Aba Hundt sans scho!

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Elenore May

Mitglied
...sagt der Bayer, wenn er über eine Gruppe von Männern bewundernd spricht.
Übersetzt heißt es: „Aber Hunde sind sie schon!“ Es ist dem französischen „Chapeau!“ sehr ähnlich, trotzdem meint das Bayrische noch eine ganze Ecke mehr.
Auch bekommen in der bayerischen Variante nur Männer dieses Lob ab, während die französische Version für beiderlei Geschlecht gedacht ist; denn die bayrische Variante bewundert damit auch Handlungen, die sich hart an der Grenze zur Legalität bewegen und die deshalb Frauen nicht zugetraut werden. (Mit Modellautos jonglierende Frauen gab es wahrscheinlich bei der Prägung dieser Huldigung noch nicht.)

Jedenfalls will dieses Lob demjenigen, der weniger 'ein Hund' ist, sagen, dass mit Hinterlist und einer von Demut getarnten Bauernschläue der Reibach locker in die eigenen Taschen gewirtschaftet werden kann. Er muss sich nur trauen, in den richtigen Momenten gekonnt täuschen und vielleicht auch ein paar Tränen zerdrücken, dann kann er sich der ungeteilten Zustimmung seiner Landsleute schon sicher sein, wie uns bereits mal sehr eindrucksvoll vorgeführt wurde.

Wieso für diesen Vorgang aber ausgerechnet der Hund herhalten muss, erschließt sich noch nicht so ganz; denn wahre Freunde des Hundes sind die Bayern nur vereinzelt. Ihre Beziehung zu ihm ist eher desinteressiert, denn eine ordentliche Schweinshaxn, oder ein Bifflamott (ein ‚Boeuf a la mode‘), lassen sich aus ihm nicht machen. Vielleicht wird der Hund deshalb herangezogen, weil ihm die Fähigkeit des 'sich vielen Situationen anpassen können' nachgesagt wird. Das wäre zumindest vorerst eine Erklärung, denn sehr viel näher werden wir der Sache noch nicht kommen, deshalb wenden wir uns einem anderen Phänomen im Land der Berge zu.

In Bayern gehen die Uhren anders, heißt es. Und nimmt man die von Ministerpräsident Seehofer vor einiger Zeit vorgebrachten Worte als bare Münze, dann ist Bayern sowieso der Vorhof zum Paradies. Was will man da noch sagen, außer: Nichts wie hin!, wenn Gedanken an das Paradies den Denkprozess bestimmen.

Ein „Zuagroaster“, übersetzt ein „Dazugerannter“, also ein Mensch, der aus anderen Landesteilen kommt, und der wegen der himmlisch gezeichneten Aussichten des Herrn Seehofers so schnell als möglich im Vorhof einlaufen und deshalb in Bayern ansässig werden will, hat allerdings vorab noch einige Maßnahmen zwecks Anpassung durchzuführen:

So ist als Erstes zu beachten, dass das katholische Gebetbuch vorsichtshalber fest unter den Arm geklemmt sein sollte. Weiter empfiehlt es sich, diese Glaubensform als Gesinnungsausrichtung nachhaltig im Kopf verankert zu haben, wenn in den Olymp vorzudringen angedacht ist.

Das heißt jedoch nicht, dass beide wirklich einzusetzen sind. Noch nicht mal der sonntägliche Kirchgang erfordert das, denn da geht’s um anderes: um sehen und gesehen werden, um den verbindenden Plausch nach kirchlicher Andacht. Denn dieses gemütliche Beisammensein vor den Pforten des Gotteshauses, noch unter dem euphorischen Erlebnis der göttlichen Eingebung stehend, hat schon so manches Geschäft zum erfolgreichen Abschluss gebracht.

Hat sich der zugroaste Paradiesanwärter ebenfalls auf dem kirchlichen Vorplatz eingefunden, und ist es ihm ernst mit seinen Einbürgerungsgedanken, hat er sich erst noch eine gewisse Etikette einzuverleiben. Dazu sollte er über einen Trachtenhut mit Gamsbart verfügen und diesen demütig vor die mit einer Jopp (Jacke aus gewalkter Wolle) bekleidete Brust gedrückt halten, wenn er sich den anwesenden Honoratioren mit Bücklingen nähert – denn ohne deren Zustimmung und Absegnung geht in Bayern gar nichts.

