7.00 p.m.
6.40 p.m.
Nur noch zwanzig verdammte Minuten.
Die Reisetasche mit dem Lösegeld fest an sich gepresst, schwang sich Jeff Henderson über die Absperrung am Eingang zur Metro-Station. Zeit um die Metro-Card durchzuziehen war keine. Wichtigere, dringendere Dinge rasten in seinem Gehirn. Central Station, New York City, 7.00 p.m. Schließfach 523 war genau der Punkt, der für das Leben oder den Tod von Melanie Sinclair entscheidend war.
Schwüle Hitze vor dem Gewitter und erste ferne Blitze ließ die Luft knistern. Der junge Anwalt rannte zum Bahnsteig, starrte auf den heranpreschenden Zug der ihm wie ein lahmer Wurm aus Wellblech erschien.
6.45 pm.
Noch fünfzehn Minuten und zwei Stopps bis zur Central Station.
Noch mal kurz rennen und dann die Schließfächer. Jeff war 35. In seinem Leben musste alles klappen. Es musste korrekt laufen. Seine Eltern waren renommierte Notare in Boston, so hatte er von Kind an mit Zufällen wenig zu tun. Die Sinclair´s waren sehr gute Klienten bei „Goldwin & Partner“, seinen Chefs und hatten ihn, nach der Entführung ihrer sieben Jahre alten Tochter gebeten, den Job des Geldüberbringers zu übernehmen.
Die Entführer hatten es in den letzten Monaten durch drei Verbrechen geschafft, auf die Titelseiten zu kommen. Zwei der Opfer wurden, nach dem das Lösegeld nicht pünktlich und unter Einschalten der Polizei hinterlegt war, bestialisch ermordet. Noch erkennbare Teile ihrer kleinen Körper waren zerhackt in Plastiktüten mit der Paketpost an die Eltern geschickt worden. Das dritte Mädchen wurde frei gelassen, nach dem man allen Forderungen bedingungslos Folge leistete. Die Sinclair´s taten alles um ihre Tochter gesund wieder zu sehen.
6.50 p.m.
Jeff strich sich mit der Hand die schwarzen Locken aus dem schmalen Gesicht. Trotz der Rushhour schien es für ihn eine Ewigkeit, bis all die unbedeutenden verschwitzen Schatten sich herausgepresst und andere sich in den Wurm hineingezwängt hatten. Die stehende, heiße Luft im Zug, vermischt mit dem Whiskeyatem seines schwankenden Gegenübers der ihn mit glasigen Augen, dumm anglotzte, war noch unerträglicher.
6.51 p.m.
Der Zeitdruck war ein Teil des Plans der perversen Verbrecher. Seit dem Morgen hatten sie Jeff von einem zu nächsten Punkt gehetzt. Mit immer neuen, versteckten Handys, neue Instruktionen erteilt.
6.52
Letzter Halt vor Ce-Station. Das war zu knapp. Er würde es nicht schaffen. Oder vielleicht doch, wenn überhaupt nichts mehr dazwischen käme. Doch dann blieb ihm fast das Herz stehen. Er glaubte, das Blut hinter seinen Augen würde zu Eis. „Fahrausweiskontrolle!“ hörte er fast gleichzeitig rechts und links hinter sich im stehenden Gedränge. Das war das Ende ... Melanie war so gut wie tot ... Aus. Der Schweiß der sein „Red Sock´s“ T-shirt durchnässte, war jetzt kalt. Es war nicht allein seine besondere Mission, die einen Zeitverlust unmöglich machte. Es war auch nebenbei seine Karriere. Einen New Yorker Anwalt, der wegen Schwarzfahrens angezeigt wurde, hat noch niemand gesehen, weil er danach keiner mehr war. Noch drei Passagiere und Jeff waren an der Reihe. Er strich sich mit der Handfläche den Schweiß von der Stirn, legte sie dann vor den Mund, um nicht „Scheiße“ zu schreien und starrte an die Decke, wo ein roter Punkt die Einfahrt in Central-Station anzeigte.
6.56 p.m.
„Bitte, bitte lieber Gott, lass das eine Mal bitte, bitte die Kontrolleure tot umfallen.“ Noch eine ältere Dame hinter ihm. Dann. Er hatte die Möglichkeit sich einem Gespräch zu stellen, mit den Leuten zu reden, dass es nicht zu einer Anzeige käme. Ein paar Ausreden und vielleicht ein Paar grüne Scheinchen. Doch das bedeutete den sicheren Tod des kleinen Mädchens und Pakete mit der Post. Die ältere Dame hatte ihre Metrocard viel zu früh gefunden. Jeff war steif, wie am Boden festgeschraubt.
„Darf ich ihre Fahrerlaubnis sehen“ sagte die Stimme hinter ihm. Jeff wollte sich umdrehen und schreien, dass es um Leben und Tod gehe, wollte ihnen seine Personality-Card in die Hand drücken. Wenn er jetzt losrennen würde, wäre es sicher zu schaffen.
“Haben sie mich verstanden?“ Der Ton war jetzt schärfer. „Was für´n Verlausnis wills´n du?“ lallte der Whiskymann. Die rosa Glanzäuglein hätte Jeff in diesem Moment küssen können. „Habichnich ... tut mir sorry ... Muchachos ... muß ich jetzt auf´n elelischen Suhl?"
6.58 p.m.
die Türen öffneten sich. Jeff rannte hinaus durch den Platzregen zu den Schließfächern.
7.00 p.m.
Das Schloss von Fach 523 rastete ein.
