ankunft der Schauspielertruppe bescherte. Der örtliche Thijs, eine Art Bürgermeister, hatte sein bestes Gewand angelegt, um die Gruppe im Ort willkommen zu heißen, und er beauftragte seine Mitbürger sofort, ein Festmahl für den Abend vorzubereiten. Selbstverständlich erwartete man von den Schauspielern auch eine Vorstellung, und um kein unnötiges Aufsehen zu erregen – nebenbei natürlich auch, weil man sich über die entgegenbrachte Aufmerksamkeit freute – willigten Jor'ass und die anderen ein.
So kam es, dass auf dem Dorfanger, wo sie ihren Wagen abgestellt und ihr Lager errichtet hatten, am späteren Abend allerlei Volk versammelt war. Sogar von umliegenden Bauernhöfen war man in den Ort gekommen, um das Schauspiel zu genießen. Die Bürger des kleinen Ortes hatten mehrere Feuer entzündet, die ein heimeliges Licht verbreiteten. Fackeln säumten den Rand des Dorfangers und über zwei der Feuer drehten sich riesige Braten, die einen verführerischen Duft verströmten.
Arkosch und Rocarla unterhielten die Zuschauer mit einigen Jonglierkunststücken, während sich die anderen auf ihren Auftritt vorbereiteten. Sundasch ging herum und erfreute vor allem die kleinen Zuschauer mit Zaubertricks, ließ eine Münze oder Spielkarte verschwinden, die er dann offensichtlich aus dem Ohr oder der Nase eines erstaunten Kindes wieder hervorzauberte, warf kleine Feuerbälle in die Luft, die einige Meter über den Köpfen der Menschen in bunten Funken zerstoben. Es hatte den Anschein, dass Sundasch an dieser Vorstellung genauso viel Vergnügen fand, wie sein meist junges Publikum. Die Kinder kreischten und klatschten begeistert in die Hände.
Marc hatte sich im Wagen ausgestreckt und erholte sich weiter von seiner Verletzung. Hin und wieder warf er einen Blick nach draußen und schaute ein Weilchen dem bunten Treiben auf dem Dorfanger zu. Diese Welt erschien ihm gleichzeitig fremd und vertraut. Das spontane Dorffest, das im Moment draußen stattfand, hätte sich sehr ähnlich in einem südfranzösischen Dorf abspielen können. Alle Kinder in allen Welten schienen Gaukler wie Sundasch und die anderen zu lieben. Die glänzenden Augen, mit denen die kleinen Zuschauer den Vorführungen folgten, waren in Marcs Heimat nicht anders als hier in Trimandar.
Die Schauspieler hatten sich geeinigt, dasselbe Stück aufzuführen, dessentwegen sie mit Schimpf und Schande aus der Garnisonsstadt Skarding gejagt worden waren – oder besser ausgedrückt: Mit einem blauen Auge hatten fliehen können. In Fertstin musste man nach aller Erfahrung mit ähnlichen Reaktionen nicht rechnen. Vor allem die einfache Landbevölkerung hatte wenig für die Garde und ihre Herren übrig und so kam es dann auch.
Als die Zauberin Clarine – deren Ähnlichkeit mit Verline wirklich nur rein zufällig war – und ihr tollpatschiger Muskelmann von Ehegatte von einer Peinlichkeit in die nächste stolperte, wollte sich das Publikum schier ausschütten vor Lachen. Nachdem am Ende der gute aber zerstreute Zauberer Regnaz – passenderweise verkörpert von Sundasch – die böse Clarine in die Tiefen der Verdammnis stieß, wo sie für die Ewigkeit mit den Feuerdämonen um ein kühles Plätzchen am Fenster kämpfen würde, erhoben sich die Zuschauer und spendeten den Schauspielern begeistert Beifall.
Später, als man sich dem köstlichen Essen zu wandte, ernteten Jor'ass und die anderen so manches Schulterklopfen, und die eine oder andere Dorfjungfrau riskierte einen Augenaufschlag. Letzterem zeigte sich vor allem Arkosch in keinster Weise abgeneigt. Als er jedoch Anstalten machte, mit einer besonders aparten jungen Dame zu entschwinden, machte ihm Jor'ass mit einem ganz offensichtlich schmerzhaften Griff an den Arm klar, dass das keine gute Idee war. Zu seinem Leidwesen musste der junge Mann auf dieses Vergnügen verzichten, und er verkroch sich alsbald allein und schmollend unter seine Decke hinter dem Wagen der Schauspielertruppe.