Alles, was ein Neubürger zu erreichen bestrebt ist, durchläuft erst das wohlwollende Abnicken dieser 'Granden'. Als Untermalung dient dazu Kirchengeläut, unter dem diese braven Pfarrkinder via kräftigem Handschlag (hoffentlich auch gegenüber dem Anwärter) ihre gegenseitige Verbundenheit signalisieren, während der beiwohnende Kirchenmann mit demutsvoll geschlossenen Händen bei holdem Lächeln seinen Segen gibt.

Allerdings haben sich die Verhaltensformen mittlerweile etwas modernisiert: Nur noch auf dem Land sollte man sich der Pflicht des Kirchgangs und seiner geschilderten Umstände inständig widmen.
In größeren Städten genügt mittlerweile auch der sonntägliche Einlauf am Stammtisch lange vor 11 Uhr, damit die anschließend verzehrten Weißwürste fristgerecht vor dem „Zwölfeleiten“ (Weißwürste dürfen nach bayrischem Brauch das Zwölfuhrläuten der Kirchenglocken nicht erleben) in den Magen wandern.

Gut, Weißwürste sind nicht jedermanns Sache. Da bietet sich als Ausweichmanöver der Zugriff auf den Leberkaas an. Die bayrische Spezialität, die weder was mit Leber noch mit Käse zu tun hat; die für Fleischesser zum Gaumenschmaus werden kann, wenn sie der richtige Metzger zubereitet hat. Leider ist die fachgerechte Zubereitung offenbar nicht mehr weit verbreitet, sodass meist ein labbriges Etwas herauskommt, das mit dem echten, bayrischen Leberkaas wirklich nichts mehr zu tun hat.

Doch zurück zum Stammtisch: Begleitet wird der Vorgang dieses sonntäglichen Frühschoppens von Weißbier, süßem Senf und räschen (knackigen) Breezn (Brezel, hier Mehrzahl, Einzahl wäre: „a Breezn“).
Bitte keinen Fauxpas begehen und „Bräzel“ sagen, das könnte vom gutmütigen Foppen „ah! Eam schaug oh!“ („ach! Ihn schau an!“) bis hin zum möglichen Ausschluss aus der gediegenen Runde führen. Auch der Austausch des Senfes von süß zu scharf (wenn er denn überhaupt verfügbar ist), könnte missbilligende Blicke aufkommen lassen und den Unmut der Kellnerin nach sich ziehen; also hier keine unnötigen Alleingänge!

Resümierend kann schon mal festgehalten werden: Will man Macht und Ansehen erreichen, hilft das Gebetbuch und eine devote Haltung einen ordentlichen Sprung weiter; neben den unbedingt erforderlichen Bücklingen – aber die wurden ja bereits abgehandelt.

Was braucht's sonst noch, um im Vorhof anzukommen? Unbedingt ist Standfestigkeit mitzubringen. Damit man bei den schnellen Drehungen der wechselnden Meinungen nicht die Balance verliert und versehentlich in die verkehrte Richtung kippt. Weiter dient sie dazu, dass die Maß Bier (Mass wie ‚Hass‘, nur mit ‚M‘ ausgesprochen, um das mal endlich klarzustellen) beim Mitschunkeln der lautstark vorgebrachten Hymne vom „mia san mia und uns kon koana“ („wir sind wir und uns kann keiner“) nicht außer Kontrolle gerät.

Was ist noch zu beachten, um in diesen Himmel der Glückseligkeit einzufahren? Der bayrische Dialekt sollte beherrscht werden. Vor allem seine hintersinnigen Deutungen sind zwingend zu erfassen, ohne sie vollends zu begreifen geht nun mal überhaupt nichts.

Aber da stößt dann wohl der Kopf eines Normalbürgers aus Nicht-Bayern an seine Grenzen. Denn was kann er schon damit anfangen, wenn es heißt „wer ko der ko!“ („wer kann der kann!“). Nach Überlieferung wurde dieser, von selbstgefälligem Lachen begleitete, Ausruf von einem Fuhrunternehmer gegenüber König Ludwig geäußert, nachdem er die Königskutsche, von eleganten Pferden gezogen, dank seines schweren Haflingergespanns im Straßengraben versenkte.