6.40 p.m.
Nur noch zwanzig verdammte Minuten.
Die Reisetasche mit dem Lösegeld fest an sich gepresst, schwang sich Jeff Henderson über die Absperrung am Eingang zur Metro-Station. Zeit um die Metro-Card durchzuziehen war keine. Wichtigere, dringendere Dinge rasten in seinem Gehirn. Central Station, New York City, 7.00 p.m. Schließfach 523 war genau der Punkt, der für das Leben oder den Tod von Melanie Sinclair entscheidend war.
Schwüle Hitze vor dem Gewitter und erste ferne Blitze ließ die Luft knistern. Der junge Anwalt rannte zum Bahnsteig, starrte auf den heranpreschenden Zug der ihm wie ein lahmer Wurm aus Wellblech erschien.
6.45 pm.
Noch fünfzehn Minuten und zwei Stopps bis zur Central Station.
Noch mal kurz rennen und dann die Schließfächer. Jeff war 35. In seinem Leben musste alles klappen. Es musste korrekt laufen. Seine Eltern waren renommierte Notare in Boston, so hatte er von Kind an mit Zufällen wenig zu tun. Die Sinclair´s waren sehr gute Klienten bei „Goldwin & Partner“, seinen Chefs und hatten ihn, nach der Entführung ihrer sieben Jahre alten Tochter gebeten, den Job des Geldüberbringers zu übernehmen.
Die Entführer hatten es in den letzten Monaten durch drei Verbrechen geschafft, auf die Titelseiten zu kommen. Zwei der Opfer wurden, nach dem das Lösegeld nicht pünktlich und unter Einschalten der Polizei hinterlegt war, bestialisch ermordet. Noch erkennbare Teile ihrer kleinen Körper waren zerhackt in Plastiktüten mit der Paketpost an die Eltern geschickt worden. Das dritte Mädchen wurde frei gelassen, nach dem man allen Forderungen bedingungslos Folge leistete. Die Sinclair´s taten alles um ihre Tochter gesund wieder zu sehen.
6.50 p.m.
Jeff strich sich mit der Hand die schwarzen Locken aus dem schmalen Gesicht. Trotz der Rushhour schien es für ihn eine Ewigkeit, bis all die unbedeutenden verschwitzen Schatten sich herausgepresst und andere sich in den Wurm hineingezwängt hatten. Die stehende, heiße Luft im Zug, vermischt mit dem Whiskeyatem seines schwankenden Gegenübers der ihn mit glasigen Augen, dumm anglotzte, war noch unerträglicher.
6.51 p.m.
Der Zeitdruck war ein Teil des Plans der perversen Verbrecher. Seit dem Morgen hatten sie Jeff von einem zu nächsten Punkt gehetzt. Mit immer neuen, versteckten Handys, neue Instruktionen erteilt.
6.52
Letzter Halt vor Ce-Station. Das war zu knapp. Er würde es nicht schaffen. Oder vielleicht doch, wenn überhaupt nichts mehr dazwischen käme. Doch dann blieb ihm fast das Herz stehen. Er glaubte, das Blut hinter seinen Augen würde zu Eis. „Fahrausweiskontrolle!“ hörte er fast gleichzeitig rechts und links hinter sich im stehenden Gedränge. Das war das Ende ... Melanie war so gut wie tot ... Aus. Der Schweiß der sein „Red Sock´s“ T-shirt durchnässte, war jetzt kalt. Es war nicht allein seine besondere Mission, die einen Zeitverlust unmöglich machte. Es war auch nebenbei seine Karriere. Einen New Yorker Anwalt, der wegen Schwarzfahrens angezeigt wurde, hat noch niemand gesehen, weil er danach keiner mehr war. Noch drei Passagiere und Jeff waren an der Reihe. Er strich sich mit der Handfläche den Schweiß von der Stirn, legte sie dann vor den Mund, um nicht „Scheiße“ zu schreien und starrte an die Decke, wo ein roter Punkt die Einfahrt in Central-Station anzeigte.
6.56 p.m.
„Bitte, bitte lieber Gott, lass das eine Mal bitte, bitte die Kontrolleure tot umfallen.“ Noch eine ältere Dame hinter ihm. Dann. Er hatte die Möglichkeit sich einem Gespräch zu stellen, mit den Leuten zu reden, dass es nicht zu einer Anzeige käme. Ein paar Ausreden und vielleicht ein Paar grüne Scheinchen. Doch das bedeutete den sicheren Tod des kleinen Mädchens und Pakete mit der Post. Die ältere Dame hatte ihre Metrocard viel zu früh gefunden. Jeff war steif, wie am Boden festgeschraubt.
„Darf ich ihre Fahrerlaubnis sehen“ sagte die Stimme hinter ihm. Jeff wollte sich umdrehen und schreien, dass es um Leben und Tod gehe, wollte ihnen seine Personality-Card in die Hand drücken. Wenn er jetzt losrennen würde, wäre es sicher zu schaffen.
“Haben sie mich verstanden?“ Der Ton war jetzt schärfer. „Was für´n Verlausnis wills´n du?“ lallte der Whiskymann. Die rosa Glanzäuglein hätte Jeff in diesem Moment küssen können. „Habichnich ... tut mir sorry ... Muchachos ... muß ich jetzt auf´n elelischen Suhl?"
6.58 p.m.
die Türen öffneten sich. Jeff rannte hinaus durch den Platzregen zu den Schließfächern.
7.00 p.m.
Das Schloss von Fach 523 rastete ein.