Aarenblau

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Chandrian

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verloren treiben gummienten im strudel,
ihr schicksalsschlagsmakeup
zerrinnt nach und
nach
unten

und ich beisse in den sauren apfelbaum-
mein spiegelblind verschwimmt
im Aarenblau, im
leben ohne schwimmweste

sozusagen weggekräuselt an einem heissen tag,
heissen businessideen "heisshunger",
verglüht mein holzkopf mein herz,
treiben boote an meinem fleck grün vorbei
und dopamine in meinen adern.

und die planaren ebenen klammern sich
seitlich an den strom und schnellen leuten
geben sie platz zum atmen -:
vermeintlich saubere luft,
die sich im hitzeflimmernd neu erfindet

über mir ragen alte bauten wie
kummertürme in den nachmittag
und manche kümmern sich um zweisamkeit,
zwischenräumige leere,
um einen spiessigen schluck sonne.
auch sie kauern unter den grünen kuppeln,
stehen an krücken
wie stadtalte und beobachten
mit milchglasigen augen
die sich wandelnde welt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Scal

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Großteils recht gut nachvollziehbar, die äußeren und inneren Impressionen und Reflexionen, die mit der Aare und ihrem städtischen Umfeld an einem Sommertag herantreiben. Interessante Bilder und ambivalente Empfindungen.
Mein Eindruck: der Text könnte gekürzt werden oder gar in zwei Texte umgeformt, es ließe sich daran noch feilen. Aber freilich, das Stilempfinden orientiert sich oft an den eigenen, persönlichen Neigungen.

Gruß
Scal
 

Chandrian

Mitglied
Danke @Samoth für die Bewertung und @Scal für den Kommentar.
Es freut mich, dass Du dich mit dem Text befasst hast und auch meine Absicht, die Beschreibung des Umfeldes (wohl am besten zutreffend auf Bern selbst), nachvollziehen konntest.

Ich weiss wohl was du meinst; es zieht sich ein wenig in die Länge und wechselt hie und da recht abrupt die „szenerie“ bzw das Thema . Jedoch finde ich es trotzdem schön so, denn jeder Abschnitt beschreibt den Gefühlszustand aus einer leicht andern Perspektive, mit neuen Bildern. Auch die örtliche Perspektive wechselt und schafft so den Raum, der ja auch für die Gefühlslage „verantwortlich“ ist. Ich wüsste daher fast nicht, wo kürzen, bin aber offen für Vorschläge.

Liebe Grüsse
Chandrian
 

Scal

Mitglied
Ich kann deine Sichtweise nachvollziehen, es geht in die Richtung meiner Andeutung zum persönlichen Stilempfinden. Ich finde es auch wichtig, dass dieses ganz persönliche Stil-Gefühl erforschend "erprobt" und beachtet wird.

Gruß
Scal
 



 
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