Fazit: Wahrscheinlich wird’s nichts, mit dem Vorhof zum Paradies. Das klappt einfach nur, wenn man in Bayern von bayrischen Eltern geboren und großgezogen wurde. Und selbst da ist der Aufstieg nicht sicher, wenn der Anwärter bei der Auswahl seiner Eltern versehentlich in eine der unteren Schubladen gegriffen hat.

Aber vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit - wenn man in der Hirschledernen (nur eine Kniehose aus Hirschleder mit fein besticktem Hosentürl vor dem ‚Gmächt‘ der ‚Mannsbuider‘ ist standesgemäß) ordentlich klimpern kann und anschließend den Diredare (das Geld) an exponierten Stellen großzügig verteilt. Das verhilft in der Regel dazu, dass ohne größere Nachfragen die Wunschportale geöffnet werden, die den Weg in eben diesen Vorhof des bereits angesprochenen Paradieses freigeben.

„Do san dann oi finfe wieda grod“ („da sind dann alle fünf wieder gerade“), und vom Paradiesanwärter heißt es dann eventuell „aba a Hund is a scho!“ („aber ein Hund ist er schon!“), und langsam wird sogar dem zuagroasten Neubürger klar, was damit gemeint ist...

Den vielen aufrechten, vielleicht auch frommen Bayern sollte mit diesen hinterfotzigen (milde übersetzt: sarkastischen) Worten nicht ans Bein gepinkelt werden. Doch die bayrische Oberschicht (oder alles, was sich dafür hält) sollte sich gelegentlich schon eine Prise Spott gefallen lassen; nur dann kann man von ihnen weiterhin behaupten „aba Hundt sans scho!“
 

herziblatti

Mitglied
Hallo Eleonore, du schreibst
wenn er sich den anwesenden Honoratioren mit Bücklingen nähert – denn ohne deren Zustimmung und Absegnung geht in Bayern gar nichts.
das krieg ich bei aller Nachsicht nicht in Zusammenhang, mir ist bisher nicht aufgefallen, dass man die bayrischen Honoratioren (oder gar die Bücklinge?) mit Räucherfischen gnädig stimmen könnte, weil
Ein Bückling, auch Bücking oder Pökling, ist ein gesalzener und bei über 60 °C geräucherter, (früher nicht ausgenommener) Hering mit Kopf
selbst dann, wenn ich den Fisch als Zeichen der Urchristen und die Christlich Demokratische Union in mein Brainstorming mit einbeziehe --- abgesehen von z.B.
Ein „Zuagroaster“, übersetzt ein „Dazugerannter“
aua, ich hätt gsagt, ein Zugereister, weil die "Roas" die Reise ist ... :) ich hoffe, ich hab jetzt Deine königliche Kutsche nicht derangiert oder gar in den Graben :) alles in allem hab ich mich gut amüsiert, über was alles, verrate ich nicht! LG - herziblatti
 

Elenore May

Mitglied
Hallo Herziblatti,
ein "Bückling" muss nicht zwingend ein Fisch sein...
Der Bückling meint auch das Bücken, den Rücken krumm machen, eben sich bücken.
"Roasen" meint rennen "i roas an Berg oabe" = "ich renne den Berg hinunter", dagegen heißt es nicht: "ich REISE den Berg hinunter" -
"hoast me, Herziblatti"?
(Das lässt sich kaum übersetzen, aber jeder Bayer weiß was gemeint ist...)
Danke für die Zeilen,
beste Grüße
Elenore
 
A

aligaga

Gast
O jegerl, Eleonore!

Schon in der Überschrift der erste Hinweis darauf, dass es sich bei dir wohl eher nicht um ein Dirndl handelt, sondern um eine Zuagroaste, die sich krampfhaft bemüht, BayernversteherIn zu sein.

Ein „dt“ gibt’s in der bayerischen Sprache nicht. Den Plural Hunde schriebe man korrekt Hund‘. Der Bayer heißt Schmied oder Schmid, aber nie Schmidt wie ein Preuße. Das solltest du dir merken.

