A secretum annales sanctum Schlackum 00-um

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Und siehe, es begab sich der Sohn des runden Leders Gottes, der gesegnete Druide von Tingeltangel in den Gelsumer Stadtgarten, um dort dem dort dem Schlacker Volke zu predigen. Da jubilierten die Massen, weil des Druiden Jünger verteilten, erfüllt vom Glauben und dem guten Gras aus Amsterdam, die Flaschen voller Doppelkorn und Glückauf-Pils, damit die Menschen trunken würden vom heiligen Geiste.
Also sprach des Fußballs druidischer Sohn:
„Schaut die asozialen Borussia Doofmord-Fans herumlungern in ihrem popeligen Stadion! Sie malochen nicht, sie denken nicht, aber der Herr und das Sozialamt erhalten sie aus unerfindlichen Gründen doch. Seid ihr nicht viel mehr als diese Wichte in der Arena auf Schlacke? Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um eure irdischen Güter, sondern gebet alles dem heiligen Druiden, damit er zum frommen Werke die erlesensten Spirituosen und feinste Gerichte zu sich nehme, denn das ist dem Herrn ein Wohlgefallen! So öffnet im Namen des himmlischen Vaters eure Herzen und Brieftaschen, damit es mir auf Erden wohlergehe wie im Himmelreich. Sehet die Vertreter des Volkes, wie sie sich bereichern: Sie arbeiten nicht, auch können sie nichts, aber die Kohle kommt von ganz allein für sie aus euren Portemonnaies. Ich sage euch, dass auch Louis XVI. in seiner kopflosen Inkompetenz nicht schlechter gewesen ist als einer von ihnen. Wenn nun Gott in Jamaica das Gras auf den Bäumen wachsen lässt, wird er dann nicht viel mehr für sein auserwähltes Volk auf Schlacke tun? Hat der Schöpfer nicht etwa zu Ehren Schlackes den Himmel blau-weiß geschaffen? Oh ihr Kleingläubigen, der Herr wird Ströme edelsten Gerstensaftes vom Himmel regnen und ein Tor nach dem anderen für Schlacke fallen lassen, wenn sein Druide endlich durch eure Gaben seinen ersten Rolls Royce zu kaufen vermag. Darum trachtet zuerst danach, mich zu bereichern und denkt nicht an morgen, denn wenn ihr mir alles gegeben habt, dann seid ihr von allen Sorgen befreit. Denn der Herr sagt: Wer hat, dem wird gegeben und wer nicht hat, bleibt eben ne arme Sau!“
Da tat der Gott des fußigen Balles ein Wunder und es trat ein in der Menge verborgener Doofmord-Fan hervor, um Buße zu tun. Also sprach jener Sohn heidnischer Verderbnis:
„Oh Herr, die Weisheit Deiner Worte haben mich überzeugt und auch ich möchte zu jenen gehören, die auf den Malediven ihren Luxusurlaub verbringen. Also werde ich den falschen Götzen Borussia Doofmords abschwören und Dir folgen.“
Da ging ein zorniges Murmeln durch das blau-weiße Volk und ein dippelschisserischer Pharisäer trat hervor, der schon mächtig vom heiligen Spiritus getankt hatte.
„Oh großer Druide, lass uns jenen Verbrecher in der Arena auf Schlacke steinigen. Denn all das Betteln um Gnade und Vergebung können seine Missetaten nicht wiedergutmachen. Ich selber habe den Elenden gesehen, wie er bei einem Elfmetertor gegen Schlacke jubelte!“
Und eine gerechte Wut ergriff die Masse, da aber hob der gütige Druide seine rechte Hand und sprach zum Volke:
„Wer von euch nicht besoffen ist, der werfe den ersten Stein!“
Es besann sich das edle, blau-weiße Volk und blickte beschämt zu Boden, da sprach des Fußballgottes Sohn zum reuigen Sünder:
„So will ich Dich Messi Ronaldo nennen, denn mit Dir werde ich mächtig Kasse machen. So singe nun das Schlacke-Lied für uns.“
Und süß wie ein Engelschor erscholl die Hymne des einzig wahren Vereins und der große Trainer im Himmel blickt mit Wohlgefallen auf die Erde nieder.
Gerührt sprach nun der Druide von Tingeltangel:
„Bepreiset den Herrn! Wahrlich, ich sage Dir, dafür wirst Du zu meiner Rechten auf Malle sitzen. Aber nun hole geschwind von des Kipperneukers Pommesbude Currywurst und Pommes, denn ich und meine Jünger haben heiligen Hunger!“
Da flitzte mit göttlicher Geschwindigkeit der von seinem teuflischen Irrglauben Geläuterte so schnell wie einer jener engelsgleichen Schlacker Stürmer.
Da erfüllte eine große Traurigkeit die Gläubigen und deren einer trat vor.
„Oh Messias, auch Dein Volk ist hungrig! Was soll es denn nur essen?“
Es blickte des Fußballgottes Sohn gen Himmel und der Vater sprach zu ihm. Weise nickte der Prophet und teilte der Masse die imaginären Worte des Herrn mit.
„So vernehmt die Worte aus den höheren Sphären des Finanzhimmels: Das niedere Volk möge essen die Käferlein und Würmlein hier im Stadtgarten und überall auf Erden, denn das ist der Wille eurer Herren!“
Wie jubilierte das brave Untertanenvolk über jenes Wunder und machte sich fleißig auf die Suche nach ekligem Getier.
So erfolgte denn die Speisung der Schlacker 50. Was nun die klimagerechte Bespeisung des ärmeren Teils der Restbevölkerung angeht, so wird dieser die wohl früh genug erleben. Hallelujah!
 
G

Gelöschtes Mitglied 21924

Gast
Habe mich köstlich amüsiert - wohl, weil ich keine Ahnung von Fußball habe. Und weil ich bis heute dachte, das "Secret der Annalen" sei etwas unanständiges ...
 



 
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