„Drollinge“, murmelte Harbon und schüttelte den Kopf, nachdem er die Verbindung zu Rovan unterbrochen hatte.
„Was meinst du?“
Wedekind schaut zum Zauberer nach oben, der neben ihm ritt.
„Drollinge“, wiederholte dieser. „Rovan hat mich gerade unterrichtet, dass der Zaubererkollege Mirthan, der Ariste und Mickel zur Hilfe eilen soll, von einem Drolling angegriffen und beinahe getötet wurde.“ Er fluchte. „Diese dreimal verdammte Verline beschwört wirklich alles herauf, dessen sie habhaft werden kann, wenn es nur ihren finsteren Zielen dient.“
„Was sind Drollinge“, erkundigte sich der Antiquar. Er hatte kein sehr gutes Gefühl bei diesem Wort.
„Widerliche Kreaturen. Es handelt sich um abgrundtief böse Seelen, die von schwarzen Zauberern wie Verline in die Körper von kürzlich Verstorbenen versetzt werden. Diese Geschöpfe sind sehr alt, extrem listig, hinterhältig und bösartig. Man kann sie nur ausschalten, indem man ihrem Wirt den Kopf abschlägt. Allerdings sind sie auch dann nicht wirklich tot. Die Seelen werden nur wieder zurück in die Höllensphäre geschleudert, der sie entstammen, wo sie dann warten, bis sie erneut beschworen werden.“
„Zombies“, flüsterte Wedekind und ein Schauer lief über seinen Rücken.
„Wie?“ Harbon schaute ihn fragend an.
„In meiner Welt gibt es Geschichten von Untoten, die umherwandern, und Menschen fressen. Man nennt sie Zombies. Allerdings sind die alles andere als listig. Sie sind nur gruselig und ekelhaft.“
„Gibt es diese Wesen wirklich?“
Wedekind zuckte die Achseln.
„Manche glauben daran, manche nicht. Gesehen hat wohl noch nie jemand einen, obwohl es so mancher behauptet. Es sind nur Schauergeschichten, mit denen sich die Menschen unterhalten.“
Harbon schüttelte den Kopf.
„Ich finde deine Welt immer merkwürdiger, Wunderschritt.“
„Ja, das ist sie wohl“, seufzte der Antiquar.
Sie ritten seit längerer Zeit – Wedekind schätzte, dass es etwa fünf oder sechs Stunden waren – ohne weitere Störung. Während des langen Ritts durch die Dunkelheit hatte sich Wedekind nach dem Licht der Sonne gesehnt. Nachdem sie den Wald, in dem sie sich vor den Gardisten verborgen hatten, verlassen hatten, waren sie wie Wedekind schätzte etwa eine Stunde vorsichtig und schweigend weiter geritten. Irgendwann hatte Gorman kund getan, dass man nun weit genug von der Garnison entfernt sei und nicht mehr so vorsichtig sein müsse. Sie hatten die Gangart ihrer Tiere beschleunigt und das eine oder andere erleichterte Gespräch wurde geführt.
Wedekind empfand es weiterhin als extrem bedrückend, in dieser tintigen Schwärze umher zu reiten. Er hätte einiges für das silbrige Licht des Mondes gegeben – auch ohne eine holde Maid in seiner Nähe. Er musste grinsen bei dem Gedanken.
Nun kam zum Glück endlich die Sonne über den Horizont und tauchte das - wie Wedekind zugeben musste - wunderschöne, hügelige Land in ein herrliches Licht. Die Schatten, die Mensch und Pferd warfen, waren noch lang und der Antiquar genoss das Licht des frühen Tages.
„Fühlst du dich jetzt wohler, Wunderkind?“ Harbons breites Grinsen brachte Wedekind zum Lachen.
„Sehr viel wohler, Hubert.“
Harbon lachte dröhnend.
„Gibt es denn in deiner Welt keine Nächte?“
„Doch, die gibt es schon, aber es gibt auch einen Mond und elektrische Straßenlaternen.“
„Ele … was?“
Wedekind grinste.
„So ähnlich wie dein Syrill, nur mit Technik, nicht mit Magie.“
Harbon zog die Augenbrauen nach oben.
„Davon musst du mir irgendwann erzählen, Wedelmann.“
Gorman hatte sich genähert und ließ sein Pferd nun neben dem von Harbon laufen.
„Dort vorn ist eine gute Stelle für eine Rast“, meinte er und deutete vage in die Richtung, die er meinte. „Ich denke, wir alle haben eine Pause nötig und auch etwas Schlaf. Auch die Pferde sollten ausruhen.“
Harbon nickte.
„Da hast du sicher recht, Fürst.“
Kurze Zeit später hatten sie die Pferde abgesattelt, die jetzt offensichtlich zufrieden das saftige Gras der Umgebung abweideten. Die Gefährten nahmen eine kurze Mahlzeit zu sich und zogen sich dann zurück, um ein wenig zu schlafen.
Harbon lag noch eine Weile wach und dachte über die Ereignisse der vergangenen Nacht nach. In diese wenigen Stunden seit dem vorigen Abend war viel passiert, und als sich plötzlich Sundasch über das Apaethon meldete, rechnete Harbon mit der nächsten Hiobsbotschaft.
„Wir wurden aufgehalten“, eröffnete der alte Zauberer. Dann berichtete er von den Schwierigkeiten, die sie in dem kleinen Ort hatten, in dem sie eigentlich nur hatten übernachten wollen. Harbon fluchte. Dann brachte er Sundasch auf den neuesten Stand, was Mirthan anbetraf.
„Es scheint, als könnte nichts ohne Probleme vonstatten gehen“, schloss er.
Nachdem er sich von seinem Zaubererkollegen verabschiedet hatte, versuchte er, sich zu entspannen und es gelang ihm tatsächlich, recht schnell einzuschlafen.