Dass die Bayern mit Hunden nix am Hut hätten, kann nicht ernsthaft behauptet werden. Das „Zamperl“, insbesondere der (Rauhaar)dackel, sind legendäre Begleiter des Bayernvolkes. Neben den „Zamperln“ gibt’s dann noch Hunde, die auf der Jagd genutzt werden (ein im waldreichen und gebirgigen Bayern weit verbreiteter Brauch), und es sind deren Eigenschaften, die die Hund‘ ausmachen. Das solltest du dir merken.

Dass ein Zuagroaster (in München: Zugroaster) nichts mit Rennen zu tun hat, kann man, glaub ich, sogar googlen. Wer reist, ist auf der Roas‘; der Zuagroaste unterscheidet sich vom Reisenden dadurch, dass er dableibt. Das solltest du dir merken.

Dass das katholische Gebetbuch Grundvoraussetzung für olympische Weihen wäre, glauben nur die Zuagroasten. Die Aborigines wissen, dass man auch als Protestant Chancen hat, Ministerpräsident zu werden. Der letzte solche hieß Beckstein. Das solltest du dir merken.

Die Jacke aus gewalkter Wolle heißt nicht Jopp, wie du irrtümlich annimmst, sondern Janker. Falls Du je in einen normalen, bayerischen sonntäglichen Gottestdienst (gleich welcher Konfesion) hineingeschmeckt haben solltest, wüsstest du, dass diese Gottesdienste von Männern kaum besucht werden, und wenn doch, dann von keinen Jankerträgern. Du verwechselst die Kirchgänger mit den Gebirgsschützen oder den Leonhardirittern. Die sind aber nur fallweis‘ unterwegs, zur Staffage. Das solltest du dir merken.

Stammtische gibt’s in den Städten seit der Einführung des Rauchverbotes kaum noch, und wenn doch, dann haben Frauen dort nichts verloren. Es nimmt daher Wunder, wo du die profunden Kenntnisse über die dortigen Bräuche herhast. Dass der Lerberkäse eine Alternative zur Weißwurst wäre, glauben nur die Zuagroasten. Er steht auf so gut wie keiner Karte, sondern wird hauptsächlich von jenen im Stehen gefressen, die keine Zeit haben oder sich keine nehmen. Einen „Bayerischen Leberkäse“ gibt es nicht und hat’s nie gegeben, wohl aber eine „Münchner Weißwurst“. Das solltest du dir merken. Und dass nur die Preußen die Mass, die sie dazu trinken, falsch schreiben und falsch aussprechen.

Die Hirschlederne, die keineswegs nur als Kniehose, sondern auch kurz getragen als standesgemäß gilt, wird hauptsächlich von den Zuagroasten gekauft, die sich damit auf Oktober- und sonstigen Festen verkleiden. Sie wird inzwischen mehrheitlich aus China importiert und kostet bei Amazon 110 Euro, Zustellkosten inklusiv.

Da scheint mir eine nicht wirklich dort angekommen zu sein, wo sie hinwollte, und erzählt uns jetzt, wie sauer die Trauben doch sind, die im vermeintlich gelobten Lande wachsen. Satire darf alles, Eleonore. Aber sie muss gekonnt sein. Du greifst zwar in die Tasten, kannst aber nicht wirklich spielen. Es fehlt deutlich an der Intonation.

Vielleicht solltest du ein einfacheres Instrument anderswo spielen? Wie wär’s mit einer Maultrommel im Riesengebirge oder im Spreewald?

Gruß

aligaga
 

Elenore May

Mitglied
Gut gebrüllt, Löwe - trotzdem kommt es nur als Krächzen an...
Da ist wohl jemand noch nie im bayrischen Hinterland gewesen und beherrscht nur das feine "Münchnerische", wenn überhaupt.

Einzelpunkte:
"Hundt" (Lautsprache) wird exakt so ausgesprochen. Der "Zamperl" ist auch hauptsächlich in München beheimatet und hat, ebenfalls, mit dem Hinterland nur wenig zu tun.

