49. Reiseplanung

Amadis

Mitglied
Farnon ergriff wieder das Wort.
„Bevor wir jetzt unsere weiteren Pläne besprechen, sollten wir klären, ob wir wirklich allen Anwesenden vorbehaltlos vertrauen können.“ Er schaute Gorman an und nickte in Martis' Richtung. „Dein Begleiter sollte sich jetzt erklären, Lord Gorman.“
Der Fürst schaute seinen Freund an, der plötzlich die Augen aller Anwesenden auf sich gerichtet spürte, was ihm offensichtlich überhaupt nicht behagte. Dann straffte sich die Gestalt des kleinen Diebes, und er schaute Farnon in die Augen.
„Ich bin Gorman seit vielen Jahren ein treuer Gefährte, was er euch sicher bestätigen wird.“ Er schaute seinen Freund an, der ernst nickte. „Wo er hingeht, gehe ich auch hin und was er gut heißt, ist eine gerechte Sache, der ich folgen will.“
Gorman schaute in die Runde.
„Ich verbürge mich für ihn, er hat immer zu seinem Wort gestanden.“
„Nun gut, so soll es sein.“ Farnon schien zufrieden. „Wir vier alten Herren ...“ Er lächelte Harbon, Markam und Sundasch zu. „... haben uns eben bereits unterhalten. Die Vier müssen nach Renkar gebracht werden. Wir halten es aber für zu gefährlich, in einer so großen Gruppe zu reisen. Daher ist unser Vorschlag, dass die bisherigen Gemeinschaften erhalten bleiben und auf getrennten Wegen dorthin reisen.“ Er schaute zu Jor'ass und seinen Freunden hinüber. „Alle außer euch, meine lieben Schauspielerfreunde, haben sich der Sache schon vor langer Zeit verschrieben, und es ist selbstverständlich, dass sie den einmal eingeschlagenen Weg weiter gehen. Bei euch ist das anders, und wir können von euch nicht verlangen, es ihnen gleich zu tun. Ihr habt mehr getan, als man von euch erwarten und fordern durfte, mehr riskiert, als es eure Pflicht gewesen wäre. Daher wäre euch niemand gram, wenn ihr wieder eures Weges ziehen und euren früheren Verrichtungen nachgehen würdet.“
Jor'ass schaute seine Freunde kurz an und erhob sich dann.
„Ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass wir uns dieser Sache ebenso verpflichtet fühlen wie ihr. Wenn wir nicht im Wege sind, begleiten wir euch gerne weiter und tragen unseren bescheidenen Teil zum Gelingen bei.“
Werla nickte und nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Bierkrug, den er anschließend ebenso entschlossen wie geräuschvoll wieder auf dem Tisch abstellte.
Elden meldete sich zu Wort.
„Ich werde selbstverständlich ebenfalls weiter dabei sein, aber ich würde gerne meinen Freund Mirdal mit den neuesten Nachrichten zurück zu meinen Leuten jenseits des Landbruchs schicken.“ Mirdal wollte protestieren, zuckte dann aber resigniert mit den Schultern. „Ich wäre dir dankbar, wenn du ihm ein Reittier zur Verfügung stellen könntest, Farnon.“
Der Zauberer nickte.
„Das ist selbstverständlich. Du kannst dir sobald du zur Abreise bereit bist ein Pferd auswählen.“
Elden deutete eine Verbeugung an und nahm wieder platz.
Harbon ergriff das Wort.
„Ich schlage vor, dass sich Fürst Gorman und Martis unserer Gruppe anschließen.“ Er schaute Gorman fragend an, der mit einem Lächeln nickte.
„Nun gut.“ Farnon war zufrieden. „Wir haben in jeder Gruppe einen Zauberer, der den Weg kennt und weiß, wie man den Tarnzauber überwindet, der Renkar verbirgt.“ Er schaute Harbon an. „Ich denke, ihr benötigt Pferde?“
Harbon nickte und neben Jolene stöhnte Wedekind hörbar auf.
Sie grinste ihn an.
„Gibt es ein Problem, Wedekind?“, erkundigte sie sich scheinheilig.
„Nein, wie kommst du auf die blöde Idee, liebe Jolene?“ Er lächelte sie zuckersüß an und streckte ihr die Zunge heraus.
Harbon lachte dröhnend.
„Stell dich nicht so an, Wedeling. Du wirst dich schon noch an den Rücken von Pferden gewöhnen.“
„Genau das befürchte ich“, brummte der Antiquar und erntete dafür und für seinen gequälten Gesichtsausdruck allgemeines Gelächter.
 



 
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