„Was meinst du?“
Wedekind schaut zum Zauberer nach oben, der neben ihm ritt.
„Drollinge“, wiederholte dieser. „Rovan hat mich gerade unterrichtet, dass der Zaubererkollege Mirthan, der Ariste und Mickel zur Hilfe eilen soll, von einem Drolling angegriffen und beinahe getötet wurde.“ Er fluchte. „Diese dreimal verdammte Verline beschwört wirklich alles herauf, dessen sie habhaft werden kann, wenn es nur ihren finsteren Zielen dient.“
„Was sind Drollinge“, erkundigte sich der Antiquar. Er hatte kein sehr gutes Gefühl bei diesem Wort.
„Widerliche Kreaturen. Es handelt sich um abgrundtief böse Seelen, die von schwarzen Zauberern wie Verline in die Körper von kürzlich Verstorbenen versetzt werden. Diese Geschöpfe sind sehr alt, extrem listig, hinterhältig und bösartig. Man kann sie nur ausschalten, indem man ihrem Wirt den Kopf abschlägt. Allerdings sind sie auch dann nicht wirklich tot. Die Seelen werden nur wieder zurück in die Höllensphäre geschleudert, der sie entstammen, wo sie dann warten, bis sie erneut beschworen werden.“
„Zombies“, flüsterte Wedekind und ein Schauer lief über seinen Rücken.
„Wie?“ Harbon schaute ihn fragend an.
„In meiner Welt gibt es Geschichten von Untoten, die umherwandern, und Menschen fressen. Man nennt sie Zombies. Allerdings sind die alles andere als listig. Sie sind nur gruselig und ekelhaft.“
„Gibt es diese Wesen wirklich?“
Wedekind zuckte die Achseln.
„Manche glauben daran, manche nicht. Gesehen hat wohl noch nie jemand einen, obwohl es so mancher behauptet. Es sind nur Schauergeschichten, mit denen sich die Menschen unterhalten.“
Harbon schüttelte den Kopf.
„Ich finde deine Welt immer merkwürdiger, Wunderschritt.“
„Ja, das ist sie wohl“, seufzte der Antiquar.
Sie ritten seit längerer Zeit – Wedekind schätzte, dass es etwa fünf oder sechs Stunden waren – ohne weitere Störung. Während des langen Ritts durch die Dunkelheit hatte sich Wedekind nach dem Licht der Sonne gesehnt. Nachdem sie den Wald, in dem sie sich vor den Gardisten verborgen hatten, verlassen hatten, waren sie wie Wedekind schätzte etwa eine Stunde vorsichtig und schweigend weiter geritten. Irgendwann hatte Gorman kund getan, dass man nun weit genug von der Garnison entfernt sei und nicht mehr so vorsichtig sein müsse. Sie hatten die Gangart ihrer Tiere beschleunigt und das eine oder andere erleichterte Gespräch wurde geführt.
Wedekind empfand es weiterhin als extrem bedrückend, in dieser tintigen Schwärze umher zu reiten. Er hätte einiges für das silbrige Licht des Mondes gegeben – auch ohne eine holde Maid in seiner Nähe. Er musste grinsen bei dem Gedanken.
Nun kam zum Glück endlich die Sonne über den Horizont und tauchte das - wie Wedekind zugeben musste - wunderschöne, hügelige Land in ein herrliches Licht. Die Schatten, die Mensch und Pferd warfen, waren noch lang und der Antiquar genoss das Licht des frühen Tages.
„Fühlst du dich jetzt wohler, Wunderkind?“ Harbons breites Grinsen brachte Wedekind zum Lachen.
„Sehr viel wohler, Hubert.“
Harbon lachte dröhnend.
„Gibt es denn in deiner Welt keine Nächte?“
„Doch, die gibt es schon, aber es gibt auch einen Mond und elektrische Straßenlaternen.“
„Ele … was?“
Wedekind grinste.
„So ähnlich wie dein Syrill, nur mit Technik, nicht mit Magie.“
Harbon zog die Augenbrauen nach oben.
„Davon musst du mir irgendwann erzählen, Wedelmann.“
Gorman hatte sich genähert und ließ sein Pferd nun neben dem von Harbon laufen.
„Dort vorn ist eine gute Stelle für eine Rast“, meinte er und deutete vage in die Richtung, die er meinte. „Ich denke, wir alle haben eine Pause nötig und auch etwas Schlaf. Auch die Pferde sollten ausruhen.“
Harbon nickte.
„Da hast du sicher recht, Fürst.“
Kurze Zeit später hatten sie die Pferde abgesattelt, die jetzt offensichtlich zufrieden das saftige Gras der Umgebung abweideten. Die Gefährten nahmen eine kurze Mahlzeit zu sich und zogen sich dann zurück, um ein wenig zu schlafen.
Harbon lag noch eine Weile wach und dachte über die Ereignisse der vergangenen Nacht nach. In diese wenigen Stunden seit dem vorigen Abend war viel passiert, und als sich plötzlich Sundasch über das Apaethon meldete, rechnete Harbon mit der nächsten Hiobsbotschaft.
„Wir wurden aufgehalten“, eröffnete der alte Zauberer. Dann berichtete er von den Schwierigkeiten, die sie in dem kleinen Ort hatten, in dem sie eigentlich nur hatten übernachten wollen. Harbon fluchte. Dann brachte er Sundasch auf den neuesten Stand, was Mirthan anbetraf.
„Es scheint, als könnte nichts ohne Probleme vonstatten gehen“, schloss er.
Nachdem er sich von seinem Zaubererkollegen verabschiedet hatte, versuchte er, sich zu entspannen und es gelang ihm tatsächlich, recht schnell einzuschlafen.