Was den "Leberkaas" betrifft: wohl noch nie im "Franziskaner" gewesen und sich auf gepflegten Tellern einen ebenso gepflegten Leberkaas kredenzen lassen?

Der Stammtisch existiert und wird, gerade auf dem Land, noch eifrig besucht. Dabei erfreut er sich sogar zunehmender Beliebtheit. Gerne im Sommer, wenn unter weißblauem Himmel und blühenden Kastanien das Weißbier herrlich kühl "daherkommt".

Die "Hirschlederne" - auch wieder: auf dem Land sehr wohl noch ein sehr beliebtes Kleidungsstück, wobei sie über, wie auch am Knie enden kann.

Von einem "Schmidt" ist nirgendwo die Rede, da haben Sie sich wohl im Text vergriffen.

Wo ich mich allenfalls breitschlagen lasse ist das mit den "Zuagraosten"; obwohl, und da wiederhole ich mich, rennen auch roasen genannt wird.

Alle weiteren so fein aufgelisteten und mit viel Verve vorgebrachten Äußerungen sind mir einfach, mit Verlaub, zu sehr mit Bösartigkeiten durchsetzt und sind, wieder mit Verlaub, meiner Meinung nach diesem Forum nicht so ganz zuträglich.

Auch dieses schulmeisterliche "das solltest du dir merken", empfinde ich als unverschämt und es lässt mich vermuten, dass bei Ihnen der Umgang mit anderen von Überheblichkeit geprägt ist.

Wohin Sie mich gerne schicken würden - na ja, auch nichts als Gehässigkeit und Kleingeist (wobei der Spreewald durchaus seine Reize hat).

Zusammengenommen: Da hat sich wohl jemand so richtig ausgetobt - und alles immer mit geschlossenem Visier, wie das hier hauptsächlich praktiziert wird.

Hut ab! aligaga - da sollte man wohl besser nichts draus lernen...
Elenore May
 
A

aligaga

Gast
"Bayrisch" schreiben die Bayern "bayerisch"; nicht der Zamperl, sondern das Zamperl.

Was immer im Franziskaner für die Preußen auch sonst noch bereitgehalten werden mag: Es gibt keinen "Bayerischen Lerberkäse", wie du behauptest.

In deinem Text hast du vom Stammtisch in der Stadt fantasiert, nicht von jenem auf dem Lande. Vielleicht guckst du nochmal nach?

Dass die Lederhose auch kurz sein kann, musst du mir jetzt nicht mehr erklären - auf den diesbezüglichen Mangel in deinem Text hatte ich dich ausführlich aufmerksam gemacht. Sie gehört mitnichten zur ländlichen Alltagskleidung, sondern wird vorwiegend von den Mitgliedern der Blaskapellen und Trachtenvereine zu besonderen Anlässen getragen. Sonst eher nicht mehr. Im übrigen: Bayern besteht nicht nur aus Oberbayern. Es gibt daneben die Schwaben, die Niederbayern, die Oberpfälzer, die Ober-, die Mittel- und die Unterfranken. Die meisten von denen hatten noch nie in ihrem Leben eine Lederhose an.

Ich sagte, dass es in der Bayerischen Sprache kein "dt" gibt - also auch keine Hundt und keine Schmidts. Hast du meine Kritik denn überhaupt gelesen?

Wer sich mit Schmähschriften über Volksstämme hetrvortut - nota bene recht inkompetenten, wie aufzuzeigen war - der darf sich nicht wundern, wenn aus dem betroffenen Publikum Antwort kommt. Nestbeschmutzer leben vor allem dann gefährlich, wenn's ganz offenkundig nicht das eigene ist, in das sie ihren Mist abladen. Da könnt's sein, dass kräftige Widerworte kommen.

Das solltest du dir merken, Eleonore!

Gruß!

aligaga
 

Elenore May

Mitglied
...Das dachte ich mir schon, dass das Wort "Nestbeschmutzer" irgendwann auftaucht, wartete eigentlich schon lange drauf.

Feststellen kann ich auch, dass Sie offensichtlich meine Zeilen nicht gelesen haben - denn Sie übergehen Äußerungen, lassen sie einfach wegfallen und geifern lieber in Ihrem Tenor weiter.

