@blackout Auch dir herzlichen Dank für dein Feedback! Um zwei deiner Punkte auf einen Streich zu beantworten:
"Herr ist" reimt sich auf "vermisst" - deswegen würde ich mir die Freiheit nehmen und das so belassen. Altmodisch bin ich bei Lyrik ohnehin, der Vorwurf sitzt.
Man könnte es natürlich anders formatieren:
Als der Tag vorüber war, die letzten Scherben Licht
Von lauer Brise sanft dahingerafft im Dunkel dieser Nacht versanken
Dacht ich bei mir: Ach wahrlich, diese sanfte Muse
Die mit schelmisch blitzend Augen mich anregt zu gar köstlichen Gedanken
Wär sie doch nur mir zugetan wie ich ihr bin
Und nähme mir die Zweifel, deren all mein Mut nicht Herr ist
An meiner Seite weilt indessen, unverdrossen,
Einsamkeit, recht hämisch grinsend - die hätte ich gar zu gern vermisst
Aber ich finde es so wie ursprünglich gepostet besser, passender, es tickt besser beim Lesen - für mich zumindest. Damit mag ich auch komplett falsch liegen.
Zu den anderen Punkten:
- Ich lasse die Spötter gerne "lecker!" spotten, darüber kann ich mich allemal köstlich amüsieren.
- Das doppelte sanft ist ein Schwachpunkt, mir will allerdings nichts so recht als Ersatz dafür passen, da muss ich erst noch ein paar Gehirnwindungen geradebiegen.
- Wenn Einsamkeit hier als Allegorie grinsen kann, so mag das nicht nur ein bisschen hämisch, sondern sogar recht hämisch sein, sonst müsste ich ihr ja das Grinsen überhaupt absprechen, wenn sie es nicht in allen Varianten könnte.
- Was aber nun die Scherben angeht... ja, was hab ich mir Tor dabei nur gedacht?
Ich werde darüber nochmal nachdenken, am besten bei einer Tasse Tee auf der Veranda, während die letzte Abendsonne ihr Licht durch das Laub des Birnbaums an die Hauswand wirft. Vielleicht fällt mir dann etwas besseres ein, besonders auch weil die Brise, das luftig leichte Ding, dem Licht ja gar nichts kann! Da hab ich wohl einige physikalische Fehler in meinem Gedicht.
Danke für deine Anregungen, deinen Blickwinkel, und vor allem fürs Lesen!
Liebe Grüße, Aslan