So kann man sich vorstellen, dass die Einwohner froh über die Abwechslung waren, die ihnen die Ankunft der Schauspielertruppe bescherte. Der örtliche Thijs, eine Art Bürgermeister, hatte sein bestes Gewand angelegt, um die Gruppe im Ort willkommen zu heißen, und er beauftragte seine Mitbürger sofort, ein Festmahl für den Abend vorzubereiten. Selbstverständlich erwartete man von den Schauspielern auch eine Vorstellung, und um kein unnötiges Aufsehen zu erregen – nebenbei natürlich auch, weil man sich über die entgegenbrachte Aufmerksamkeit freute – willigten Jor'ass und die anderen ein.
So kam es, dass auf dem Dorfanger, wo sie ihren Wagen abgestellt und ihr Lager errichtet hatten, am späteren Abend allerlei Volk versammelt war. Sogar von umliegenden Bauernhöfen war man in den Ort gekommen, um das Schauspiel zu genießen. Die Bürger des kleinen Ortes hatten mehrere Feuer entzündet, die ein heimeliges Licht verbreiteten. Fackeln säumten den Rand des Dorfangers und über zwei der Feuer drehten sich riesige Braten, die einen verführerischen Duft verströmten.
Arkosch und Rocarla unterhielten die Zuschauer mit einigen Jonglierkunststücken, während sich die anderen auf ihren Auftritt vorbereiteten. Sundasch ging herum und erfreute vor allem die kleinen Zuschauer mit Zaubertricks, ließ eine Münze oder Spielkarte verschwinden, die er dann offensichtlich aus dem Ohr oder der Nase eines erstaunten Kindes wieder hervorzauberte, warf kleine Feuerbälle in die Luft, die einige Meter über den Köpfen der Menschen in bunten Funken zerstoben. Es hatte den Anschein, dass Sundasch an dieser Vorstellung genauso viel Vergnügen fand, wie sein meist junges Publikum. Die Kinder kreischten und klatschten begeistert in die Hände.
Marc hatte sich im Wagen ausgestreckt und erholte sich weiter von seiner Verletzung. Hin und wieder warf er einen Blick nach draußen und schaute ein Weilchen dem bunten Treiben auf dem Dorfanger zu. Diese Welt erschien ihm gleichzeitig fremd und vertraut. Das spontane Dorffest, das im Moment draußen stattfand, hätte sich sehr ähnlich in einem südfranzösischen Dorf abspielen können. Alle Kinder in allen Welten schienen Gaukler wie Sundasch und die anderen zu lieben. Die glänzenden Augen, mit denen die kleinen Zuschauer den Vorführungen folgten, waren in Marcs Heimat nicht anders als hier in Trimandar.
Die Schauspieler hatten sich geeinigt, dasselbe Stück aufzuführen, dessentwegen sie mit Schimpf und Schande aus der Garnisonsstadt Skarding gejagt worden waren – oder besser ausgedrückt: Mit einem blauen Auge hatten fliehen können. In Fertstin musste man nach aller Erfahrung mit ähnlichen Reaktionen nicht rechnen. Vor allem die einfache Landbevölkerung hatte wenig für die Garde und ihre Herren übrig und so kam es dann auch.
Als die Zauberin Clarine – deren Ähnlichkeit mit Verline wirklich nur rein zufällig war – und ihr tollpatschiger Muskelmann von Ehegatte von einer Peinlichkeit in die nächste stolperte, wollte sich das Publikum schier ausschütten vor Lachen. Nachdem am Ende der gute aber zerstreute Zauberer Regnaz – passenderweise verkörpert von Sundasch – die böse Clarine in die Tiefen der Verdammnis stieß, wo sie für die Ewigkeit mit den Feuerdämonen um ein kühles Plätzchen am Fenster kämpfen würde, erhoben sich die Zuschauer und spendeten den Schauspielern begeistert Beifall.
Später, als man sich dem köstlichen Essen zu wandte, ernteten Jor'ass und die anderen so manches Schulterklopfen, und die eine oder andere Dorfjungfrau riskierte einen Augenaufschlag. Letzterem zeigte sich vor allem Arkosch in keinster Weise abgeneigt. Als er jedoch Anstalten machte, mit einer besonders aparten jungen Dame zu entschwinden, machte ihm Jor'ass mit einem ganz offensichtlich schmerzhaften Griff an den Arm klar, dass das keine gute Idee war. Zu seinem Leidwesen musste der junge Mann auf dieses Vergnügen verzichten, und er verkroch sich alsbald allein und schmollend unter seine Decke hinter dem Wagen der Schauspielertruppe.