Den Sturm im Wasserglas, den Sie hier fabrizieren, weil ich eindeutig eine andere politische Ausrichtung als Sie habe, er ist fast schon lächerlich und dabei auch noch so unnötig.

Diese "Rückzugsgefechte" die Sie jetzt durchführen, indem Sie sich bockbeinig auf einige Details stürzen, unterstützt nur meine oben bereits gemachten Aussagen und zeugt von wenig Souveränität:

Das/der Zamperl (vom italienischen Zampano stammend, DEN Clown meinend) -
Nur Preußen besuchen den Franziskaner? Da könnte Ihnen die Münchner Anwaltschaft, die Stammkunde im genannten Lokal ist, etwas anderes erzählen -
Beckstein, den Sie in Ihrer ersten Kritik erwähnt haben, der Franke ist,und der deshalb mit dem von mir beschriebenen Kernland Bayern nichts zu tun hat.
Wobei es fast unerheblich ist, WELCHES Gebetbuch er in die Höhe hält ("da sann dann olle finfe wieder groad").
Denn dieses beschriebene Kernland hört am "Weißwurst-Äquator" (der Donau) auf, und da gehört Franken nicht dazu (auch nicht Oberpfalz).
Womit wir bei der Weißwurst angekommen wären; die sehr wohl außerhalb Münchens ihre Daseinsberechtigung hat.

Da ich die anderen Leser dieses Diskurses nicht übermäßig langweilen will (mit Leberkaas und Lederhosn), erspare ich es Ihnen und mir, Ihre weiteren unqualifizierten Äußerungen zu zerpflücken - nur etwas noch:

Lassen Sie es einfach! Und gewöhnen Sie sich dieses belehrende "das solltest Du Dir merken" ab, das stößt ab und will das Gegenüber klein machen - was, und da wiederhole ich mich - kleingeistiges Denken verrät.

Verschießen Sie Ihre Giftpfeile in andere Richtungen - obwohl, das ist keine sehr christliche Empfehlung; aber ich gehöre auch nicht dieser Glaubensrichtung an...
Es hat mir sehr viel Vergnügen bereitet, aligaga
Elenore May
 
A

aligaga

Gast
Das/der Zamperl (vom italienischen Zampano stammend, DEN Clown meinend)
O jemine, Eleonore - bevor ich dich im dir fremden "bayerischen Kernland" deinem einsamen Schicksal überlasse, vielleicht noch ein klein bisschen bayerisch-italienische Sprachnachhilfe:

Zampanò war kein Clown, sondern ein Gewaltmensch solchen Künstlernamens in Fellinis "La Strada". Er gab vor, mit seiner Brust Ketten sprengen zu können und hat den seiltanzenden Clown, in den sich das von ihm gekaufte Mädchen Gelsomina verguckt hatte, totgeschlagen. Erst seither ist der "Große Zampano" (eingedeutscht ohne Apostroph auf dem o) hierzulande Begriff nicht eines Clowns, sondern eines plumpen Möchtegerns.

In der Bayerischen Sprache wird bei Verkleinerungen mit ~"rl" das Subjekt automatisch sächlich - wie im Hochdeutschen beim ~"chen":

Der Bube, aber das Buberl; die Geschichte, aber das G'schichterl; der Hund, aber das Hunderl; il Zampanò, aber das Zamperl.

Auch das solltest du dir merken!

Gruß!

aligaga
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Ressentiments?

Liebe Elenore,

ich habe die kleine Abhandlung über bayrische Etikette mit Vergnügen gelesen. Stil und Inhalt halte ich für gelungen, allerdings bin ich des Bayrischen unkundig.

Was andere Kommentatoren hier reitet, ist mir ein kleines Rätsel. Sicher gibt es Feinheiten, über die man lange streiten kann; man weiß ja, dass in Gegenden mit starken Dialekten selbige alle anderthalb Dörfer weiter ein Beispiel für evolutionäre Prozesse geben...

Noch mehr grüble ich über eine gewissen feindseligen Ton: Sind da Ressentiments gegenüber "welschen Mitwohnern" im Spiel?

Schöne Grüße

P.
 



 
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